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Strange Love (German Edition)

Strange Love (German Edition)

Titel: Strange Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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anders!« fauchte sie. »Du konntest doch auch mit dem Alk aufhören.«
    Nick winkte ab. Er wollte nicht darüber sprechen. Eigentlich wollte er gar nicht reden. Er fragte sich nur, warum seine Nase noch immer blutete. Schlechte Gerinnungswerte, wahrscheinlich. Torian würde bei diesem Anblick vermutlich ein schieres Luststöhnen überkommen.
    Aber Cerys’ Begeisterung hielt sich in Grenzen. Sie wollte sich mit ihm streiten, und das schon am Vormittag.
    Er hatte große Lust auf einen Schuss. Jetzt eine Linie zu ziehen, kam ja wohl nicht infrage. Er atmete geräuschvoll aus. Die Wand an seinem Hinterkopf war unangenehm kalt. Blut lief ihm über die Oberlippe, suchte sich einen Weg in seinen leicht geöffneten Mund. Er ließ es zu.
    Die Stille, die sie beide umgab, war beruhigend, aber auch unheimlich. Er hätte zu gern gewusst, was in Cerys’ Kopf vorging. Oder auch nicht.
    Wahrscheinlich hasste sie ihn in diesem Augenblick. Ja – das war sogar sehr wahrscheinlich.
    Er hasste sich ja auch. Seine elende Schwäche. Seine Unfähigkeit einfach damit aufzuhören. Das alles war ihm zuwider. Und er hasste es, dass da was war in seiner Vergangenheit. Etwas, das er nicht einordnen konnte. Etwas Dunkles, was ihn von innen heraus zu zerfressen drohte. Seine Träume, seine Unfähigkeit sich zu erinnern. Seine blutüberströmten Hände ...
    Er brauchte einen Schuss.
    Cerys brachte ihm ein nasses Handtuch. Vorsichtig betupfte sie damit sein Gesicht. Entfernte die Blutspuren, so gut, wie es ging.
    Es schien, als hätte die Blutung aufgehört, vorerst zumindest.
    Nick saß einfach nur da und ließ ihre Behandlung über sich ergehen. Cerys hatte den Eindruck, dass er völlig neben sich stand. Sie erinnerte sich an Nicks Schrei, sein Keuchen, was sie in der letzten Nacht hatte hören können.
    Daniel war zu ihr ins Bett gekommen, hatte sich an sie gedrängt und sich die Ohren zugehalten. Er hatte es nicht mehr ertragen können. Sie hatte ihn im Arm gehalten, selbst nicht mehr wissend ob Nick vor Schmerzen oder Lust geschrien hatte.
    »War Torian in der letzten Nacht hier?«, fragte sie schließlich langsam.
    Nick schloss die Augen. »Waren wir zu laut?«
    Cerys wurde rot, und das machte sie wütend. »Es ist deine Wohnung.«
    Nick zuckte mit den Schultern und öffnete die Augen wieder. »Das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    »Torian hat dich nach Hause gebracht, ich möchte sagen, mal wieder in einem desolaten Zustand. Ich wollte nur wissen, ob er über Nacht geblieben ist.«
    »Cerys«, Nick grinste boshaft. »Ich entschuldige mich in aller Form. Wir waren zu laut, nein – ich war zu laut. Ich hatte mich vergessen, okay?«
    »Hör auf, dich über mich lustig zu machen!« fauchte sie. »Wir haben uns lediglich Sorgen um dich gemacht.«
    Er winkte ab und stand langsam auf. Cerys hätte ihn am liebsten zurück auf den Stuhl geschubst, aber das wagte sie nicht. Sie trat zur Seite und sah ihm nach, wie er breitbeinig die Küche verließ.
    Wütend verzog sie sich in ihr Zimmer. Es war so typisch – sie bekam einfach keinen Kontakt zu ihm. Er tat, was er wollte, was ja auch sein gutes Recht war, doch er blockte alle Fragen ab. Er wollte nicht, dass sie sich Gedanken, gar Sorgen machten.
    Cerys fragte sich, was sie falsch machte. Und sie fragte sich, warum Torian ihn um den Finger wickeln konnte. Warum, verdammt noch mal, suchte Nick sich nicht einen etwas weniger unheimlichen Liebhaber? Bei dem bloßen Gedanken an Torian erschauderte sie.
    Seufzend nahm Cerys ein Buch aus ihrer Tasche und versuchte sich ein wenig abzulenken.

Cerys fragte sich, warum sie überhaupt hierher gekommen war. Weder Daniel noch Nick hatten große Lust gezeigt mit ihr zu kommen, und jetzt stand sie inmitten dieser Leute und fühlte sich fehl am Platz.
    Sie hatte schon einige ihrer Bekannten gesehen, ein paar Kommilitonen – doch aus irgendeinem Grund hatte sie kein großes Bedürfnis mit ihnen zu reden. Cora war da, ihre Freundin – aber sie hatte überhaupt keine Lust mit ihr zu sprechen. Sie fürchtete sich geradezu vor einer Begegnung, denn sie wusste, dass sie mit Nick und Daniel zusammen gesehen worden war.
    Die Musik im Club war gemischt, meist aber relativ nervig und vor allem zu laut. Warum nur hatte es sie früher so oft hierhin gezogen?
    Die Kneipen und Clubs, die sie mit Nick und Daniel zusammen erkundet hatte, waren ihr weitaus sympathischer – oder lag das einfach an der passenden Begleitung? Sie seufzte und ließ ihren Blick durch den Club

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