Stressfrei arbeiten
„richtig“ gehandelt, fühlen wir uns sicher und bestärkt. Und diese Sicherheit hält sogar dann noch an, wenn Kritik an unserem Handeln geübt wird. Das lässt uns gelassen bleiben.
Wertekonflikte
Ebenso wie uns Werte Halt vermitteln, kann es uns aus dem Gleichgewicht bringen, wenn Werte, die uns wichtig sind, nicht beachtet werden: Das, was uns richtig und wichtig erscheint, wird durch entgegenlaufende Anforderungen ausgehebelt oder in Frage gestellt.
Beispiel
Herr O. erzählt: „Seit Monaten, bekomme ich von meinem Chef Vorwürfe. Ich weiß selbst, dass meine Umsätze nicht die besten sind. Die meisten meiner Kollegen sind erfolgreicher.
Wir erhalten von unserem Außendienstleiter Vorgaben. So müssen wir bei unseren Kunden argumentieren, damit sie Verträge abschließen. Mir liegt das einfach nicht. Ich muss mich da richtig überwinden. Die kriegen doch überhaupt nicht mit, dass sich der Vertrag automatisch verlängert. Ich habe ein Problem damit, die Leute so über den Tisch zu ziehen.”
Dieser Außendienstmitarbeiter gerät durch die Art der Aufgabenstellung in seinem Unternehmen in einen Konflikt zwischen Werten wie Disziplin und Pflichterfüllung sowie solchen wie Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Wer sich häufig, z. B. durch seine Berufsrolle, in einem solchen Dilemma befindet, gerät früher oder später aus dem Gleichgewicht. Diese Konflikte gefährden die Gelassenheit, denn wir verbiegen damit permanent unsere Grundhaltung. Haben wir nachunseren persönlichen Wertvorstellungen falsch gehandelt, meldet sich das schlechte Gewissen. Das stellt eine weitere Belastung dar.
Das eigene Leben unter die Lupe nehmen
Ein Ausweg kann sein, das eigene Lebensmodell unter die Lupe zu nehmen. Stimmt es noch? Bin ich bereit, mich einem andauernden Wertekonflikt auszusetzen, oder muss ich mir Gedanken über einen anderen Weg machen? Wenn wir unsere Werte kennen, wissen, was uns antreibt oder behindert, dann fällt es leichter zu erkennen, in welcher Arena wir uns aufhalten sollten oder besser nicht.
Sobald Sie sich Ihre Werte bewusst machen, können Sie die folgenden Fragen beantworten:
Was sind Ihre Bedürfnisse und Lebensmotive?
Was wollen Sie erreichen?
Ist das mit Ihren Werten zu vereinbaren?
Wofür lohnt es sich, Wertekonflikte auf sich zu nehmen?
Wichtig
Wenn Sie Ihre Werte, Bedürfnisse, Lebensmotive und Ziele kennen, dann können Sie gelassener werden. Denn dann wird sehr schnell offenkundig, was Sie im Leben nicht mehr brauchen, weglassen und entrümpeln können.
Auf einen Blick: So arbeiten Sie an Ihrer Einstellung
Um gelassen zu bleiben, sollten Sie sich zunächst bewusst machen, wie Sie sich gedanklich selbst hemmen.
Negative Erwartungen ziehen negative Ereignisse nach sich. Wenn Sie an eine Aufgabe oder Situation herangehen mit dem Glauben, dass sie gelingen oder gut laufen wird, erhöhen sich die Erfolgschancen erheblich.
Jeder Mensch hat aufgrund von Erziehung und Erfahrungen Glaubenssätze gebildet, von denen er sich leiten lässt. Negative Glaubenssätze können Sie behindern. Rufen Sie sich diese Muster ins Bewusstsein und hinterfragen Sie sie.
Vorurteile gefährden Ihre Gelassenheit, weil sie Ihr Handeln einschränken. Wenn Sie offen auf Menschen zugehen, haben Sie viel mehr Handlungsmöglichkeiten.
Handeln Sie selbstverantwortlich, indem Sie Ihre Bedürfnisse wichtig nehmen. Wer nicht auf sich selbst achtet, ist nicht gelassen, sondern auf Dauer unzufrieden.
Wir können uns stärken, indem wir positiv mit uns selbst kommunizieren, genauso aber schwächen, wenn wir negative Worte wählen.
Wenn Sie sich Ihrer Werte bewusst sind, haben Sie einen Rahmen für Ihr Handeln, der Ihnen Sicherheit und damit Gelassenheit gibt.
So trainieren Sie gelassenes Verhalten
Um gelassen zu bleiben oder zu werden, müssen wir auch manche Verhaltensweisen ändern.
In diesem Kapitel geht es darum, wie Sie
Entscheidungen treffen,
Prioritäten setzen,
Verantwortung übernehmen und abgeben sowie
konsequent sind in dem, was Sie tun.
Sich für Gelassenheit entscheiden
Pro Tag fällt jeder von uns Tausende von Entscheidungen. Wir entscheiden z. B., ob wir eine Jacke mitnehmen, bevor wir das Haus verlassen, was wir wann essen, was wir als Nächstes tun oder lassen. Was auch immer im Umfeld passiert, wir entscheiden den nächsten Schritt. Grundlage für eine Handlung ist immer die vorausgegangene Entscheidung.
Handeln heißt Entscheiden
Häufig müssen wir uns nicht nur zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden,
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