Stürmisch verliebt auf Mallorca
Rock sank zu Boden, ihre Bluse ebenso. Dann schob er die Finger unter den Bund ihrer Strumpfhose, und unwillkürlich spreizte Lilian die Schenkel, drängte sich ihm entgegen. Und endlich, endlich, fand er ihre empfindlichste Stelle. Die Berührung war wie ein Stromschlag, sie ging ihr durch und durch, und sie schrie auf. Sie drängte sich an ihn, seufzte tief und ließ sich langsam auf den Marmorfußboden sinken, der sich glatt und kühl und hart an der nackten Haut ihres Rückens anfühlte. Doch das war ihr egal. Vielleicht würde der kalte Stein ja die Hitze in ihr abkühlen – Hitze, die zu Feuer wurde, als Ramiro sich neben sie kniete und ihr die Strumpfhose mitsamt dem Slip über die Hüften zog. Im nächsten Moment lag Lilian nackt und bebend vor Verlangen vor ihm.
„Komm, bitte komm“, hörte sie sich flüstern. Sie schloss ergeben die Augen, lauschte dem Rascheln, als er sich seiner Kleider entledigte. Ihre Kehle war trocken, sie zitterte am ganzen Leib. Sie fieberte, aber vor Verlangen …
Ramiro, vollkommen nackt, glitt zwischen ihre Beine. Wieder stöhnte sie auf, als sie seine erregte Männlichkeit an ihren Schenkeln spürte. Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht, bedeckte ihren Mund mit innigen Küssen und drang mit einem einzigen Stoß in sie ein. Wie von selbst schlang sie die Schenkel um ihn, zog seinen herrlichen Körper zu sich hinunter, damit er sie ganz ausfüllte. Nie im Leben hatte sie einen Mann derart intensiv gespürt. Zunächst bewegte er sich langsam, fast so, als habe er Angst, ihr wehzutun. Doch das genügte ihr nicht. Sie schloss die Augen, umschlang ihn fester, und er erwiderte ihr Drängen, bis sie ihren gemeinsamen Rhythmus fanden. Immer höher wurde sie in den süßen Himmel der Liebe emporgehoben. So hoch, dass ihrer beider Lust schließlich in einem gewaltigen Funkenregen explodierte.
Lilian zog sich die Decke um die Schultern. Sie stand auf Ramiros Dachterrasse und starrte in den Himmel, der sich bereits zartrosa färbte. In ein paar Minuten würde die Sonne aufgehen, und dann war die Nacht – die schönste ihres Lebens – zu Ende. Ramiro hatte sie vollendet geliebt, hatte ihr wieder und wieder laute Lustschreie entlockt und sie sogar im Wohnzimmer und in der Küche verführt. Erst vor drei Stunden war sie erschöpft an seiner Seite eingeschlafen. Und gleich, wenn der Tag anbrach, war das Märchen vorbei. Sie musste zurück nach London. Und Ramiro würde sie als eine weitere Eroberung abhaken und sie bald vergessen haben.
Oder nicht? Konnte ein Mann in der Liebe so zärtlich und leidenschaftlich sein, so innig, warm und stürmisch, ohne dabei etwas Besonderes für die Frau zu empfinden, die in seinen Armen lag? Lilian schloss die Augen. Dann spürte sie eine sanfte Berührung im Nacken.
Ramiro war sofort aufgestanden, als er bemerkt hatte, dass der Platz neben ihm leer war. „Was tust du hier?“, fragte er und streichelte Lilys biegsamen, schmalen Hals.
Sie sah zu ihm auf. In ihren großen, bernsteinfarbenen Augen schimmerten Tränen.
„Was ist los?“ Er legte den Arm um sie. Ihre Haut war kalt. Wie lange sie wohl schon hier draußen stand? Sofort kuschelte sie sich an ihn und barg ihr Gesicht an seiner Brust. Es war ein gutes Gefühl, eine Frau so beschützen zu können. Vor allem nach einer so fulminanten Liebesnacht. Zu schade, dass die Engländerin schon wieder abreisen musste … Er hatte kaum geschlafen, stattdessen viel gegrübelt. Denn auch wenn die äußeren Gegebenheiten nicht unbedingt günstig erschienen, so musste er sich fragen, ob Lily womöglich die Frau war, die zu treffen ihm prophezeit worden war – jene „Richtige“ – eine Sprachstudentin aus London?
Er betrachtete sie. Was für eine frische, unverbrauchte Schönheit sie ausstrahlte! Doch nicht nur ihr Äußeres reizte ihn. Ihm gefiel auch ihr Wesen. Sie war natürlich, leidenschaftlich und an vielen Dingen interessiert. Und sie war leicht zu erfreuen … Auch wenn sie im Moment eher betrübt zu sein schien.
„Bist du traurig, weil du heute zurückfliegen musst?“, fragte er leise.
Sie nickte.
Er musste zugeben, es hätte ihn gekränkt, würde sie ihre Abreise nicht bedauern. Und auch er war alles andere als begeistert darüber. Ein Grund mehr, die verbleibende Zeit noch so gut wie möglich zu nutzen … Er begann sie zu küssen.
Ohne Zögern erwiderte sie seine Zärtlichkeiten, streichelte seine nackte Brust. War sie also schon für das nächste Liebesspiel bereit? Im
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