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Streit Ist Auch Keine Loesung

Streit Ist Auch Keine Loesung

Titel: Streit Ist Auch Keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Thiel
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nicht etwa die Empfehlung all der wohlmeinenden Eheratgeber aus den 50er- und 60er-Jahren falsch, seinem Partner mit Unterstützung und Einfühlsamkeit zu begegnen. Der Fehler lag vielmehr in der Einseitigkeit, mit der dies von Frauen zugunsten ihrer Ehemänner gefordert wurde. Den Rücken stärken, Anerkennung geben – dies sind notwendige Dinge für Männer und für Frauen, um das Gefühl zu haben, in einer glücklichen Beziehung zu leben und unterstützt und geliebt zu werden.
    Was tun, wenn der Partner zu Kritik neigt?
    Möglicherweise leben Sie in einer Beziehung, in der Sie Tag für Tag zu kurz kommen, in der Sie mit geradezu homöopathischen Mengen an Anerkennung leben müssen. Geben Sie sich bitte mit so einer Situation nicht zufrieden. Wenn Sie in Ihrer Beziehung Anerkennung, Bestätigung und Den-Rücken-Stärken nicht erleben und trotzdem nichts unternehmen, um das zu ändern, dann ist auch das ein sicherer Weg in eine unglückliche Beziehung.
    Neigt Ihre Partnerin oder Ihr Partner zu Kritik, dann passen Sie sich ihrem beziehungsweise seinem Gesprächsstil bitte unter keinen Umständen an. Das ist der schnellste Weg, Ihre Beziehung zu zerrütten. Machen Sie stattdessen zweierlei.
Bleiben Sie bei einem positiven Gesprächsstil. Sie bleiben bei der Devise „Keine Kritik“ und verteilen großzügig Ihre Zuwendungund Ihre Anerkennung. Sie sagen auch weiterhin „Armer Schatz!“, wenn Ihr Partner zerknirscht nach Hause kommt. Nehmen Sie ihn in den Arm und streicheln ihm über den Rücken. Das klingt jetzt in Ihren Ohren möglicherweise selbstlos und aufopfernd. Ist es aber nicht. Es ist vielmehr eine Strategie. Denn mit diesem Vorgehen erreichen Sie Ihr Ziel einer glücklichen Partnerschaft am allerbesten.
Sagen Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin ganz direkt, welche Form der Unterstützung Sie sich wünschen. Bitten Sie ihn, kritische Formulierungen zu unterlassen. Das Schlimmste, was Ihnen am Ende eines anstrengenden Tages passieren kann, ist, dass Ihr Partner auf Ihre Berichte hin sagt: „Was du dich nur immer anstellst!“ Viele Menschen denken, dass sie mit solch abwertenden Bemerkungen leben können. Manche reden sich ihre Situation auch schön: „Er meint es doch nicht so! Er hatte eben auch einen schlechten Tag.“
    Glauben Sie mir: Auch wenn er es möglicherweise tatsächlich nicht so meint, sondern einfach nur überfordert ist von Ihren Problemen – dauerhaft kommen Sie mit solchen Formen der Kritik und der Abwertung nicht zurecht. Wenn Sie so etwas öfter zulassen, dann werden Sie es eines Tages bereuen. Irgendwann werden Sie doch ungehalten. Ein tief sitzender Groll setzt sich in Ihnen fest und beeinflusst Ihr Verhalten in der Partnerschaft zum Negativen. Oder aber Sie werden über kurz oder lang verstummen. Mit dem Ende des Gespräches lassen die verbindenden Gefühle nach, die Lust auf Sex schwindet und schließlich stirbt – zumeist langsamer – Ihre Liebe.
    Auf Dauer lässt abwertendes Verhalten die Liebe sterben.
    Lassen Sie es nicht so weit kommen. Weisen Sie auf nicht wertschätzendes Gesprächsverhalten Ihres Partners oder Ihrer Partnerin hin. Verwahren Sie sich dagegen. Machen Sie ihm oder ihr auch klar, dass so ein Verhalten Ihrer gemeinsamen Beziehung schadet. Sagen Sie ihm also, was Sie gerne anders hätten. Sagen Sie es in einem netten Ton und in klaren Worten. Aber sagen Sie es ihm.
    Gehen Sie bei so einem Gespräch davon aus, dass Ihr Partner Sie ohne Absicht verletzt und Sie nicht geringschätzen will. Nehmen Sie an: Er weiß es noch nicht besser. Ihre Aufgabe ist es, ihm oder ihr zu sagen, welche Reaktion Ihnen besser tut. Vermeiden Sie schließlich auch, im Recht sein zu wollen mit Ihrem Anliegen. Sie wissen ja: Das fordert Ihren Partner höchstens zum Widerspruchheraus. Sie wünschen sich, dass Ihr Partner sein Kommunikationsverhalten Ihnen zuliebe ändert. Nicht mehr und nicht weniger. Sie wünschen es sich, weil es Sie verletzt, weil es Ihnen nicht gut tut.
    Und, zu guter Letzt, nutzen Sie eine ruhige und entspannte Zeit für ein solches Gespräch. Sind Sie oder Ihr Partner im Stress, sollten Sie es lassen. Unter Stress – das zeigt die Erfahrung – läuft ein schwieriges Gespräch schnell aus dem Ruder. Denn der dritte Übeltäter, der aus dem Hintergrund der Bühnenverkleidung gekonnt die Fäden zieht und Paare zum Streit verführt, heißt: zu viel Stress.
    Streitgrund Nr. 3: Zu viel Stress
    Stress hat viele Gesichter: Das beginnt mit banalem Alltagsstresswie

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