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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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hinaufgeritten, und er genoss den Anblick der Hügellandschaft, die sich unter ihnen erstreckte. Er hatte eigentlich ein biederes Weibchen finden wollen, das weder an seinem ausschweifenden Leben in London teilnehmen noch ihn zu seinen Rennställen begleiten, sondern sich auf einem seiner Güter einrichten und dort die Kinder großziehen würde. Von der Londoner Gesellschaft würde Hester sich angesichts ihrer schmachvollen Debütantinnenzeit sicher ebenfalls fernhalten, aber als bieder und langweilig konnte er sie wirklich nicht bezeichnen.
    Im Gegenteil: Mit ihr Kinder zu zeugen, konnte einem Abenteuer gleichkommen – oder einer leidenschaftlichen Affäre. Er musste daran denken, wie sie auf seinen Reitknecht eingedroschen hatte. Wenn es ihm gelang, diese unbändige Energie in andere Bahnen zu lenken, würde er wahrscheinlich gar keine Geliebte mehr brauchen. Üppige Kurven waren nicht alles, was ein Mann sich von seiner Bettgefährtin wünschte.
    Er könnte es versuchen. Ja.
    Sie zügelten ihre Pferde, um Atem zu schöpfen. Er drehte sich im Sattel zu Peter um.
    „Können Sie meine Neugier bezüglich Lady Hester befriedigen? Gehe ich recht in der Annahme, dass sie so etwas wie eine unbezahlte Haushälterin ist?“
    „So ungefähr, ja. Ich sollte das nicht sagen, aber Sie haben es bestimmt schon selbst gemerkt: Meine Schwiegermutter hat ein schwaches Nervenkostüm. Ohne Hester wären diese Familientreffen ein Desaster. Hester mag solche Aufgaben, wissen Sie: die perfekte Organisatorin. Meine Frau sagt, sie plant am liebsten alles bis ins Kleinste durch.“
    Er hatte schon vermutet, dass nicht Lady Gregory für die perfekten Abläufe in The Holme verantwortlich war. Lady Hester würde zwar nicht gerade auf Londons Bällen glänzen, aber solchen Veranstaltungen konnte er auch nicht viel abgewinnen. Wenn er jedoch einige Leute zu einer Jagdpartie oder einem Rennen auf eines seiner Anwesen einlud, würde sie sich hervorragend um das Wohl seiner Gäste kümmern.
    „Und sie organisiert großartige Spiele für die Kinder, Schatzsuchen und so. Die Kleinen kommen immer sehr gerne her.“
    Ja, mit Kindern konnte sie umgehen. Er hatte nicht den Wunsch geäußert, eine besonders kinderliebe Braut zu finden, aber im Grunde lag ihm viel daran. Gerade wenn seine Frau und er sich auseinanderleben würden, wäre es wichtig, dass sie den gemeinsamen Kindern viel Liebe gab und sich gerne mit ihnen beschäftigte – was bei seiner eigenen Mutter eindeutig nicht der Fall gewesen war. Soweit er wusste, hatte sie nicht einmal um Bertram geweint. Mode und die bessere Gesellschaft waren alles, was sie interessierte.
    Lady Gregory wäre entsetzt, wenn er ihre Nichte ihren verhätschelten Töchtern vorzöge. Und Sir Thomas … Er lächelte grimmig: Die Gelegenheit, diesen hochnäsigen Gutsherrn in seine Schranken zu weisen, war schon fast Grund genug …
    Er musste allerdings Vorsicht walten lassen: Wenn der Alte von seinen Absichten Wind bekäme, würde er jede weitere Begegnung mit Lady Hester unterbinden.
    Sein Lächeln wurde breiter. Nach allem, was er über Lady Hester wusste, wäre ihr ein heimliches Werben ohnehin lieber. Ihre Neigung, sich davonzustehlen, während sie eigentlich ihre Arbeit erledigen sollte, und ihr verzweifelter Wunsch, diesem beengten Dasein zu entkommen, würden sie schon in seine Arme treiben, sobald er ihr seine Absichten verdeutlichen konnte – trotz des schlechten Starts, den ihre Bekanntschaft genommen hatte.
    Als sie wieder auf The Holme zuritten, stellte er fest, dass es ihn nicht mehr bedrückte, heiraten zu müssen – ganz im Gegenteil: Er war neugierig darauf.
    Sir Thomas warf seine Gerte auf den überfüllten Schreibtisch, von dem eine Wolke Schnupftabakstaub aufstieg.
    „Wie konntest du nur, Hester?“ Die Hände hinter dem Rücken, starrte er aus dem Fenster, während sie leise die Tür zuzog. „Gestern war ich bereit, die Sache auf sich beruhen zu lassen – zumal Lord Lensborough dich auf dem Weg dorthin gesehen hat. Wie konntest du nur glauben, damit durchzukommen?“
    Hester seufzte verzagt und ließ sich auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch nieder. „Ich dachte, bei all der Aufregung würde mich niemand vermissen. Die Diener würden glauben, ich wäre oben bei euch, und ihr würdet glauben, ich wäre unten in der Küche. Wenn Lord Lensborough den Mund gehalten hätte, wäre es gut gegangen.“
    „Nur gut, dass er geredet hat.“ Sir Thomas drehte sich um und lehnte sich schwer auf den

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