Streit Ist Auch Keine Loesung
wenn sie mit übel riechender Jauche übergossen wurden. „Wir müssen reden!“ Diese Eröffnung ist alles andere als eine sanfte Eröffnung. Es ist ein Gesprächsbeginn, der Männer Vorwürfe ahnen lässt und schlechte Gefühle. Und mit ihrer Vorahnung haben sie leider in vielen Fällen auch recht. Es kommen Vorwürfe und in ihrer Folge die schlechten Gefühle.
Männer fürchten den Streit. Wo Liebe ist, da ist kein Streit. Wo Streit ist, da ist – im Moment – keine Liebe. Männer fürchten das Gefühl, nicht mehr geliebt zu werden. Alle Schwierigkeiten in einer Partnerschaft lassen sich besser lösen, wenn Menschen sich geliebt und akzeptiert fühlen. Auf dieser Grundlage lassen sich besser Lösungen finden, denn die Bereitschaft zu Kompromissen ist bei den Beteiligten größer. Greifen Sie also bitte zur sanften Eröffnung.
Sie müssen diesen Tipp nicht für sich behalten, sondern dürfen Ihr neu erworbenes Wissen gerne auch mit anderen teilen. Erzählen Sie also ruhig all Ihren Freundinnen und Freunden von den Vorteilen eines sanften Einstiegs in ein schwieriges Gespräch. Erzählen Sie in diesem Fall auch Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin davon. Möglicherweise stellt sich heraus, dass er ganz begeistert ist von der Idee des sanften Einstiegs, in Zukunft selbst etwas mehr Verantwortung für Ihre Beziehung übernimmt und seinerseits damit beginnt, Probleme anzusprechen. Wie alle Menschen sind dann bestimmt auch Sie dankbar für einen sanften Einstieg seitens Ihres Partners. Versuchen Sie also, ihn für den gemeinsamen Grundsatz einer höflichen Gesprächseröffnung zu gewinnen. Sie werden schnell merken: Die Gewinner sind Sie beide! Sechs Tipps für den sanften Einstieg sollen Ihnen dabei helfen.
Tipp Nr. 1: Sich auf das Gespräch strategisch vorbereiten
Fragen Sie sich zunächst einmal: Was genau wollen Sie erreichen? Was ist Ihr Ziel? Es reicht ja nicht, dass Sie ein unverbindliches Gespräch über den Haushalt führen. Eine Forderung wie „Ich möchte gerne, dass du mehr im Haushalt machst“ ist zu allgemein und führt in der Regel zu nichts. Ein bisschen konkreter darf es schon sein. Sie kennen die Arbeiten, die anfallen. Sie wissen genau, wo Ihr Partner sich gerne drückt. Und Sie wissen, welche Arbeiten Sie gerne los wären. Bemühen Sie sich also, einen konkreten Vorschlagzu machen, wie etwa:
„Könntest du dir vorstellen, Katrin dreimal in der Woche von der Kita abzuholen?“
„Könntest du den Wochenendeinkauf übernehmen?“
„Es wäre mir eine große Hilfe, wenn du in Zukunft am Wochenende am einen Tag das Kochen und am anderen das Abwaschen übernimmst.“
Zur strategischen Vorbereitunggehört auch, den richtigen Zeitpunkt für ein Gespräch zu finden. Wann ist die Stimmung gut? Wann ist Zeit und Raum für eine halbe Stunde Gespräch? Berücksichtigen Sie dabei bitte auch die alte Erfahrung: Führen Sie keine Problemgespräche nach 21 Uhr.
Bereiten Sie sich auf die Unterhaltung wie auf eine berufliche Teamsitzungvor. Machen Sie – für sich – eine Tagesordnung. Sie sollte nicht mehr als einen oder zwei Punkte umfassen. Begrenzen Sie unbedingt die Länge des Gespräches. Alles über 30 Minuten ist erfahrungsgemäß nicht mehr produktiv. Danach vertagen Sie das Thema.
Bereiten Sie sich auf Ihr Gespräch wie auf eine Teamsitzung vor.
Nutzen Sie das Bild von der Teamsitzung auch, um sich innerlich auf die richtige Atmosphäre für das Gespräch einzustimmen. Sie beide sind ein Liebespaar, ich weiß. Aber wenn es um das Problemlösen geht, ist es gut, sich klarzumachen, dass ein Paar zu sein auch bedeutet, ein Team zu sein. Sie brauchen – Ihrer Meinung nach – einige Veränderungen in der Zusammenarbeit. Das ist ihr Ziel.
Wie gut, dass Sie eine Tagesordnung haben! Sie lassen sich im Gespräch nicht auf andere Themen ein. Sie werden auch nicht wütend. Sie wollen nichts vorwerfen. Sie wollen Veränderungen.
Nun kann es aber sein, dass Sie schon sehr lange unzufrieden sind mit der Verteilung der Hausarbeit und entsprechend ungehalten. Dann fühlen Sie sich möglicherweise zu einem wohlwollenden Gesprächsanfang nicht in der Lage. Wenn das so ist, dann müssen Sie sich – als Vorbereitung auf ein Gespräch – zunächst einmal mit Ihrem Ärger beschäftigen und mit Ihrer Wut.
Tipp Nr. 2: Sich der eigenen Wutstellen
Eine Bemerkung vorweg. Auch wenn Ihnen manchmal eine zornige Bemerkung über seine Zurückhaltung im Haushalt auf der Zunge liegt, auch wenn Sie gerade am liebsten
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