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Strange Love (German Edition)

Strange Love (German Edition)

Titel: Strange Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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schweifen.
    Michelle winkte ihr zu. Was konnte sie wollen?, fragte sich Cerys und bahnte sich einen Weg durch die dicht zusammenstehenden Menschen. Hoffentlich wollte sie sich nicht unterhalten, dachte Cerys. Bei dieser Lautstärke verstand man eh kaum etwas. Außerdem hatte sie keine Lust auf Michelles Gossip .
    Aber am wenigsten wollte sie, dass Michelle sie nach Nick ausfragte. Ihre Bekanntschaft mit Nick sprach sich schneller herum, als hätte sie eine Annonce im NME geschaltet.
    Sie seufzte und schob zwei Typen auseinander. Michelle machte einen ungeduldigen Eindruck, sie hielt irgendetwas Weißes in der Hand.
    »Cerys, Cerys.« Sie drückte ihren weichen, weiblichen Körper an Cerys zur Begrüßung.
    Die versuchte etwas Abstand zu gewinnen.
    »Hallo Michelle. Ist irgendwas passiert?«
    Michelle nahm sie am Arm und zog sie aus dem Gedränge heraus. Unter der Treppe, die in die zweite Etage führte, fand sie den Platz und die Ruhe, die sie offensichtlich brauchte.
    »Ich habe da was im Net entdeckt. Ich meine, vielleicht kennst du die Bilder ja schon ...« Sie zog fragend die Augenbrauen hoch und reichte Cerys den Umschlag.
    Cerys hatte keine Ahnung, was Michelle da entdeckt haben könnte. Vorsichtig zog sie einige der ausgedruckten Bilder aus dem großen weißen Umschlag. Als sie erkannte, wer darauf abgebildet war, wurde sie blass.
    »Das ist doch der Typ, mit dem du neulich rumgehangen hast, oder?«
    Cerys hasste Michelle dafür, dass sie ihr so auf die Sprünge half. Rasch sah sie die Bilder durch, sie waren grotesk und abartig. Und Cerys erschauderte bei der Erinnerung an Daniels Verletzungen. Sie räusperte sich.
    »Und die hast du aus dem Net?«
    Michelle nickte. »Ich wollte nur wissen, ich meine ... ist der Typ jetzt tot, oder so?«
    Cerys tippte sich an die Stirn. »Nein, bist du verrückt?! Ich habe heute noch mit ihm gesprochen.«
    »Achso«, Michelle nickte. »Ist das sein ... Job? Oder steht er auf so was?«
    »Nein, verdammt.« Cerys war gereizt, aber sie wollte Michelle nicht verärgern.
    »Kannst du mir die Bilder geben?«
    Michelle zögerte, aber Cerys wusste, dass sie sich nur etwas zog. Vermutlich hatte sie sie eh für Cerys ausgedruckt.
    »Hm, ja. Was willst du denn damit?« Ihr Gesicht hellte sich plötzlich auf, und ein boshaftes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen.
    »Du willst sie für Nick«, mutmaßte sie. »Steht er auf so was?«
    Cerys kochte bereits, sie hätte sich die Haare raufen können.
    »Nein«, sagte sie gepresst. »Ich glaube nicht, dass er solche Bilder mag.«
    Sie wusste schon jetzt, worauf Michelle hinaus wollte. Natürlich, Michelle, das neugierige Biest.
    Und tatsächlich, wie nebenbei fragte sie: »Hast du eigentlich was mit Nick? Ich habe euch doch neulich zusammen gesehen.«
    Cerys seufzte. »Nein.« Sie hätte zu gern gewusst, ob Daniel bereits von seiner Veröffentlichung wusste.
    »Hängst du nur so mit ’nem Typen wie Nick Jeffrey rum?« bohrte Michelle weiter.
    »Ja, warum nicht?«
    »Ich würd’s ja mit ihm tun ... oder ist er doch schwul?«
    »Michelle – entschuldige, aber du nervst ein bisschen. Ich hatte das große Glück, Nick kennenzulernen und nichts weiter, okay?«
    Michelle schaute einen Moment lang beleidigt drein, dann hellte sich ihre Miene wieder auf.
    »Kannst du mich denn beim nächsten Konzert auf die Gästeliste setzen lassen? Ich meine, wenn Nick und du ... wenn ihr euch so gut kennt ...«
    Cerys nickte erleichtert. »Das geht bestimmt. Kann ich die Bilder jetzt haben?«
    »Ja, nimm sie ruhig mit. – Ähm, der Typ – geht der vielleicht auf den Strich?«
    Cerys versuchte ein Lächeln, als sie Michelle den Umschlag abnahm und die Bilder darin verschwinden ließ. Sie zuckte mit den Schultern.
    »Nein, ich glaube nicht.«
    Mit dem Umschlag unter dem Arm drängelte sie sich durch die Menschenmasse nach draußen. Sie wollte nur schnell weg von Michelle und ihrer nervigen Fragerei. Glücklicherweise hatte noch niemand rausgekriegt, dass sie bei Nick wohnte. Das Gerede konnte sie sich nur zu gut vorstellen.
    Sie musste die Bilder unbedingt Nick zeigen – und Daniel.

    Daniel war nicht da, als Cerys die Wohnungstür aufschloss, aber Nick war nicht allein. Torian war bei ihm. Doch, wie Cerys erstaunt feststellte, die beiden hielten sich ausnahmsweise nicht in Nicks Schlafzimmer auf – sondern im Wohnzimmer. Sie hatte einen boshaften Kommentar auf der Zunge, doch sie schluckte ihn im letzten Moment hinunter, als sie einen kurzen Blick in den

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