Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
Vom Netzwerk:
würde, wenn er The Holme und diese rothaarige Furie weit hinter sich ließe.
    Prompt ritt Lady Hester auf einem hübschen kleinen Grauen auf den Hof. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Nicht nur, dass er fast immer und überall als Erster bei den Ställen war: Er hatte auch das Gefühl, sie mit seinen Gedanken heraufbeschworen zu haben wie einen Lampengeist, genau wie am gestrigen Abend.
    Widerwillig bewunderte er ihre hervorragende Haltung. Als sie sich vorbeugte und ihrer Stute den Hals tätschelte, bemerkte er rosigen Wangen und ein vergnügtes Leuchten in den Augen – fast wie bei einer Frau, die sich gerade der Liebe hingegeben hatte. Nein, dieser Vergleich war einfach zu absurd: Sie sah aus wie gestern inmitten der Kinderschar, bevor sie ihn bemerkt hatte und schlagartig alles Leben aus ihrer Miene gewichen war.
    Ihre Kleidung war ansehnlicher als am Vortag. Das flaschengrüne Reitkleid schmiegte sich eng an ihre Figur, die zwar schmal, aber keineswegs völlig kurvenfrei war. Unter der Jacke zeichneten sich überraschend volle, feste Brüste ab. Als sie vom Sattel glitt, blieb der Rocksaum kurz am Knauf hängen und gewährte ihm einen flüchtigen Blick auf eine schlanke Fessel in einem Stiefel. Plötzlich fielen ihm die endlos langen Beine in den zerrissenen schwarzen Strümpfen wieder ein, die er gesehen hatte, als sie mit dem Gesicht im Schlamm lag.
    Er zwang sich, nicht bei dieser unangemessenen Erinnerung zu verweilen. Um ihren Hut wand sich eine Girlande aus Kunstblumen. Warum hatte sie ihre ansonsten nüchterne Aufmachung mit diesem Flitter konterkariert? War sie etwa trotz ihrer schlechten Aussichten eines dieser Mädchen, die beim morgendlichen Ritt über die Felder von einem Prinz auf einem schwarzen Hengst träumten? Fantasierte sie sich einen Mann herbei, der ihr ein Diadem ins üppig gelockte Haar stecken, ihren Schwanenhals mit Juwelen behängen und ihr Liebesschwüre ins Ohr flüstern würde? Die Vorstellung amüsierte ihn.
    Doch dass sie ihren Ausritt an diesem klaren, frischen Morgen so offensichtlich genossen hatte, konnte er gut nachvollziehen. Es gab nichts Schöneres, als die Welt für sich allein zu haben, bevor man sich seinem Tagesgeschäft widmete.
    Als sie ihre Röcke glatt strich, folgte sein Blick der Kontur ihrer Hüften. Dank ihres sportlichen Hechtsprungs am Vortag wusste er, dass sie in einen festen kleinen Hintern übergingen.
    Als sie aufsah und seinen maskulinen Blick auf ihren Körper registrierte, erstarrte und erbleichte sie. Er bedauerte, dass ihre hartnäckige Antipathie sogar die Macht hatte, ihr die Freude am Ausritt zu verderben … und ihm den Schlaf zu rauben. Seufzend überquerte er den Hof. Es war Zeit für einen Waffenstillstand. Vielleicht konnte ihre gemeinsame Reitleidenschaft als Ölzweig dienen.
    „Guten Morgen, Mylady. Wie ich sehe, haben Sie Ihren Ritt genossen.“
    „Ja.“ Tonfall und Blick verrieten, dass sie auf der Hut war.
    „Ich kenne selbst nichts Schöneres.“
    „Um diese Uhrzeit? Ich dachte, Sie würden erst gegen Mittag aufstehen, wie es bei den Gentlemen Mode ist.“
    „Die Mode kümmert mich nicht. Auf dem Land stehe ich immer früh auf.“
    „Aber Sie reiten sicher nicht jeden Morgen aus.“
    „Oh, doch.“
    „Vor dem Frühstück?“ Skeptisch klopfte sie mit der Gerte gegen ihren Stiefelschaft.
    Er nickte. „Ich frühstück nie vor dem Ausritt.“
    „Zum Kuckuck, schau an.“
    Das Lächeln, das ihre Antwort ihm entlockte, erstarb, als sie mit schuldbewusster Miene zurückwich. Er folgte ihrem Blick und sah ihren Onkel und seinen rotwangigen Schwiegersohn auf den Hof hinaustreten. Sir Thomas sah sie beide abwechselnd an, als könne er sich nicht entscheiden, wer ihn mehr verärgerte.
    In Lensborough regte sich Widerstand. Mit seiner Nichte konnte der Mann selbstverständlich nach Gutdünken ins Gericht gehen, aber hatte er wirklich geglaubt, seine Autorität erstrecke sich auch auf ihn ?
    Sir Thomas hob seine Gerte, als er auf Hester zuging, und Lensborough fürchtete kurz, er werde zuschlagen. Stattdessen zeigte er damit auf die Girlande an ihrem Hut. „Ich muss wohl nicht erst fragen, wo du warst.“
    „Nein, Onkel.“ Sie senkte den Kopf.
    „Peter“, bellte Sir Thomas, und sein Schwiegersohn zuckte zusammen.
    „Vielleicht bist du so nett, unseren Gast durch die Stallungen zu führen und ihn bei seinem Ausritt zu begleiten.“ Mit frostiger Höflichkeit fuhr er fort: „Ich wusste gar nicht, dass Sie so früh aufstehen,

Weitere Kostenlose Bücher