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Strange Love (German Edition)

Strange Love (German Edition)

Titel: Strange Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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töten? – Ja, natürlich war er das ... Nick fiel auf, wie wenig er eigentlich von Torian wusste. Es war erschreckend.
    Vielleicht hatte Torian auch Daniel verschleppt? – Nick versuchte, sich zusammenzureißen, er phantasierte. Auf einmal erschien ihm alles so bedrohlich, für einen Moment war er orientierungslos.
    Als er schließlich wieder vor seiner Haustür stand, zitterte er am ganzen Körper. Er hatte keine Ahnung, wie er nach Hause gekommen war.

7. Kapitel

    Das letzte Konzert, dachte Nick. Nur noch dieser eine Auftritt, dann war es geschafft. Er versuchte, tief durchzuatmen, das Heroin raste durch seine Adern, brannte in seinem Körper.
    Wie in Trance sah Nick in die dunkle, hin und her schwankende Menge. Er hatte das Gefühl, ins Meer zu starren.
    Wenn er noch darüber nachdachte, wünschte er sich, das Konzert möge bald zu Ende sein, doch die meiste Zeit handelte er völlig automatisch. Hey, aber er war gut – es würde keiner bemerken.
    Mit Ausnahme von Cerys. Sie sah, wie er während des Auftritts immer mehr abbaute, sah seinen abwesenden Blick und die verstohlenen Blicke, die Ray und John sich zuwarfen.
    Ihre Hände verkrampften sich ineinander, sie betete, dass er nicht auf der Bühne zusammenbrach.
    Nach diesem Auftritt gab es keine Zugaben, Nick stolperte fast das kleine Treppchen hinter der Bühne hinunter.
    Cerys kämpfte sich schweißüberströmt durch die Menschenmassen, boxte und schubste sich ihren Weg frei und stürmte durch den engen Gang nach draußen. Sie sah, wie Nick gerade von Phil in ein Auto bugsiert wurde. Sie rannte, als ginge es um ihr Leben, auf den Wagen zu.
    »Ich muss mit«, sagte sie knapp zu Phil, der sie erstaunt ansah. Er zuckte mit den Schultern.
    »Meinetwegen.«
    Cerys rannte zurück in den Backstagebereich, um ihren Rucksack zu holen, dann setzte sie sich zu Nick auf den Rücksitz. Seine Augen waren glasig – er war kaum in der Lage aufrecht zu sitzen.
    Bei seiner Wohnung angekommen, mussten sie ihn zu zweit aus dem Auto ziehen und hineintragen. Er war noch immer bei Bewusstsein, aber offensichtlich nicht mehr in der Lage zu gehen. Zum Glück bewohnte Nick das Erdgeschoss.
    Trotzdem brach Cerys der Schweiß aus; sie war froh, dass Phil so kräftig war.
    Gemeinsam legten sie Nick aufs Bett.
    Phil schnaufte. »Am besten, der schläft sich erst mal aus. Du bleibst doch hier, oder?«
    Cerys nickte. »Klar – ich pass auf ihn auf.« Doch innerlich zitterte sie.
    Phil nickte. »Ich fahr dann mal zu den anderen zurück. Rays Handynummer hast du, nicht wahr?«
    »Ja, ja.« Cerys starrte auf Nick hinunter. Er sah gespenstisch aus, wie er dort mit offenen Augen lag, sich jedoch nicht bewegte. Seine Brust hob und senkte sich regelmäßig.
    Als Phil gegangen war, versuchte Cerys noch einmal Nick anzusprechen – ohne Erfolg.
    Sie beschloss zu duschen, denn es schien, als könnte sie Nick im Moment nicht helfen.
    Sie hatte im Gedrängel des Konzerts wahnsinnig geschwitzt, daher genoss sie das heiße Wasser auf ihrer Haut. Aber gleichzeitig entstand ein merkwürdiges Gefühl der Unruhe in ihr. Sie konnte es nicht einmal genau beschreiben, es war wie ein Kribbeln in ihrem Kopf. War irgendetwas mit Nick passiert in der Zwischenzeit?
    Eilig trocknete sie sich ab und zog sich wieder an. Mittlerweile hatte sich der Verdacht in ihr erhärtet. Sie wusste nicht einmal warum. Wahrscheinlich lag er noch genauso auf seinem Bett, wie sie ihn verlassen hatte.
    Sie verließ das Badezimmer und kehrte ins Schlafzimmer zurück, wo sie Nick auf dem Boden liegend vorfand.
    »Nick?«
    Sie bekam keine Antwort. Ein eisiger Hauch strich über sie hinweg.
    »Nick?«
    Sie ließ sich neben ihn fallen, sah in seine glasigen, noch immer geöffneten Augen und tastete an seiner Halsschlagader nach seinem Puls. – Kein Puls. Sie konnte ihn nicht fühlen. Sie konnte keinen verdammten Puls an der Halsschlagader fühlen!
    Entsetzt legte sie ihr Ohr an seinen Mund – hatte sie sich vielleicht getäuscht? – Aber sie hörte kein Atemgeräusch. Nichts. Absolute Stille. Eine Sekunde lang hatte sie den Eindruck, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    »Nein!« Ihr Schrei verhallte ungehört. Sie selbst hatte ihn nicht einmal gehört. Aber verdammt, sie musste jetzt etwas tun!
    »Du hysterische Kuh!« fauchte sie sich selbst an. Sie hatte nur eine Chance, brauchte nicht lange zu überlegen. Vorsichtig überstreckte sie seinen Kopf und pumpte die ersten Luftzüge in seine Lunge. Das konnte er ihr einfach nicht

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