Stressfrei arbeiten
lassen. Relativieren Sie möglichst. Sprechen Sie nicht in negativen Superlativen.
Beispiel
„Das war heute wieder ein GAU, bis ich endlich zu Hause war!“
Hier ist Vorsicht geboten. Die Definition für GAU lautet:
„ G rößter A nzunehmender U nfall“. Gemeint ist damit ein schwerer Störfall in einem Kernkraftwerk. Dies ist daher keine wirklich passende Bezeichnung für den Bus, der zu spät kam.
Sprache reflektieren
Beobachten Sie sich bezüglich Ihrer Wortwahl und Sprechweise. Werden Sie sensibel dafür, wie Sie sich ausdrücken – und beobachten Sie andere dabei. Lassen Sie sich nicht vonPanikmache in Ihrer Umgebung anstecken. Ersetzen Sie überhöhte Begriffe sinnverwandt durch neutral-beschreibende. Ihr Gehirn stellt dann Katastrophenwarnung und Alarm ab und Sie werden allein dadurch ruhiger und gelassener. Und falls Sie sich doch in destruktiver Selbst-Kommunikation wiederfinden, versuchen Sie es mit der Sichtweise des römischen Kaisers Marc Aurel. Sagen Sie zu sich statt „Ich Unglücklicher, dass mir das zustoßen musste!“ lieber „Ich Glücklicher, der ich unbekümmert zu bleiben vermag, obwohl mir das zustieß“.
„Hin zu“ statt „weg von“
Wenn wir uns auf ein Ziel hinbewegen, das uns attraktiv erscheint, anstatt uns von etwas wegzubewegen, das uns schadet oder nicht gefällt, werden wir gelassener. Zielführend ist es deshalb, wenn wir uns auf das konzentrieren, was wir haben wollen, statt auf das, was wir abstellen möchten.
Beispiel
Wenn Sie „keinen Stress wollen“ und sich das so sagen, setzen Sie sich geradewegs mit dem Stress auseinander, den Sie loswerden wollen. Die positive Formulierung lautet: „Ich will gelassen bleiben.“ Hier liegt der Fokus auf dem positiven Ziel.
Das ist eine völlig andere Botschaft, die unser Empfinden positiv beeinflusst: Statt weg von Ärger und Stress gelangen Sie so hin zu Ruhe und Gelassenheit. Das hört sich doch auch viel besser an, oder? Probieren Sie es aus: Formulieren Sie mit positiven Begriffen das, was Sie erreichen bzw. haben möchten:
Negative Formulierung
Positive Formulierung
Ich will keine Vorwürfe mehr hören.
Ich möchte mich mit dir konstruktiv austauschen.
Ich bin zu dick und muss abspecken.
Ich will schlanker werden.
Ich muss mit dem Rauchen aufhören.
Ich möchte gesünder leben.
Am Sonntagnachmittag muss ich meine Schwiegermutter ertragen.
Die Schwiegermutter geht nach einem halben Tag wieder.
Ich muss mich noch mit der Hausarbeit herumplagen.
Nach erledigter Hausarbeit habe ich frei.
Sich die eigenen Werte bewusst machen
Eine weitere Voraussetzung zur Entwicklung von Gelassenheit ist, dass wir uns unserer Werte bewusst sind – vor allem, dass wir uns zu diesen Werten konform verhalten (können).
Werte sind Vorstellungen, die in einer Gesellschaft allgemein als wünschenswert anerkannt sind. Sie verleihen den Menschen Orientierung. Diese Wertvorstellungen können, je nach Kultur, sehr unterschiedlich sein. Auch Familie und Erziehung tragen zur Prägung von Werten bei, die individuell voneinander abweichen. Es gibt zum Beispiel
moralische Werte wie: Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Treue, Vertrauenswürdigkeit,
religiöse Werte wie: Gottesfurcht, Nächstenliebe, Gottvertrauen, Glaubensfestigkeit,
politische Werte wie: Toleranz, Freiheit, Gleichheit,
ästhetische Werte wie: Kunst, Schönheit, Harmonie,
materielle Werte wie: Güter, Geld, Macht und
persönliche Werte wie: Takt, Freundschaft, Liebe, Pflichterfüllung, Tapferkeit, Disziplin usw.
Werte geben Halt
Werte sind wichtige gesellschaftliche Eckpfeiler für Gruppen und Einzelne. Das soziale Miteinander funktioniert nur durch ein stabiles Wertegerüst. Werte geben Orientierung und Halt. Bestimmte Werte sind uns persönlich, aufgrund von Erziehung und Herkunftsfamilie, besonders wichtig. Auf die Einhaltung dieser Werte achten wir sehr stark. Meist werden diese auch an die eigenen Kinder weitergegeben. Und in gut funktionierenden Partnerschaften liegen stets vergleichbare Wertvorstellungen zugrunde.
Werte geben uns einen Handlungsrahmen, der uns sicher und gelassen macht. Können wir unseren Werten gerecht werden, dann empfinden wir dies als „richtig.“ Ist uns beispielsweise der Wert Ehrlichkeit sehr wichtig, dann können wir, sogar trotz Konfrontation von außen, diesen verinnerlichten Wert leben. Wir werden, auch auf die Gefahr hin, uns unbeliebt zu machen, ehrlich sein. Insofern funktionieren unsere Werte alseine moralische Stütze. Haben wir
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