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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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„Eine Reiterin wie du kommt doch mit jedem Tier in Sir Thomas’ Stall zurecht – sogar mit einem Pferd Seiner Lordschaft. Leih dir eines aus, Hetty, und komm mit. Um der alten Zeiten willen.“
    Bei der vertraulichen Anrede sträubten sich Lord Lensborough die Haare, und er bemerkte, wie Hester zusammenzuckte. Sofort wich sein Wunsch, Zeit mit ihr zu verbringen, dem dringlicheren Bedürfnis, sie aus einer Situation zu befreien, die ihr offenbar zuwider war.
    „Vielleicht ist Lady Hester nach all der Arbeit, die wir ihr in der letzten Woche bereitet haben, einfach zu erschöpft, Snelgrove.“
    Julia ergriff Hesters Hand. „Jetzt fällt mir auch auf, wie zerschlagen zu wirkst, Hester. Bist du wohlauf?“
    Lady Hesters dankbarer Blick entschädigte Lensborough für die Enttäuschung, dass sie nicht mitkommen würde: Endlich schien sie erkannt zu haben, dass er sie gezielt vor Lionels Nachstellungen zu schützen versuchte.
    Hester griff nach der Rettungsleine, die Lord Lensborough ihr zugeworfen hatte. „Ich muss zugeben, dass ich mich zum Reiten heute zu schwach fühle. Und ich habe Miss Dean und ihren Vater schon länger nicht mehr besucht.“ Ein Gedanke keimte in ihr auf. „Ich werde lieber in Ruhe zu ihnen hinübergehen.“
    Lionel warf ihr einen Blick zu, der ihr die Kehle zuschnürte. Da er vor den anderen stand und ihnen den Rücken zuwandte, sah niemand außer ihr die Bosheit in seinen Augen.
    Lord Lensborough sagte: „Dann hoffen wir, dass der Spaziergang Sie erfrischt, Mylady. Werden Sie heute Abend, da die kleinen Gäste Sie nicht mehr in Anspruch nehmen, wieder mit uns speisen?“
    Zögernd wandte sie sich von Lionels Raubtierblick ab. In ihrer derzeitigen Verfassung stand ihr wirklich nicht der Sinn danach, allein in ihren Räumen zu speisen, und sie hatte auch nicht mehr das Bedürfnis, dem Marquis aus dem Weg zu gehen. Inzwischen konnte sie sich sogar vorstellen, dass er für eine ihrer Cousinen einen akzeptablen Ehemann abgeben würde. Er würde zumindest dafür sorgen, dass es der Mutter seiner Kinder gut ging – wenn er sie auch nicht gerade mit Zärtlichkeiten überschütten würde … Doch Schluss mit diesen Fantasien! Errötend erwiderte sie: „Ja, Mylord, das werde ich.“
    Der Glanz, den ihre Antwort in seine Augen zauberte, entging ihr, da sie aus dem Raum eilte. Nur fort von Lionel! Solange er hier bei den anderen war, konnte sie unbesorgt zum Pfarrhaus gehen, um Emily abzuholen. Sie würde aber keinesfalls dort bleiben: zu groß die Gefahr, ihm bei seiner Rückkehr zu begegnen.
    Denn Lionel hatte ihr deutlich genug zu verstehen gegeben, wohin er wollte: an die Orte ihrer Kindheit. Ein Ritt an den Bergsee, in dem Gerard und sie so gerne geschwommen waren, war für Julia und Phoebe nicht zu schwierig, ebenso wenig wie der Weg entlang des Baches, in dem sie Fische gefangen hatten, oder durch den Park zum Wäldchen, in dem sie einst auf die Bäume geklettert waren. Zum Zigeunerlager auf The Lady’s Acres ging es zum Glück genau in die entgegengesetzte Richtung.
    Kurz darauf trank sie heißen, süßen Tee in Jyes Wohnwagen, und ihr geliebtes kleines Mädchen saß ihr zu Füßen und hatte den Kopf auf ihre Knie gelegt. Sobald das halbe Dutzend Kinder, die auf dem Wagenboden hockten, die Makronen verputzt hatte, die Hester auf dem Weg nach draußen aus der Küche hatte mitgehen lassen, öffnete sie ihre Tasche und teilte buntes Papier und Kreiden aus.
    Zwar wurden die Kinder nur von ihr unterrichtet, und auch dies lediglich in der kurzen Zeit des alljährlichen Lagers in The Lady’s Acres, aber zumindest einige der Jungen hatten in der Zwischenzeit offenbar fleißig geübt.
    „Alles, was wir den Gadsche voraus haben, ist Gold wert“, hatte einer von ihnen ihr grinsend erklärt. „Wenn wir ihre Schrift lesen können, während sie unsere Zeichen immer noch nicht kennen – tja, dann sind wir im Vorteil, oder?“
    Als sie gerade die Lehrbücher einsammeln und die Stunde beenden wollte, steckte Jye, der stets das Weite suchte, wenn sie seinen Wagen in ein Klassenzimmer verwandelte, atemlos den Kopf zur Tür herein.
    „Reiter“, keuchte er. „Ein ganzer Schwung. Könnte Ärger geben, Lady Hetty.“
    Sie sahen sich in die Augen. Ärger nicht nur für die Zigeuner, die von den argwöhnischen Sesshaften allerlei Schikanen ausgesetzt wurden, sondern auch für sie, wenn man sie erkannte. „Ich komme, Jye.“
    „Ich kümmere mich hier um alles.“ Emily fing an, die Bücher und Stifte

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