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Strawberry Summer

Strawberry Summer

Titel: Strawberry Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Philbin
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erreichte, wurde ihr klar, wo all die Leute waren. Nämlich hier. Der Parkplatz platzte aus allen Nähten, überall Autos, die ankamen und wegfuhren. Schließlich fand sie eine schmale Parklücke zwischen einem Lexus und einem glänzenden Bentley. Als sie zum Laden lief, fuhr sie ein SUV beim Ausparken fast an. »Tut mir leid!«, rief die Fahrerin durch das Fenster, hielt aber nicht einmal an.
    Im Laden sah Rory erstaunt, dass die Schlange an der Kasse durch den ganzen Laden ging. Sie fing zwei Schritte von der Tür entfernt an, ging bis zur Wand auf der anderen Seite des Raums und wieder zurück. Es erinnerte sie an den Tag, bevor der Hurrikan Irene auf Land getroffen war, damals war der Supermarkt voller Menschen gewesen, die sich mit Notrationen eingedeckt hatten. Aber in den Einkaufswagen dieser Leute waren keine 4-Liter-Flaschen Wasser oder 12er-Dosenpacks Thunfisch. Nein, da waren eine Menge kleiner, appetitlich verpackter Päckchen, eingewickelt in braunes Packpapier, und Gläschen mit glänzenden schwarzen Deckeln. Ja, das ist definitiv nicht der A&P , dachte Rory und nahm sich einen Einkaufswagen.
    Sie hatte von den meisten Dingen auf Biancas Liste noch nie gehört. An der Käsetheke musste sie sich mit den Ellenbogen ihren Weg durch eine Reihe von Leuten bahnen, die drückten und schoben, und selbst dann war sie sich noch nicht sicher, ob sie die richtige Sorte von Asiago Classico erwischt hatte. An der Pasta-Theke bestellte sie zwei Pfund frische Richetti , die sich als eine schickere Version von Penne herausstellten. Im Gewürzgang nahm sie Gläser mit Harissa, einer Paste aus rotem Pfeffer, und sonnengetrocknetes Miso, was immer das war. Sie griff nach einer Tüte Müsli und beim Anblick des Preisschildes stockte ihr der Atem. Es kostete elf Dollar. Elf Dollar! Rory überlegte, es zurück ins Regal zu stellen, einfach aus Prinzip. Aber dann warf sie es doch in den Einkaufswagen.
    Als sie fertig war, ging sie zur Kaffeetheke und bestellte sich eine heiße Schokolade und ein Croissant. Sie hatte fast nichts von dem Smoothie getrunken, den Fee ihr gemacht hatte.
    »Das wären dann sechs fünfundsiebzig«, sagte der Mann hinter der Theke.
    »Was?«, fragte sie.
    »Sechs fünfundsiebzig«, wiederholte der Mann.
    »Für eine heiße Schokolade und ein Croissant?«
    Der Typ blieb ungerührt.
    Rory holte ihren Geldbeutel raus und gab ihm das Geld. Vielleicht hatte ihre Mutter doch recht damit gehabt, dass die Rules sie bezahlen sollten.
    Sie frühstückte, während sie in der Schlange an der Kasse wartete. Nachdem sie die 300-Dollar-Rechnung auf Lucy Rule hatte anschreiben lassen, packte sie die beiden Tüten in den Kofferraum und fuhr vom Parkplatz. An der Ampel gab sie TWO TREES , WATER MILL in das Navi ein.
    » Entfernung, 9 Meilen «, kündigte die unpersönliche Stimme an.
    Rory sah auf die Karte auf dem Display. Water Mill lag direkt westlich von East Hampton am Montauk Highway und dann etwa eine Meile nördlich. Es waren noch mindestens fünfzehn Minuten, bevor sie dort sein sollte. Neun Meilen, fünfzehn Minuten – mehr als genug Zeit, dachte sie.
    Zwölf Minuten später war sie kaum zwei Meilen weit gefahren. Fee hatte recht gehabt. Der Verkehr auf dem Montauk Highway war fast zum Stillstand gekommen. Sie spielte mit dem Navi rum, in der Hoffnung, dass es noch einen anderen Weg außer diesem zweispurigen Highway nach Water Mill gab. Es gab keinen. Sie klammerte sich ans Lenkrad und stellte sich vor, wie Isabel an den Ställen auf sie wartete und wie ihr Blick immer finsterer wurde. Es würde keine angenehme Heimfahrt werden.
    Um Viertel vor zwölf bog sie vom Highway auf die Hayground Road ab und düste an Feldern vorbei, bis sie die Two Trees -Ställe erreichte. Isabel stand am Ende der langen Kiesauffahrt und schrieb SMS . In ihrer Reithose, der weißen Bluse und mit dem schwarzen Helm, der von einem Riemen an ihrem Handgelenk baumelte, sah sie noch einschüchternder aus als am Tag zuvor. Keine Sorge , sprach sich Rory Mut zu. Wir müssen nicht die besten Freundinnen sein. Du musst nicht mal mit ihr befreundet sein. Du musst nur zwanzig Minuten im Auto mit ihr überstehen.
    Rory ließ das Fenster runter, als sie heranfuhr. »Hey, tut mir leid, dass ich spät dran bin«, sagte sie und hielt genau vor Isabel. »Es war so viel Verkehr.«
    Isabel lief um das Auto zur Fahrerseite, öffnete die Tür und sah Rory ungeduldig an.
    »Was?«, fragte Rory.
    »Ich fahre«, kündigte Isabel an.
    »Äh, ehrlich

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