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Strange Love (German Edition)

Strange Love (German Edition)

Titel: Strange Love (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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fassen konnte. Er war kein Kind mehr.
    Die Spannung in seinem Körper war so groß, dass er zitterte. Das kleinste Geräusch ließ ihn zusammenfahren. Er hörte das Blut in seinem Körper pulsieren.
    Nur noch um die nächste Ecke, dann war er beim Dark Angel. Er konnte schon die Musik hören.
    Das bläuliche Licht am Eingang des Dark Angel kam ihm diesmal richtig einladend vor. Es war ihm gar nicht aufgefallen, dass dieser Club so heimelig wirken konnte. Die Türklinke war kalt und Nass in seiner Hand, doch sie vermittelte ihm Sicherheit. Endlich war er in Sicherheit. Er betrat den düsteren Raum. Laute, harte Musik schallte ihm entgegen. Er entspannte sich.
    Wieder brauchten seinen Augen eine ganze Weile, bis sie sich an die Dunkelheit und den Qualm gewöhnt hatten. Es roch stark nach Marihuana.
    Nick sah sich nach einem freien Tisch um, es war ziemlich voll, doch nach kurzem Suchen fand er eine Sitzgelegenheit. Er bestellte einen Kaffee und ließ seinen Gedanken freien Lauf. Das letzte Mal war er mit Cerys und Daniel hier gewesen. Jetzt war Daniel weg, weiß der Teufel, wohin, dachte Nick bitter.
    Er sah sich im Dark Angel um und plötzlich stutzte er. Da hinten, in der Ecke – war das nicht Daniel? Er musste es sein, Nick erkannte seine schmalen, jungenhaften Umrisse, seine unsicheren Gesten.
    Daniel diskutierte mit einem Mann, den Nick nicht kannte. Schließlich drehte der Mann sich um, Daniel folgte ihm in einigem Abstand.
    Nick stand auf, er konnte das nicht glauben. Langsam ging er hinter Daniel und dem fremden Mann her. Er wollte einfach nicht glauben, was sich da abspielte. Aber natürlich wusste er, was passierte.
    Am Eingang der Toilette blieb er stehen. Sollte er es verhindern? Oder war Daniel so abgebrüht, um es durchzuziehen?
    Unsicher verharrte Nick. Er hörte keinen Laut. Er hörte kein einziges verdammtes Geräusch! Lag es daran, dass die Hintergrundmusik des Clubs alle heimlichen Geräusche schluckte?
    Lange musste Nick nicht warten, bis der Unbekannte die Toilette wieder verließ. Das entspannte Lächeln auf seinem Gesicht ließ Nick das Blut in den Adern gefrieren. Er unterdrückte das Bedürfnis, ihm die Zähne einzuschlagen und betrat den dunklen, schmuddeligen Raum.
    In diesem Moment trat Daniel aus einer der Toiletten heraus, die Scheine noch in der Hand. Tränen liefen über sein hübsches Gesicht, ließen sein Make-up verlaufen. Schwarze Striche bildeten sich unter seinen Augen.
    Daniel knüllte die Scheine in einer Hand und steckte sie in die Hosentasche, als er Nick bemerkte.
    Er sah an Nicks Gesichtsausdruck, dass er nichts mehr erklären musste. Er schämte sich, erwartete, dass Nick auf ihn zuschoss und ihm eine schmerzhafte Ohrfeige verpasste. Eine, die ihn wieder zu Verstand brachte. Aber es war ja gar nicht Nicks Aufgabe, sich um ihn zu kümmern.
    Der sah ihn nur an, sah zu, wie Daniel weinte.
    »Was erwartest du jetzt von mir?«, fragte Nick schließlich.
    Daniel schluckte. »Sollte ich diese Frage nicht stellen?«
    »Hast du vor, damit jetzt dein Geld zu verdienen?« Nicks Stimme klang scharf und angespannt.
    Daniel schüttelte den Kopf. Er sah aus wie ein Häuflein Elend.
    »Warum bist du abgehauen?«
    Daniel starrte ihn mit hängenden Schultern an. In seinen Augen stand die blanke Angst.
    Nick hatte den Eindruck, dass er nicht wagte, zu sprechen. Aber wovor fürchtete er sich so?
    Nick trat auf ihn zu und nahm ihn am Arm. Widerstrebend ließ Daniel sich mitziehen. Vor dem Eingang des Dark Angel hielt Nick ein Taxi an und schob den Jungen auf den Sitz.
    »Es ist wegen Torian... und Chris«, sagte Daniel leise, als sie im Auto saßen. Er erschauderte sichtlich.
    »Torian hat mir diese Bilder gezeigt ... aus dem Internet.«
    Nick sah, wie der Junge mit sich kämpfte. Aber er wartete, dass Daniel allein mit der Sprache herausrückte.
    »Ich war so wütend ... dass ... ich meine, dass Chris diese Bilder ... weißt, du, es ist mir so peinlich. – Wie konnte er das nur tun? – Dieser Typ eben, er hat mich auch wiedererkannt. –Es ist so eine gottverdammte Scheiße.« Daniels Stimme zitterte. Leise fuhr er fort: »Torian war überrascht über meine Wut. Er fragte mich ... er hat mich gefragt, ob ich ihm mein Einverständnis geben würde, Chris zu töten. – Nick, ich dachte, das wäre ein Witz! – Und jetzt ist Chris verschwunden.«
    Nick starrte ihn an. »Du hast in Chris’ Tod ... eingewilligt?«
    Sie sprachen so leise, dass der Fahrer sie nicht verstehen konnte.
    »Ja. – Ich

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