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Stressfrei arbeiten

Stressfrei arbeiten

Titel: Stressfrei arbeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Nürnberger , Roland Geisselhart , Christiane Hofmann
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sondern zwischen mehreren Optionen auswählen. Haben wir eine Entscheidung getroffen, steht meist sofort die nächste an.
    Beispiel
    Wenn Sie morgens ins Büro kommen, müssen Sie sich bereits entscheiden. Was tun Sie als Erstes? Den Computer anschalten, Kaffee holen oder die Kollegen begrüßen? Entscheiden Sie sich für Kaffee holen, sind sofort weitere Entscheidungen fällig: Kaffee stark oder schwach, Tasse groß oder klein, Kaffeesahne, Süßstoff oder Zucker, Keks dazu oder besser nicht, Untertasse, Glas Wasser usw.?
    Kaum eine Minute unseres Wachlebens vergeht ohne gefällte Entscheidung. Wenn wir uns also für etwas entscheiden, dann werden die verbleibenden, anderen Möglichkeiten nicht genutzt. Sie können sich beispielsweise nicht mit Ihrer Freundin beim Chinesen zum Abendessen verabreden und gleichzeitig den Alaska-Vortrag in der Stadthalle besuchen.In dem Fallhaben Sie sich für den Chinesen und gegen den Vortrag entschieden.
Sich ärgern ist auch eine Entscheidung
    Genauso ist es in Situationen, in denen wir nicht gelassen bleiben. Hier gilt das gleiche Spiel: Wir entscheiden immer. Indem wir uns für das eine entscheiden, verzichten wir auf das andere. Bleiben wir ruhig oder brausen wir auf? Ignorieren wir eine spitze Bemerkung, diskutieren wir weiter, wollen wir uns ärgern? Haben wir uns z. B. für „ich ärgere mich“ entschieden, fällt „nicht ärgern“ automatisch weg. Wir können nicht beides gleichzeitig. Wir wählen also immer selbstverantwortlich aus,
ob wir auf etwas reagieren und
in welcher Form wir reagieren.
    Das heißt: Wir müssen uns aktiv für gelassenes Verhalten entscheiden. Wir könnten uns auch anders entscheiden. Die Wahl liegt bei uns. Und die jeweilige Entscheidung wirkt sich auf unser Tun aus. Zusätzlich wissen wir: Vorurteile, einschränkende Glaubenssätze, unsere Sicht auf andere Menschen usw. tragen zum individuellen Fühlen und Erleben erheblich bei. Und damit beeinflussen sie unsere Entscheidungen.
    Wichtig
    Wir entscheiden uns stets für die eine und damit gegen eine andere Reaktion. Somit hat es immer mit der von uns gefällten Entscheidung zu tun, ob wir gelassen oder nicht gelassen bleiben.
    Sie haben die Wahl
    Beispiel
    Sie sind angespannt, weil Sie seit Monaten Überstunden machen und extremen Arbeitsdruck haben. Ein Meeting löst das nächste ab, Sie erledigen die Aufgaben eines „abgebauten“ Kollegen mit, haben einen unüberschaubaren Arbeitsberg vor sich und befürchten, den Überblick zu verlieren.
    Nun bekommen Sie den Auftrag, für zehn Monate die Schwangerschaftsvertretung einer Kollegin zu übernehmen. Sie versuchen den Zusatzjob abzulehnen und argumentieren mit Ihrer hohen Arbeitsbelastung. Ihr Vorgesetzter entgegnet Ihnen harsch, dass Sie das „jetzt mit erledigen und einfach mehr Gas geben sollten“. Über die Schulter fragt ein Kollege hämisch, ob Sie „jetzt wohl auch wüssten, was Stress bedeutet“.
    Lassen Sie sich bitte auf folgendes Experiment ein: Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in genannter Situation. Wie könnten Sie reagieren?
Betrachtung 1: Aufbrausen
    Was müssten Sie tun, um diesem Kollegen so richtig an den Kragen zu gehen? Um Frust abzuladen und sich kräftig Luft zu verschaffen? Überlegen Sie bitte, was Sie sich dabei denken und vorstellen würden und wie Sie handeln müssten. Lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf und notieren Sie sich bitte Stichpunkte.
Betrachtung 2: Gelassen bleiben
    Wie können Sie in dieser Situation gelassen bleiben? Was müssten Sie sich sagen, denken, vorstellen? Was müssten Sietun, damit Sie ruhig bleiben? Auf welche Weise könnten Sie reagieren? Überlegen Sie ganz locker und notieren Sie sich wieder Stichpunkte.
Vergleich der Alternativen
    Sollten Sie zu beiden Betrachtungen Stichpunkte gefunden haben, zeigt das bereits Ihre Wahlmöglichkeiten. Sie erkennen daran den Umfang Ihres Handlungsspielraums. Sie haben nun verschiedene Möglichkeiten vor sich. Daraus können Sie auswählen und entscheiden, wie Sie reagieren wollen.
Bemerken Sie den Unterschied zwischen den beiden Handlungsvarianten?
Erkennen Sie die Vielzahl Ihrer Wahlmöglichkeiten?
Wofür/wogegen entscheiden Sie sich in der jeweiligen Betrachtung?
Welche persönlichen Konsequenzen können Sie aus den unterschiedlichen Betrachtungen ableiten?
    Je mehr Varianten Sie zur Auswahl haben, desto besser. Es ist immer günstig, sich in schwierigen Situationen alle Optionen klar zu machen. Raus aus dem stereotypen Muster: Meist haben wir

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