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Strengstens verboten

Strengstens verboten

Titel: Strengstens verboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Carman
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der rechten Seite. Doch als er durch war, füllte sich der Ring mit Nadeln aus Elektrizität und der Pingpongball zerbarst zu Staub.
    Leo zuckte zurück, so dass er fast in einen der Ringe fiel, und starrte entsetzt die violetten Stäubchen an, die überall herumwirbelten. Wenn es etwas wie Feenstaub gab, dachte Leo, dann würde der wohl so aussehen. Die elektrische Entladung hatte aus der Kugel einen glitzernden violetten Schleier gemacht, der sich in Leos Wuschelhaar setzte und im Luftstrom tanzte.
    Er versuchte, sich zu beruhigen, konnte sich aber kaum vorstellen, was mit ihm selbst passieren würde, wenn er durch den falschen Ring ging. Würde dann auch er zu Staub verpuffen, um niemals wieder aus dem Raum der Ringe zu entkommen?
    Â»Immerhin weiß ich jetzt, wozu die violette Kugel gut war«, sagte er. »Trotzdem ist sie futsch.«
    Ihm war klar, wie schnell die Zeit verstrich, was ihn noch unruhiger machte. Er sah auf die Uhr. Er war schon eine Stunde fort. Mrs Sparks würde wütend darüber sein, dass die Enten noch immer im Teich herumschwammen. Dann würde sie bemerken, dass Betty fehlte, und völlig ausrasten. Und sein Vater – was würde er sagen, wenn Leo nicht zu finden war?
    Er sah Betty an, als ob sie die Antwort auf alle seine Probleme hätte, doch es stellte sich heraus, dass sie den Schlüssel zu einer anderen Frage hatte. Sie starrte wieder eine der Milchglaswände an, wo eine neue Botschaft auftauchte. Leo trat neben sie. Ein unsichtbarer Finger schrieb sieben Wörter, ehe der Schatten wieder verschwand:
    Drehe den Griff dreimal schnell zurück.
    Leo war außer sich vor Sorge, aber er konnte jetzt nicht aufgeben. Zum Ersten wusste er nicht, wie er die runde Tür wieder öffnen sollte. Und selbst wenn, dann war da immer noch das Problem Hauptmann Rickenbacker mit seinen fliegenden Bowlingkugeln.
    Er drehte den Griff ein Mal, dann noch ein Mal und dann ein drittes Mal zurück. Eine große blaue Kugel, rund und schön, fiel aus der Decke und blieb in dem Windkanal vor den beiden Ringen schweben.
    Â»Wie viele ich davon wohl bekomme?«, sagte Leo ganz aufgeregt zu Betty, weil er eine neue Kugel hatte, doch ihm war klar, dass er jetzt äußerst umsichtig vorgehen musste. Wenn er zu tief in das Labyrinth vorstieß und ihm die Kugeln ausgingen, kam er vielleicht nie wieder heraus. Er würde sich genau merken müssen, welche Ringe ihn zu Feenstaub verwandeln konnten.
    Leo drehte den Griff vorwärts und lenkte die blaue Kugel sicher durch die linke Öffnung, dann trat er selbst durch. Betty flatterte ebenfalls vorsichtig durch den Ring und nun landeten sie sicher in der zweiten kreisförmigen Ebene des Labyrinths. Leo betrachtete das Modell in der Kiste und entdeckte viele Öffnungen, die in die nächste innere Ebene führten, aber nur in einer davon war ein Richtungspfeil. Er fasste wieder Mut, und seine Nervosität ließ nach, als er begriff, dass keiner außer ihm das Labyrinth durchmessen und später mal davon berichten konnte.
    Während der nächsten zwanzig Minuten ließ Leo auf dem Weg zum Zentrum des Raumes der Ringe vier weitere riesige Pingpongbälle platzen. Er begann schon vorauszusehen, wann sie explodieren würden, und war nicht mehr so nervös, wenn sie es taten. Eine orangefarbene Kugel platzen zu sehen, war besonders schön, denn Orange war seine Lieblingsfarbe.
    Da keine Spiegel in dem Labyrinth waren, merkte er es nicht, aber sein Haar sah allmählich wie ein Regenbogen aus. Es war bestäubt mit violetten, grünen, orangefarbenen, gelben und blauen Partikeln, als er schließlich im inneren Kreis des Labyrinths ankam.
    Auf dem Weg in diese Kammer hatte er die grüne Kugel platzen lassen, und als er durch die Öffnung ins Zentrum des Labyrinths trat, hatte er das Gefühl, in der Mitte eines Iglus zu stehen. Die Wände waren weiß wie Raureif und perfekt kreisrund und bildeten nach oben eine Kuppel. Hier stand er nun mit seiner Kiste und seiner Ente und überlegte, was er machen sollte, denn der Raum war total leer.
    Die Öffnung, die er direkt hinter sich hatte, war auf einmal verschwunden hinter einer gekrümmten Wand, die von oben heruntergeglitten war. Leo war in einer schneeweißen Halbkugel gefangen. Sein Herz ging schneller, als ihm ein fürchterlicher Gedanke kam.
    Keiner weiß, dass ich hier bin.
    Doch das stimmte nicht ganz. Es gab eine

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