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Studio 6

Studio 6

Titel: Studio 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liza Marklund
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wollte mich auf der Stelle rauswerfen.«
    »Idioten«, sagte Patricia so bestimmt, dass Annika anfing zu lachen.
    »Ja«, bestätigte sie, »das sind sie wirklich. Ich bin ausgetreten.«
    Patricia deckte den Tisch ab und spülte.
    »Was wirst du jetzt tun?«
    Annika zuckte mit den Schultern.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete sie leise. »Ich habe beim
Katrineholms-Kurier
gekündigt und der Wohnungsvermittlung mitgeteilt, dass ich aus der Wohnung in Hälleforsnäs ausziehen werde. Die beiden Briefe habe ich heute Nachmittag weggeschickt.«
    Patricia sah sie erstaunt an.
    »Aber wie willst du zu Geld kommen?«
    »Einen Monat bekomme ich kein Arbeitslosengeld, aber ich habe noch etwas Geld auf der Bank.«
    »Wo willst du wohnen?«
    »Erst mal hier«, meinte Annika. »Das ist zwar ein Mietvertrag, der jederzeit gekündigt werden kann, aber das kann schon noch ein Jahr so gehen. Dann muss ich weitersehen.«
    »Wir brauchen immer Leute im Klub«, warf Patricia ein.
    Annika lachte schrill und ohne Fröhlichkeit.
    »Ja, ich bringe die Grundvoraussetzungen für eine Anstellung mit«, sagte sie. »Titten und Hintern, und außerdem habe ich in meinem Leben schon Roulette gespielt.«
    Patricia bekam große Augen.
    »Kannst du mit dem Roulette umgehen?«
    Annika schniefte.
    »Ich habe während meiner Ausbildung nebenher im Stadthotel von Katrineholm als Croupier gearbeitet. Ich drehe elf Runden, und manchmal schaffe ich es, die Kugel auf die Vierunddreißig zu bringen, wenn ich sie an der Null abschieße.«
    Sie fing an zu weinen.
    »Wir brauchen jemanden fürs Roulette«, sagte Patricia.
    »Ich werde etwas verreisen«, erzählte Annika.
    »Wohin?«
    Sie zuckte mit den Achseln.
    »Ich habe vergessen, wie es heißt. Es liegt in der Türkei, am Mittelmeer.«
    »Da ist es bestimmt schön«, meinte Patricia.
    Sie saßen lange schweigend da, und Annika riss sich ein Stück Haushaltspapier ab.
    »Du solltest herausfinden, wohin du unterwegs bist«, sagte Patricia schließlich.
    »Vielen Dank«, erwiderte Annika und schnäuzte sich.
    »Warte, ich hole die Karten«, rief Patricia.
    Sie stand auf und lief ins Mädchenzimmer. Annika hörte, wie sie den Reißverschluss der Sporttasche aufmachte. Einen Augenblick später stand sie mit einer bräunlichen Holzschachtel in den Händen wieder in der Tür.
    »Was ist das?«, fragte Annika und knüllte ihr Taschentuch zu einem kleinen Ball zusammen.
    Patricia stellte die Schachtel auf den Küchentisch und öffnete sie. Darin lag ein schwarzes Stück Stoff, das sie bedächtig auseinander schlug.
    »Tarot ist eine alte Wissensform«, erklärte sie und legte das Kartenspiel auf den Tisch. »Es ist eine Weisheitslehre, die in den Karten mit esoterischen Bildern dargestellt wird. Jedes Bild besitzt die Energie, die die Symbole zeigen. Es ist ein Weg, ein höheres Bewusstsein zu erlangen.«
    »Entschuldige bitte«, warf Annika ein, »aber ich glaube nicht an so etwas.«
    Patricia setzte sich hin.
    »Das hat nichts mit Glauben zu tun«, erwiderte sie. »Es geht darum, zuzuhören, offen zu sein und nach innen in sein eigenes Reich zu blicken.«
    Annika konnte ein Lächeln nicht unterdrücken.
    »Jetzt klingst du richtig verrückt.«
    »Lach nicht, das ist ernst«, sagte Patricia streng. »Sieh mal, achtundsiebzig Karten, die Hohen Arkanen und die Kleinen Arkanen. Sie stehen für die verschiedenen Erkenntnisse und Perspektiven.«
    Annika schüttelte den Kopf und stand auf.
    »Nein, bleib sitzen«, sagte Patricia und ergriff ihr Handgelenk.
    »Lass mich dir die Karten legen!«
    Annika zögerte, setzte sich aber wieder hin.
    »Na gut«, meinte sie. »Was muss ich machen?«
    »Hier«, erklärte Patricia und legte das Kartenspiel in ihre Hand. »Mischen und abheben.«
    Annika mischte und hob ab und gab Patricia das Kartenspiel zurück.
    »Nein, du musst drei Mal abheben und das Ganze zwei Mal wiederholen.«
    Annika sah skeptisch aus.
    »Warum denn das?«
    »Wegen der Energien. Komm, mach weiter.«
    Annika stöhnte leise und mischte und hob ab, mischte und hob ab.
    »Gut«, sagte Patricia schließlich. »Jetzt legst du die Stapel nicht zusammen, sondern wählst mit der linken Hand einen Stapel aus und mischst wieder.«
    Annika verdrehte die Augen.
    »Schön«, meinte Patricia. »Jetzt musst du dich auf die Frage konzentrieren, auf die du eine Antwort möchtest.
    Stehst du vor einer großen Veränderung?«
    »Ja, also, das weißt du doch«, meinte Annika ärgerlich.
    »Gut, dann werde ich ein keltisches Kreuz

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