Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Streit Ist Auch Keine Loesung

Streit Ist Auch Keine Loesung

Titel: Streit Ist Auch Keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Thiel
Vom Netzwerk:
platzen würden vor Wut, machen Sie sich bitte klar: Auf Wut, Zornund Ärgerbei einer Gesprächseröffnung sollen Sie nicht etwa verzichten, weil es verwerflich ist oder weil Sie meiner Meinung nach klein beigeben und Ihre Ziele nicht erreichen sollen. Ich möchte – im Gegenteil – erreichen, dass Ihre Chancen besser sind als in der Vergangenheit, mit Ihrem Anliegen Gehör zu finden. Sie sollen schneller Ihr Ziel erreichen. Und leichter.
    || | Nähe macht uns empfindlich
Wut, Zorn und Ärger sind verständliche Gefühle, die in beinahe jeder Partnerschaft ab und an vorkommen. Dass sie gerade in Partnerschaften gerne entstehen, hat einen einfachen Grund: Es ist die große Nähe in einer Beziehung, die uns so empfindlich macht. Nirgendwo ist die Gefühlsdichte so groß wie in einer Partnerschaft. Nirgendwo sind wir so sehr gefühlsmäßig eingebunden. Und nirgendwo sind wir so verletzlich wie in einer Partnerschaft.
    Viele Menschen neigen dazu, Ärgereinfach herunterzuschlucken. Das hat Folgen. Es verringert das Selbstwertgefühl. Es macht depressiv. Es führt zu Schweigen. Es führt zur Flucht in den Körper, in Unpässlichkeiten. Keine gute Lösung, wie ich finde. Besser sind folgende Lösungsmöglichkeiten:
Reden Sie mit Dritten. Einem Freund oder einer Freundin von der Wut und dem Ärger auf den Partner zu erzählen entlastet.
Warten Sie ab, bis sich Ihre Wut abgekühlt hat. Und sprechen Sie dann mit Ihrem Partner. Sagen Sie ihm ruhig, dass Sie wütend waren, und erklären Sie ihm auch, warum. Sagen Sie ihm genau, wie Sie sich fühlen, wenn er seinen Anteil an der Hausarbeit nicht erledigt.
    Bemühen Sie sich dabei um einen nicht anklagenden Tonfall. Vergessen Sie nie, dass Diskussionen erfolgreicher verlaufen, wenn Sie sich auf das konzentrieren, was Sie fühlen, als wenn Sie Ihren Partner beschuldigen. Je ruhiger und bestimmter Sie auftreten, desto besser. Sie können beispielsweise sagen:
„Ich finde es ungerecht, dass du jede Woche deinen Sportabend hast, und ich komme vor lauter Hausarbeit nicht mal mehr zum Joggen. Ich brauche mehr Zeit für mich!“
    Tipp Nr. 3: Schnell auf Unmut reagieren
    Warten Sie nicht zu lange damit, ein Thema anzusprechen. Sonst platzen Sie nämlich schon vor Zorn – mit dem bekannten Ergebnis: unsanfter Einstieg – unsanfter Gesprächsverlauf – unbefriedigendes Ergebnis. Und nicht nur für die Lösung Ihres Problems ist Ihr Zorn nicht hilfreich. Er ist auch ein wenig ungerecht. Ihnen mag Ihre Wut ja als angemessen erscheinen. Doch in Wahrheit ist sie es nicht. Sie ist das Ergebnis eines langen Zögerns. Und dafür, dass Sie lange gewartet haben, bevor Sie etwas gesagt haben, kann Ihr Partner nun wirklich nichts.
    Tipp Nr. 4: Vorwürfe vermeiden
    Vorwürfe lassen sich – Sie wissen es – immer auch als Wünsche formulieren. Das ist grammatikalisch nur eine kleine, unbedeutende Änderung. Auf die Stimmung Ihres Gegenübers und auf Ihr Gespräch mit ihm hat es allerdings enorme Auswirkungen. Beginnen Sie ein Problemgespräch also nie mit einem Vorwurf. Machen Sie es sich immer und immer wieder klar: Ihre Aufgabe in einer Partnerschaft ist es nicht, Ihren Partner, Ihre Partnerin mit Vorwürfenzu konfrontieren. Ihre Aufgabe ist es vielmehr, Ihre Wünsche zu äußern.
    Auf Wünsche reagieren Menschen erheblich offener als auf Vorwürfe. Frauen im Übrigen ebenso wie Männer. Sie fühlen sich nicht angegriffen und das macht sie freier, sich mit der Sache selbst zu beschäftigen. Mit der Unzufriedenheit des Partners. Mit dem angesprochenen Problem.
    Ich weiß, wir alle sündigen an diesem Punkt unaufhörlich. Wir alle neigen zu Vorwürfen. Muss das wirklich so sein? Ich habe einmal von einem Paar gehört, das verabredet hat, sich jeweils auf einen Vorwurf des anderen hinzuweisen und sich gegenseitig dazu aufzufordern, ihn in eine Bitte umzuformulieren. Eine super Idee!
    Ein anderer Vorschlag: Schaffen Sie sich ein Vorwurfssparschweinan und stellen Sie es auf den Küchentisch. Jeder, der einen Vorwurf äußert, muss umgehend fünf Euro hineintun.
    Bitten Sie Ihren Partner um Wünsche, wenn er Ihnen Vorwürfe macht.
    Beide Ideen setzen voraus, dass Sie mit Ihrem Partner ein Gespräch über dieses Thema führen und zu einer Übereinkunft kommen. Sie können aber auch ganz alleine aktiv werden, ohne Zutun des anderen: Es reicht, sich vorzunehmen, in Zukunft anders an Partnerschaftsgespräche heranzugehen. Sie wollen keine Vorwürfe mehr äußern – und als Einstieg in ein Gespräch

Weitere Kostenlose Bücher