Strawberry Summer
sagte sie. Sie stieg aus dem Auto und knallte die Tür zu.
Er fuhr weg, bevor sie sich durch die Hecke geschlichen hatte. Sobald sie sicher auf der anderen Seite war, rannte sie los. Sie sprintete über Rasen, schneller und schneller. Der Kloß in ihrem Hals brannte. Sie musste Rory finden. Rory würde ihr helfen, damit fertigzuwerden.
Die Hintertür war offen. Sie schlüpfte ins Haus. Trixie hob den Kopf, um zu sehen, was los war, aber sie legte sich wieder hin und schlief weiter. Isabel lief zu Rorys verschlossener Tür und klopfte. Keine Antwort. Sie klopfte wieder und öffnete dann die Tür. Rorys Zimmer war leer, ihr Bett gemacht. Ihre Handtasche hing über dem Stuhl, aber Rory war nicht da.
Isabel suchte sie im ganzen Erdgeschoss, sie sah in der Küche, der Bibliothek und sogar im Filmzimmer nach. Langsam wurde sie müde und überlegte, ob sie in ihr Zimmer gehen sollte. Aber sie wollte Rory auf keinen Fall verpassen, bevor sie zu Bett ging. Sie musste mit ihr reden.
Also ging sie zurück in Rorys Zimmer und zog die Decke vom Bett. Sie würde hier auf sie warten, dachte sie und rollte sich in Rorys Bett zusammen. Der Kloß in ihrem Hals brannte immer noch, aber sie würde nicht weinen. Noch nicht.
Rory würde wissen, was sie tun sollte, da war sie sicher.
Kapitel 22
Im Halbdunkel sah sie eine Hand neben ihrem Gesicht auf dem Kissen liegen und dahinter einen Nachttisch, den sie nicht erkannte. Eine iPod-Docking-Station und ein Stapel John-le-Carré-Bücher lagen darauf. Rory blieb still liegen, da spürte sie, wie sich jemand neben ihr bewegte. Ein warmer, großer Körper lag direkt hinter ihr. Connor , jetzt fiel es ihr wieder ein. Sie waren auf seinem Bett eingeschlafen, eng umschlungen und vollständig bekleidet. Sie waren vom Strand zum Haus gelaufen, hatten sich in sein Zimmer geschlichen und dort stundenlang geknutscht, auf seinem Bett bis weit nach zwei Uhr morgens. Und jetzt war es … wie spät war es? Sie stützte sich auf einem Arm ab und sah auf das phosphoreszierende Ziffernblatt auf dem Nachttisch. Zehn nach sieben. Sie musste sofort zurück in ihr Zimmer.
Rory drehte sich um und sah in Connors im Schlaf friedliches Gesicht. Sie beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Stirn. Er blinzelte. »Hey«, sagte er verschlafen.
»Hey«, flüsterte sie. »Es ist sieben. Ich gehe besser zurück.«
»Okay.« Er berührte mit seiner Hand ihr Gesicht. »Bis später«, sagte er und streichelte ihre Wange.
Sie schlüpfte in ihre sandigen Turnschuhe und ging zur Tür. Glücklicherweise war es im Haus noch ruhig. Auf Zehenspitzen schlich sie durch den Gang, vorbei an Isabels geschlossener Tür und die Treppe hinunter. Trixie war bereits munter und Rory ließ sie kurz in den Garten hinaus, damit sie ihr Geschäft erledigen konnte. Die Sonne schien hell und Vögel zwitscherten lautstark in den Bäumen. Letzte Nacht fühlte sich an wie ein Traum. Sie würde noch etwas wacher werden müssen, um ihn richtig genießen zu können. Sie rief Trixie zurück und öffnete dann die Tür zu ihrem Zimmer. Rory erstarrte.
Zusammengerollt auf ihrem Bett lag Isabel und schlief friedlich, fast wie eine moderne Version von Schneewittchen. Es musste etwas Furchtbares mit Mike passiert sein. Rory spürte plötzlich Mitleid mit Isabel. »Hey«, sagte sie und berührte Isabels Schulter sanft. »Isabel. Wach auf.«
Isabel öffnete die Augen. Langsam hob sie den Kopf und sah Rory erschöpft, aber vorwurfsvoll an. »Wo warst du?«, fragte sie mit rauer Stimme. »Ich habe auf dich gewartet.«
Rory versuchte, darauf die richtige Antwort zu finden, aber die gab es nicht. »Ich war bei Connor. Ich bin eingeschlafen. Aus Versehen.«
»Bei Connor ?« Isabel rieb sich die Augen. »Was hast du bei ihm gemacht?«
Rory setzte sich auf das Bett. »Julia ist nach Hause gefahren. Und … na ja, wir sind jetzt sozusagen zusammen. Wir haben in seinem Zimmer herumgeknutscht und sind dann eingeschlafen.«
Isabel starrte Rory an. »Was?« Sie setzte sich auf. » Was? «
»Connor und ich gehen miteinander«, sagte sie. »Es tut mir leid. Ich hätte dir sagen sollen, dass da etwas ist. Aber ich dachte nicht, dass wir noch einmal …«
» Noch einmal ? «, fragte Isabel. »Ihr hattet schon einmal was laufen?«
»Nur einmal. Am 4. Juli. Und dann kam er wieder mit Julia zusammen, und ich dachte, es sei vorbei und nicht wert, es zu erzählen, wo doch zwischen uns sowieso nichts sein durfte …«
»Also hast du es mir verschwiegen«,
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