Strengstens verboten
hatte einen schrecklichen Gedanken: Unser einziges groÃes Abenteuer hatte sie krank gemacht. Ich hatte sie krank gemacht.
M.D.W.
P.S. Ich habe vor, ein Hotel zu bauen, und in dem Hotel soll es ein Eisenbahnzimmer geben. Ich werde wohl niemand in das Zimmer lassen. Zumindest eine Weile nicht.
Bernard schüttelte den Kopf.
Milton zog die Nase kraus. »Ich habe das ganze Haus abgesucht, von oben bis unten. Es gibt kein Eisenbahnzimmer. Oder?«
»Wie auch immer, unser Plan läuft bereits. Von morgen an werden die Dinge interessant.«
Milton trank seinen Kaffee aus.
»Ich kann es kaum erwarten.«
Theodor Bump und der lästige Roboter
Als Leo schlieÃlich in der Lobby ankam, war das Hotel schon auf Nacht eingestellt. Remi war in einem der groÃen Sessel eingeschlafen, während seine Mutter leise die Messinggeländer abstaubte. Mrs Sparks war nirgends zu sehen. Sie lief wohl im Hotel Amok, auf der Suche nach Leo.
Er schob die beiden Kisten unter den nächstbesten zugeschnittenen grünen Busch (er hatte die Form eines Kaninchens) und ging zurück, um den Entenaufzug wieder zum Dach hochzuschicken. Betty saà zu einer Kugel zusammengerollt darin, was ganz untypisch für sie war.
»Geht es dir gut? Du musst doch hungrig sein.«
Leo hatte ein schlechtes Gewissen. Er liebte Tiere und jetzt hatte er Betty ein ganz anstrengendes Abenteuer zugemutet. Das arme Ding konnte kaum die Augen offen halten.
»Ich schicke dich jetzt zum Dach hoch«, flüsterte Leo. »Im Teich findest du was zu fressen.«
Er schloss den Entenaufzug und drückte auf den Aufwärts-Knopf.
»Wo bist du gewesen? Alle haben nach dir gesucht!«
Remi war aufgewacht und kam im matten Licht der Lobby auf Zehenspitzen angeschlichen, so dass Leo zu Tode erschrak.
»Schleich dich nie wieder so an!«
»Entschuldige, eine dumme Angewohnheit. Ich schleiche mich gerne an.«
Remis dunkler Haarschopf war zerzaust vom Schlafen und er hatte seine kleine Kinderfliege gelockert.
»Ich muss gleich gehen«, sagte er, »aber morgen früh bin ich zurück. Kann ich das Funkgerät behalten?«
»Aber sicher«, sagte Leo. »Du bist doch schlieÃlich mein Partner!«
Leo mochte Remi immer mehr, aber wichtiger war, dass er seine Hilfe brauchte, um alle Kisten zu finden und aus dieser Sache, die da am Laufen war, schlau zu werden.
»Ich könnte mich von der Tür wegstehlen, wenn du willst«, bot ihm Remi an.
»Wie denn?«, fragte Leo, denn er ging davon aus, dass der böse Blick von Mrs Sparks den ganzen Tag auf der Tür ruhte.
»Mrs Sparks muss morgen Nachmittag Besorgungen machen und meine Mom vertritt sie am Empfangstresen. Sie hat gesagt, dass sie auch ein Auge auf die Tür hat, damit ich mich umsehen kann, wenn ich will, solange ich nicht nach Muffins suche. Sind da oben Muffins?«
Remi sah neugierig zur Decke und leckte sich die Lippen.
»Du warst noch nie oben?«, fragte Leo. Er konnte sich so frei im Hotel bewegen, dass er sich gar nicht vorstellen konnte, andere hätten dieses Privileg nicht.
»Machst du Witze? Ich bin doch den ersten Tag hier und habe jede wache Minute damit verbracht, an der langweiligen Tür zu stehen. Es ist die reinste Folter.«
Remi blickte erneut zur Decke.
»Wie viele Muffins gibt es da oben?«
»Vergiss die Muffins, Remi. Wir haben Wichtigeres zu tun. Im Augenblick muss ich die Kisten in den Keller verfrachten, ohne dass Mrs Sparks was sieht.«
»Kisten?« Remi hatte ja nur die violette Kiste gesehen.
Leo ärgerte sich â er hatte sich verraten.
»Du hast noch eine Kiste gefunden! Sagenhaft!« Remi sah sich in der Lobby um und suchte die versteckten Kisten. »Die sind wohl wichtig, was? Die erste hat Merganzers Kopf auf dem Deckel und so. Warte mal ⦠Du hast gesagt, in der violetten Kiste wäre Entenfutter.«
»Da hab ich dich ja kaum gekannt«, sagte Leo. »Ich musste einfach irgendwas erfinden. Hätte ja sein können, dass du für Mrs Sparks arbeitest.«
»Machst du Witze? Die lässt mich ja nicht mal aufs Klo, wenn ich muss.«
Aber Remi war nicht beleidigt. Er verstand gut, dass man mindesten sechs oder sieben Stunden brauchte, um eine vertrauensvolle Freundschaft aufzubauen.
»Und was ist dann in den Kisten?«, fragte er.
Ehe Leo antworten konnte, hallte eine Stimme mit starkem spanischem Akzent durch die Lobby.
»Remilio?
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