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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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Lensborough und Mr. Farrar“, flüsterte Henrietta. „Harry hat mir berichtet, dass sie immer Arm in Arm durch die Salons flanieren und damit die Damenwelt in Aufregung versetzen.“
    Hester warf ihrem Cousin Harry Moulton, der sich gerade am anderen Ende des Raums neben seiner blassen Frau lässig auf einen Stuhl fallen ließ, einen vernichtenden Blick zu.
    „Man nennt sie Mars und Apoll“, fuhr Henrietta fort. „Der eine dunkel und melancholisch, der andere blond und heiter, und beide immens vermögend. Harry sagt, ihre geballte Anziehungskraft hat schon Damen in Ohnmacht fallen lassen.“
    Genau die Art von Übertreibungen, mit denen Harry Henrietta so gerne beeindruckte. Hester verzog die Lippen und sah zu dem arroganten Edelmann und dem blonden Dandy hinüber, die von der Tür aus die Versammlung begutachteten.
    Als Lord Lensborough seine schwarzen Augen auf sie richtete, wandte sie sich abrupt ab.
    „O Gott, Lord Lensborough sieht dich an“, wisperte Henrietta. „So grimmig … als hättest du ihn verärgert. Wahrscheinlich mit deiner respektlosen Antwort bei Tisch. Was war da nur in dich gefahren?“
    „Ich … ich … Er ist so …“
    Hesters vergebliche Erklärungsversuche brachten Henrietta zum Kichern.
    „Du bist ja völlig aus dem Häuschen. Oje, du kannst ihn wirklich nicht ausstehen, was?“
    Lensborough biss die Zähne zusammen und nahm neben der Gastgeberin Platz. Die Konversation mit Lady Gregory plätscherte so seicht dahin, dass er nebenbei darüber nachgrübeln konnte, was Hester wohl gerade über ihn gesagt hatte. Ihre Begleiterin schien es urkomisch gefunden zu haben.
    Er lobte die Präzision von Julias Spiel und Phoebes schöne Sopranstimme und stellte zugleich verstimmt fest, dass er trotz der Versuche der Mädchen, ihn zu beeindrucken, in Gedanken ständig bei ihrer rothaarigen Cousine war. Es war fast, als wäre er durch eine unsichtbare Kette mit ihr verbunden. Sobald sie sich rührte, zerrte sie an dieser Kette und zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Und sie war ständig in Bewegung, eilte zwischen den Sitzgruppen umher und kümmerte sich um die Gäste, während die eigentliche Gastgeberin träge neben ihm saß.
    Er atmete tief durch und sammelte sich. Eine goldene Reiterregel verlangte, dass man vor schwierigem Gelände nicht lange zögerte. Diese Frau war unmöglich, unhöflich und zänkisch, aber das entband ihn nicht von seiner Pflicht, sich für seinen Anteil an ihrer unglückseligen Begegnung am Nachmittag zu entschuldigen. Danach war es an ihr, entweder in einen Waffenstillstand einzuwilligen oder weiter feindselig zu bleiben.
    Als Sir Thomas Kartenspiele vorschlug, suchte Hester in den Schubladen einer Kommode nach Karten.
    Lensborough durchmaß den Raum mit großen Schritten, um die Aufgabe hinter sich zu bringen. Er räusperte sich, und sie zuckte zusammen. Normalerweise legten Frauen es darauf an, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen – aber diese Person tat geradezu so, als wäre er unsichtbar, während er sich zugleich jeder ihrer Bewegungen bewusst war!
    Ohne sich von den Kartenpäckchen abzuwenden, fragte sie: „Wollen Sie mich den ganzen Abend schweigend anstarren, oder haben Sie mir etwas mitzuteilen?“
    Also war sie sich seiner Gegenwart ebenso bewusst wie umgekehrt!
    „Xanthippe“, murmelte er lächelnd. „Sie können gar nicht anders, oder? Das muss am roten Haar liegen.“
    Jetzt, da er so dicht hinter ihr stand, fiel ihm allerdings auf, dass es gar nicht so rot war: In das dominierende Kupfer waren einzelne dunkelbraune Strähnen eingestreut. Flammen und glühende Kohlen. Jetzt breitete sich das Feuer über ihre Wangen und den Hals aus. Sie drehte sich abrupt um und sah ihm direkt in die Augen.
    „Ich … Sie …“, stammelte sie und ballte schon wieder die Hände.
    „Wir müssen miteinander reden“, raunte er. „Diese Angelegenheit von heute Nachmittag muss bereinigt werden.“
    „Mir wäre es lieber, wenn wir das einfach vergessen könnten.“
    „Das merke ich. Aber ich zumindest habe das Bedürfnis, mei nen Mangel an Benimm zu erklären.“
    Sie atmete vernehmlich ein. Wie konnte er es wagen, ihre Manieren zu kritisieren?
    Sie wich zur Seite aus, aber er vollzog die Bewegung mit. Ihm lag daran, dass sie zumindest verstand, warum er sich ihr gegenüber einer so groben Sprache bedient hatte.
    „Die Kleidung, die Sie trugen, und der Umstand, dass Sie ohne Begleitung auf der Straße unterwegs waren, ließ mich glauben, Sie wären …“
    „… eine

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