Strawberry Summer
hatte sie ihm ihre Gefühle gestanden. Sie konnte heimgehen in dem Wissen, dass sie es versucht hatte. Plötzlich hörte sie eine Stimme, die gedämpft ihren Namen rief.
Sie war sich nicht sicher, ob sie sich die Stimme eingebildet hatte oder nicht. Dann hörte sie es wieder.
»Rory?«
Sie drehte sich um. In dem schwachen Licht erkannte sie eine Silhouette auf dem Sand. Allein.
»Connor?«
»Hey. Ich dachte mir, dass du vielleicht hier draußen bist.« Er trat näher an sie heran und sie konnte sein Gesicht sehen.
»Was ist los?«, fragte sie und versuchte die Aufregung, die sie überkam, zu ignorieren.
»Ich wollte dir nur etwas sagen. Ich habe Julia zum Jitney gebracht. Sie fährt zurück in die Stadt.«
»Jetzt?«
»Ja.«
»Warum jetzt?«
»Nachdem du gegangen bist, haben wir uns gestritten. Wir haben beide beschlossen, dass es besser ist, wenn sie geht. Na ja, oder besser gesagt habe ich das etwas schneller entschieden als sie.«
»Aber warum?«
»Es war armselig, wie wir wieder zusammengekommen sind«, sagte Connor. »Und dann war es schnell ziemlich offensichtlich, dass wir uns auseinandergelebt hatten. Endgültig. Und du hast damit auch ziemlich viel zu tun.«
Ein Windstoß fegte vorbei, aber sie spürte ihn kaum. »Ich?«
»Ich habe dir an dem Tag in dem Umkleidehäuschen nicht geglaubt. Aber ich habe mich dazu gezwungen. Als ich in New York war, habe ich mir eingeredet, dass ich bei dir keine Chance mehr habe«, sagte er.
Rory schluckte.
»Und als ich Julia über den Weg gelaufen bin, da fühlte ich mich einsam und schwach … richtig schwach. Nur, als ich hierher zurückkam, wusste ich, dass ich einen Fehler gemacht habe.« Er lächelte. »Ich konnte sie nur nicht loswerden. Sie mag den luxuriösen Lifestyle hier sehr gerne. Falls du das nicht selbst bemerkt hast.«
Rory lächelte. »Also … warum habt ihr euch nun gestritten?«
»Sie fand, dass ich ihren Wechsel an die USC nicht unterstütze. Ich sagte ihr, dass ich die Idee nicht gut finde, und plötzlich kamen all meine Zweifel an ihr heraus. Ich war endlich ehrlich zu ihr. Es war nicht gerade schön. Und dann haben wir beschlossen, dass sie besser geht.«
Rory ging zwei weitere Schritte auf ihn zu, bis sie ihm nah genug war, um ihn zu berühren. »Bist du okay?«, fragte sie.
Er zog sie an sich. Seine Arme legten sich um ihre Taille, und bevor sie wusste, was sie tat, hatte sie ihre Arme um seinen Hals geschlungen.
»Ich bin mehr als okay«, sagte er. »Wir können es jedem sagen, wir können es für uns behalten, was immer du willst. Aber du musst mir etwas versprechen.«
»Was?«
»Du musst mir vertrauen. Weil ich mit dir zusammen sein will.«
»Warum?«, fragte sie. »Warum willst du mit mir zusammen sein? Ich weiß, ich sollte nicht fragen müssen, aber ich muss es einfach hören.«
»Weil du stark bist, Rory. Weißt du, wie unglaublich toll das ist? Und weißt du, wie sehr ich genau deshalb mit dir zusammen sein möchte?«
»Nicht wirklich«, sagte sie, »aber ich glaube, langsam verstehe ich es.«
»Du bist stark. Du hast eine eigene Persönlichkeit. Du bist –«
»Okay, das reicht«, sagte Rory.
Er lachte. »Darf ich dich jetzt küssen?«
»Ja«, sagte sie. »Du darfst mich küssen.«
Er beugte sich zu ihr und seine Lippen lagen auf ihren. Rory spürte, wie sie in seinen Armen schmolz. Eisiges Meerwasser floss über ihre Füße, aber sie fühlte es nicht.
Mike parkte vor dem eisernen Tor. Isabel blickte starr geradeaus. Sie hatten kaum gesprochen, seit sie sein Zimmer verlassen hatten. Der Knoten in ihrer Kehle war immer größer geworden und tat mittlerweile so weh, dass sie bezweifelte, noch sprechen zu können. Doch wenn sie jetzt aus dem Auto stieg, dann war es endgültig und unwiderruflich vorbei zwischen ihnen. Auch wenn es sich nicht so anfühlte, als sei es wirklich vorbei.
»Also, das war’s?«, zwang sie sich zu sagen. »Wir sagen uns Lebewohl?«
»Mach es nicht schwerer, als es schon ist«, sagte er.
»Was habe ich getan?«, fragte sie und spürte Tränen in ihre Augen schießen. »Sag mir nur, was ich getan habe.«
»Du hast nichts getan«, sagte er kalt. »Das versuche ich dir die ganze Zeit zu erklären. Es hat nichts mit dir zu tun.«
Sie öffnete den Mund und wollte etwas sagen, schaffte es aber nicht. »Nun, dann war’s das wohl«, sagte sie. »Leb wohl.«
»Isabel –«
»Was?«
Er seufzte und legte den Kopf gegen den Sitz. »Es … ich will nicht, dass du mich hasst.«
»Zu spät«,
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