Streit Ist Auch Keine Loesung
eine Lösung ist aber keineswegs sanft. Und höflich ist sie auch nicht. Sie ist in Wahrheit sogar sehr unsanft und sehr unhöflich – allerdings Ihnen selbst gegenüber.
Beharrlichkeit
Kommen wir zur Beharrlichkeit, dem zweiten Bestandteil des Geheimrezeptes. Unsere Wünsche und Bedürfnisse sind viel zu wichtig, als dass wir sie in einer Partnerschaft einfach mal eben so „vergessen“, hintanstellen oder zugunsten des Partners aufgeben sollten. Auch wenn Sie fortan einen sanften und höflichen Ton anschlagen werden, in der Sache bleiben Sie konsequent. Ihre Wünsche sind nun mal Ihre Wünsche. Punkt.
|| | Verlieren Sie Ihr Ziel nicht aus den Augen
Beharrlichkeit bedeutet, nicht zu verzagen, wenn Sie Ihren Partner um eine Veränderung gebeten haben und feststellen, dass sich nichts ändert. Sie verlieren Ihr Ziel nicht aus den Augen. Sie wissen, was Sie in einer Partnerschaft brauchen, um glücklich zu sein. Und deshalb lassen Sie sich nicht beirren auf Ihrem Weg. Beharrlichkeit bedeutet, dass Sie auch ein drittes oder ein siebtes Mal um das bitten, was Sie haben möchten.
Sie sind nicht stur. Sie wollen nicht mit dem Kopf durch die Wand. Sie sind aber auch nicht einfach nachgiebig und begraben Ihre Wünsche nicht, kaum dass Sie auf Widerstand treffen. Sie meiden diese beiden Extreme und gehen den mittleren Weg. Sie sind beharrlich.
Vielleicht hilft ja ein Beispiel, um zu verdeutlichen, wie ein solch beharrliches Verhalten ganz konkret aussehen kann. Angenommen, Sie tauchen leidenschaftlich gerne. Sie machen kein Tiefseetauchen und stellen auch keine Rekorde auf. Sie haben es bislang noch nicht einmal mit einem Sauerstoffgerät versucht. Nein, Ihre Leidenschaft gilt dem Schnorcheln. Sie gleiten in Ihrem Urlaub gerne schwerelos an der Wasseroberfläche und genießen die Unterwasserwelt unter Ihnen. Und besonders gerne würden Sie das auch einmal an der Seite ihres Partners tun.
Leider gibt es da ein kleines Problem: Er oder sie mag nicht tauchen. Er geht im Urlaub zwar ab und an ins Wasser, planscht ein bisschen herum, schwimmt zur Not auch ein paar Züge und legt sich dann wieder in den Liegestuhl oder in die Hängematte – je nachdem, was der Strand so hergibt. Er mag jedoch nicht tauchen. Und Sie würden das gerne ändern.
Nun ist das Tauchen im Urlaub kein Wunsch, der ganz oben auf Ihrer Liste steht. Sie erinnern sich sicherlich an die Übung „Den Partner verändern“ aus dem Kapitel „Ist es möglich, den Partner zu ändern?“. Jetzt ist es an der Zeit, mal wieder einen Blick auf diese Liste zu werfen. Vielleicht steht Ihr Wunsch nach gemeinsamen Taucherlebnissen ja nur auf Platz neun oder zehn Ihrer Liste. Das klingt nicht gerade dringend. Aber auch dieser Wunsch verdient es, beachtet und verfolgt zu werden. Denn: Sie sind beharrlich! Doch was genau könnten Sie jetzt tun, um beharrlich zu sein – und gleichzeitig höflich zu bleiben?
Nein, Sie lassen keine Prospekte von Tauchshops diskret im Wohnzimmer herumliegen oder Bildbände von traumhaften Korallenbänken! Sie bringen das Gespräch in den Wochen vor Ihrem nächsten Urlaub auch nicht allwöchentlich auf das Schnorcheln und wie unglaublich toll sie das finden. Das alles wäre nicht beharrlich. Es wäre stur. Damit würden Sie Ihren Partner nur zu einer Verteidigungshaltung reizen. Menschen verändern sich nicht gerne, auch Ihr Partner nicht. Und ganz im Ernst: Ist es denn wirklich so wichtig, dass er mitkommt beim Schnorcheln?
Nicht mit dem Kopf durch die Wand!
Sie drohen Ihrem Partner auch nicht mit Scheidung oder damit, im nächsten Jahr mit einem Freund oder einer Freundin zu verreisen. Das wäre die Variante „Mit dem Kopf durch die Wand“. Bei einem solchen Vorgehen riskieren Sie den Totalschaden Ihrer Beziehung.
Sie lassen das Thema aber auch nicht einfach ruhen, nachdem Sie es einmal – erfolglos – angesprochen haben. Das genau wäre nachgiebig. In unserem Beispiel mit dem Wunsch nach gemeinsamen Taucherlebnissen scheint vielen Menschen Nachgiebigkeitdie beste der bisherigen drei Vorgehensweisen zu sein. Vielleicht denken Sie ja ähnlich. Tatsächlich greifen sehr viele Menschen bei nicht so wichtigen Anliegen bevorzugt zu dieser Variante. Sie geben einfach nach.
Aber die Nachgiebigkeithat eben ihren Preis. Es ist ja nicht nur das Schnorcheln! Schnell haben Sie an drei oder fünf Punkten Ihrer Liste aufgegeben und wundern sich, dass Sie sich in Ihrer Partnerschaft nicht mehr wohlfühlen.
Bleibt also, als letzte Variante,
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