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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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war gleichzeitig seine Frau, Elizabeth, wie sie mir verriet, als sie mich in sein Büro führte.
    Locano lächelte zwar, als er sich zu meiner Begrüßung erhob, schien sich jedoch nicht besonders wohl in seiner Haut zu fühlen.
    »Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten, Mr. Cole?«, fragte Elizabeth Locano. »Oder etwas anderes?«
    »Ich bin zufrieden, Ma’am. Vielen Dank.«
    Als sie ging, ließ sie die Tür hinter sich offen.
    Mr. Locano kam hinter seinem Schreibtisch hervor, reichte mir seine feste, trockene Hand, und wir beide machten es uns bequem auf dick gepolsterten Sesseln
    »Nita sagte mir, Sie würden für sie arbeiten und seien sich ihres problematischen Status bewusst.«
    »Ja, Sir, das bin ich. Hat sie Ihnen auch gesagt, warum ich hier bin?«
    »Ihre Tochter ist verschwunden. Sie glaubt, es hätte etwas mit ihrem Status zu tun, daher hat sie mich gebeten, mit Ihnen ganz offen über diese Dinge zu sprechen.«
    Ich reichte ihm den Zettel von der Absturzstelle.
    »Das hier habe ich zwanzig Meilen außerhalb von Palm Springs an der Absturzstelle eines alten Drogenschmugglerflugzeugs gefunden. Ich glaube, Nitas Tochter hat es geschrieben.«
    Er sah den Zettel stirnrunzelnd an, wollte ihn dann zurückgeben, doch ich machte keine Anstalten, ihn wieder an mich zu nehmen.
    »Das ist kein Spanisch.«
    »Nein, Sir. Wir glauben, es bedeutet ›Frag einen Kojoten namens Sanchez‹ oder ›Frag nach einem Kojoten namens Sanchez‹. Na, und genau das tue ich jetzt. Kennen Sie einen Mann namens Sanchez, der Menschen durch das Imperial Valley in den Norden schleust?«
    Mr. Locano ließ den Zettel sinken. Sein unterkühlter Ausdruck sagte mir, dass ich ihn beleidigt hatte.
    »Mein Schwerpunkt ist Einwanderungsrecht. Ich helfe meinen Mandanten, Visa und Green Cards zu bekommen, und kämpfe gegen Abschiebungsverfügungen und Rückführungen. Falls Sie glauben, ich sei in illegale Aktivitäten verstrickt, missverstehen Sie das Wesen meiner Arbeit.«
    »Das wollte ich keinesfalls andeuten, Mr. Locano. Falls es so geklungen haben sollte, entschuldige ich mich.«
    Er sah nicht besänftigt aus.
    »Nita sagte mir, Sie seien der Anwalt, zu dem man geht, wenn man als illegaler Einwanderer verhaftet wurde. Deshalb vermute ich, dass Sie die Wege kennen, auf denen Ihre Mandanten dieses Land betreten, und ebenfalls die Personen, die sie über die Grenze bringen.«
    »Darüber werde ich auf gar keinen Fall mit Ihnen sprechen.«
    Ich deutete auf den Zettel.
    »Frag den Kojoten, Sanchez. Nita Morales hat die Absturzstelle mit sieben Jahren gesehen, als sie in dieses Land geschmuggelt wurde. Sie sagt, es sei früher ein regulärer Übergabeort gewesen, an dem Leute abgesetzt wurden, die man in die USA geschleust hatte. Krista hat genau diese Stelle vergangenen Freitag aufgesucht, und das war das letzte Mal, dass irgendjemand sie gesehen hat. Heute, sechs Tage später, habe ich diesen Zettel und ihren Führerschein etwa zehn Meter vom Wrack entfernt gefunden.«
    Er warf erneut einen Blick auf den Zettel und runzelte die Stirn. Als er ihn mir diesmal hinhielt, nahm ich ihn zurück.
    »Sie glauben, sie hat Kontakt zu dieser Person gehabt, zu diesem Sanchez?«
    »Vielleicht, aber es ist nur eine Vermutung. So oder so – diesen Zettel hat sie aus einem bestimmten Grund geschrieben, und genau den möchte ich von ihm wissen. Ich brauche allerdings einen Vornamen, um ihn zu finden.«
    Locano nickte mehr zu sich selbst.
    »Ich würde Ihnen gerne helfen, Mr. Cole, aber diese Branche, von der Sie sprechen, ist heute nicht mehr das, was sie einmal war.«
    »Wollen Sie mir damit sagen, es käme heute niemand mehr über die Grenze?«
    »Natürlich kommen noch Leute, aber die Führer, wie ich sie kannte, gibt es nicht mehr. Damals war es der Cousin, der als Erntehelfer gekommen war, oder ein angeheirateter Familienangehöriger, der eigentlich nur Verwandte besuchen wollte. Wenn man denen ein paar Dollar in die Hand drückte, halfen sie einem, mindestens ebenso sehr aus Freundschaft wie des Geldes wegen, aber die Kartelle mit ihren Gangstermethoden haben alles verändert. Sie patrouillieren auf den Straßen wie eine Armee, um den Transport von Waffen und Drogen zu kontrollieren, und heute kommt ohne ihre Erlaubnis nichts und niemand mehr in den Norden.«
    »Einschließlich der Kojoten?«
    »Menschenschmuggel ist heute ein großes Geschäft. Menschen aus Asien, Europa und dem Nahen Osten reisen nach Mittelamerika und werden von dort in großen Gruppen

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