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Straße der Toten

Titel: Straße der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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diese Wand. Der Reverend verstand, was er wollte. Er sollte graben.
    Er schwang die Hacke und begann nach Silber zu suchen.
    Der Reverend hatte nur wenige Minuten gegraben, als der Mann neben ihm in sich zusammensackte. Seine Hacke fiel klirrend auf den Höhlenboden, und das Geräusch zog die Aufmerksamkeit der Kobolde auf sich. Wie Bienen auf Honig, so stürzten sich die Kobolde auf den Mann und zerrten ihn davon. Jebidiah drehte sich um und beobachtete, wie der Kopf und die Füße des Mannes von einer Horde Kobolde regelrecht abgerissen wurden. Sie kämpften um die Leckereien, rangen miteinander auf dem Boden und kauten und bissen sowohl aufeinander als auch auf den menschlichen Überresten herum.
    Als der Reverend bemerkte, dass sie ihn ansahen, machte er sich wieder an die Arbeit. Er hatte die Hacke kaum in die Wand geschlagen, da hörte er eine vertraute Stimme. »Also gut, ihr Wichte, und du riesiger Haufen ekelerregender Pferdescheiße, ich kann euch nicht ausstehen, und ich kenne keine Gnade. Ich werd euch alle in die Luft jagen!«
    Der Reverend sah Flower am anderen Ende der Höhle in der Nähe des Ausgangs stehen, in einer Hand eine Fackel, in der anderen eine Stange Dynamit, an der eine Lunte baumelte. Sie war nach draußen zum Dynamit gelaufen, und nun war sie damit wieder zu ihm zurückgekehrt.
    Diese Närrin.
    Während die Kobolde auf sie zustürmten, steckte sie die Lunte an der Fackel in Brand und warf die Stange mitten unter das Gelichter. Jebidiah rechnete damit, dass die Zündfunken verpufften.
    Aber das taten sie nicht.
    Das Dynamit explodierte, und Felsen, Staub und Kobolde wurden in alle Richtungen geschleudert.
    Die Explosion hatte eine solche Kraft, dass der Reverend von den Füßen gehoben wurde und es ihm in den Ohren klingelte. Er stemmte sich auf ein Knie hoch, und dann fiel ihm ein, dass er selbst auch Dynamitstangen und Lunten in seinen Manteltaschen verstaut hatte. Während er sie hervorzog, blickte er zu Flower hinüber. Sie schwang die Fackel vor sich hin und her und war kurz davor, von den zahlreichen Kobolden, die überlebt hatten, überrannt zu werden.
    Jebidiah steckte die Lunten in die Dynamitstangen, holte die Streichhölzer hervor und zündete sie an. Ein Mann, der in seiner Nähe stand, sagte: »Was zum Teufel?«
    »Weg hier«, sagte der Reverend.
    Der Mann ließ die Hacke fallen und versuchte der Aufforderung zu folgen.
    Jebidiah schleuderte mit einer Hand zwei Dynamitstangen zur Großen Mutter, die sich in diesem Moment wie flüssiges Kerzenwachs auf dem Boden ausbreitete, und deren Kopf wie eine Insel aus einer Lache aus Kotze hervorlugte. Sie strömte davon, und zwar auf einen Ausgang am Ende der Höhle zu. Das Dynamit landete mitten in ihren Fleischmassen, und gerade als Jebidiah die restlichen Dynamitstangen mit der anderen Hand nach den Kobolden warf, die auf ihn zustürmten, explodierten die ersten beiden.
    Eine Welle aus Felsen, Staub und blauen Blitzen brandete durch die Höhle, und die blauen Lampen erloschen. Jebidiah fand sich auf dem Boden wieder und versuchte zu atmen, aber Steine und Leichenteile lasteten auf ihm. Um ihn herum herrschte Dunkelheit.
    Dann kam ein Licht auf ihn zu.
    Es war Flower mit der Fackel, die sie neu entzündet hatte, so vermutete er jedenfalls.
    Sie packte ihn am Arm. »Kommen Sie, Reverend. Wir müssen von hier verschwinden.«
    »Und die anderen Männer?«
    »Jeder kämpft für sich allein, Reverend. Die anderen sind sowieso schon über den Jordan, sozusagen. Das Dynamit hat sie erwischt.«
    »Verdammt.«
    »Ach, ich hab sie alle gekannt. Keiner war das Dynamit wert, das sie in die Luft gejagt hat. Jetzt kommen Sie, holen wir Ihren fetten Arsch hier raus.«
    »Ich stecke fest.«
    »Das will ich lieber ein andermal von Ihnen hören.«
    »Mein Fuß.«
    Sie ließ ihn los und hielt die Fackel über seine Beine. »Stimmt, auf Ihren Beinen liegen Felsbrocken. Hier, halten Sie die Fackel, ich werd sie wegräumen.« Sie gab ihm die Fackel, und er legte sich auf den Rücken und hielt sie hoch, während Flower die Steine wegschaffte. Bald ließ der Druck auf seinen Beine nach, und er setzte sich auf.
    Flower nahm ihm die Fackel wieder ab und hielt sie über seine Beine. »Na, schau mal einer an«, sagte sie.
    Ein Kobold hatte seine Zähne in die Stiefel des Reverend geschlagen.
    »Der hatte es auf das Fußgelenk abgesehen. Hab ihn wohl gerade noch rechtzeitig in die Luft gejagt.«
    Der Reverend trat seinen Fuß frei, und Flower half ihm

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