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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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Tisch. „Sobald Baines mir erzählte, dass die Zigeuner ihr Lager auf deinem Land aufgeschlagen haben, wusste ich, dass du in Versuchung geraten würdest. Und bevor wir wieder den alten Streit darüber beginnen, ob sie auf meinen Ländereien wildern, sobald sie deine abgegrast haben: Ist dir eigentlich klar, welche Auswirkungen deine heimlichen Besuche bei Jye haben können?“
    „Ich war beide Male vorsichtig.“
    „Und beide Male hat der Marquis fast entdeckt, was du getrieben hast. Deinen gestrigen Besuch fand ich, wie gesagt, noch verzeihlich: Schließlich waren sie ein Jahr fort. Aber heute schon wieder … Dieser Putz an deinem Hut lässt keinen Zweifel daran.“
    Betrübt fuhr sie mit den Fingern über die Girlande. Ausgerechnet eine Liebesgabe hatte sie verraten.
    „Ehrlich, Onkel, ich hätte nie gedacht, dass Lord Lensborough so früh bei den Ställen auftauchen könnte.“
    „Tja, er ist nicht ganz der, als den deine Tante ihn hingestellt hat.“ Er schüttelte den Kopf. „Wusstest du, dass er Rennpferde züchtet? Aber zurück zum Thema. Wenn sich herumspricht, dass du dich bei den Zigeunern herumtreibst, bricht hier die Hölle los.“
    „Aber niemand wird mich sehen. Und selbst wenn, würde man mich nur für eine exzentrische Wohltäterin halten, die den armen Kindern das Lesen und Schreiben beibringt.“
    „Hester, jeder, der Augen im Kopf hat, wird sehen, dass Lena mit ihrer hellen Haut und ihren Sommersprossen ein Mischling ist. Ein zweiter Blick, und es fällt auf, dass eure Haare und Augen dieselbe Farbe haben.“
    Schuldbewusst zwirbelte Hester eine kastanienfarbene Locke um ihre Finger.
    „Woher weißt du, wie ähnlich sie mir geworden ist?“
    Er lächelte reumütig. „Ich war selbst gestern dort.“
    Hesters Augen füllten sich mit Tränen. Trotz aller Wut, die diese Liaison in Sir Thomas geweckt hatte, trotz seiner Weigerung, die Frucht dieser unmöglichen Verbindung in sein Haus aufzunehmen, wie einst von Hester erfleht, konnte er seine Gefühle für seine Großnichte Lena doch nicht verleugnen.
    „Hester, was geschehen ist, ist geschehen, aber ich lasse nicht zu, dass die Sünden anderer das Wohlergehen meiner Töchter gefährden. Julia und Phoebe sind fest entschlossen, den Marquis für sich zu gewinnen, und glaub mir: Ein Mann seines Ranges wird über einen solchen Skandal nicht hinwegsehen!“
    Nachdem Hester einige Zeit über seine Worte nachgedacht hatte, fuhrt er brüsk fort: „Und denk nur, wie deine Tanten darauf reagieren würden. Lady Gregory und Lady Moulton wären außer sich, wenn sie von Lena erführen.“
    Hester seufzte. „Du hast recht, Onkel Thomas. Ich war selbstsüchtig. Es ist nur so, dass die wenigen Stunden mit ihr mir so unglaublich viel bedeuten. Und ich will unbedingt, dass sie lesen und schreiben lernt. Wenigstens das, da ihr doch so viel anderes vorenthalten wurde.“
    „Ich weiß, ich weiß. Aber hast du keine Sorge, dass sie allmählich dahinterkommen könnte, dass sie anders ist als die übrigen Kinder? Es wäre unfair, Hoffnungen in ihr zu wecken oder Unzufriedenheit zu säen.“
    „Oh, keine Sorge.“ Hester lachte schmerzlich. „Jye würde mich nie mit ihr allein lassen und duldet keine Sonderbehandlung. Wenn ich ihr lesen beibringen will, dann nur in einer Klasse mit allen anderen. Und … sie ist eine ziemlich schlechte Schülerin. Sie sitzt dabei, beschäftigt sich aber lieber mit anderen Dingen.“ Sie seufzte. „Diese Girlande hat sie aus dem Papier gemacht, auf dem sie eigentlich Briefe schreibe sollte.“ Die Kleine hatte so glücklich gelächelt, als sie ihr den Kranz nach dem Unterricht auf die Hutkrempe gelegt hatte, dass Hester sie einfach nicht dafür hatte rügen können.
    Ihr Onkel kam um den Tisch herum und reichte ihr ein Taschentuch für ihre Tränen.
    „Es ist besser, wenn sie nie erfährt, woher sie stammt. Jye hat das zur Bedingung dafür gemacht, sie wie ein eigenes Kind aufzuziehen, und er hat recht.“
    „Es ist so schwer, Onkel … Sie so nah zu wissen und doch nicht zu ihr gehen zu können!“ Sie atmete schwer. „Sie nicht auf den Knien zu haben und ihren Geschichten über all die Abenteuer zu lauschen, die sie seit dem letzten Besuch erlebt hat.“
    Ihr Onkel hakte nach: „Dann willigst du also ein, dich von ihr fernzuhalten, solange wir Gäste haben?“
    „Ja. Ich weiß ja, dass du recht hast. Ich möchte niemanden mit meinen persönlichen Problemen belasten.“
    Sie putzte sich die Nase und erhob sich zittrig.

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