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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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Papa bestimmt nichts dagegen, oder?“
    Lensborough beobachtete, wie Jye Lady Hester mit einem alarmierten Blick bedachte, den sie kreidebleich erwiderte.
    Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, dass Snelgrove sich vorbeugte und Julias Pferd am Zügel hielt, sodass sie absteigen konnte.
    „Ja, komm ans Feuer, hübsche Frau“, gurrte die Zigeunerin.
    Julia kicherte. „Oh, das ist so aufregend! Ich hatte ja keine Ahnung, was du wirklich treibst, wenn du angeblich bei Emily bist, Hester. Bestimmt hast du dir auch schon die Zukunft vorhersagen lassen.“
    „Nein, und ich habe es auch nicht vor.“
    „Wieso denn nicht?“ Julia hob erstaunt die Brauen.
    „Wenn mir etwas Gutes bevorsteht, soll es als angenehme Überraschung kommen. Und wenn es etwas Schlechtes ist, möchte ich nicht in ständiger Furcht davor leben.“
    In diesem Augenblick quollen die übrigen Kinder aus Jyes Wagen; Emily trat ans Licht und gesellte sich zu ihrer Freundin. „Ich muss Hester unbedingt zustimmen, Julia“, sagte sie scharf. „Es wäre der Gipfel der Tollheit, zumal ohne die Genehmigung deines Vaters. Weiß er überhaupt, dass ihr hier seid?“
    „Natürlich nicht. Wir wussten ja selbst nicht, dass Zigeuner hier ihr Lager aufgeschlagen haben, bis Mr. Snelgrove uns hergeführt hat.“
    „Das dachte ich mir. Warum stiftest du nur so gerne Ärger, Lionel? Du weißt genau, wie Sir Thomas reagieren wird, wenn er erfährt, dass du seine Töchter hierhergeführt und zu Flausen wie dieser Wahrsagerei angestiftet hast.“
    „Er muss es doch gar nicht erfahren“, entgegnete Lionel. „Wir können Hesters kleines Geheimnis ebenso wahren wie du.“
    Jye ballte die Hände und machte einen Schritt auf den grinsenden Reiter zu. Sofort hielt Hester ihn am Arm fest. „Nicht, Jye! Du machst es nur schlimmer.“
    Sie stellte sich zwischen Jye und Lionel. „Du irrst dich gewaltig, wenn du meinst, ich hätte Geheimnisse vor Onkel Thomas. Sobald ich daheim bin, gehe ich zu ihm und erzähle ihm genau, was hier vorgefallen ist. Und was gestern Abend passiert ist.“
    Als Nächstes nahm sie sich Julia vor. „Und wenn du dir aus der Hand lesen lässt, wird er das auch erfahren.“
    „Es gibt nichts Widerlicheres als eine Verräterin“, höhnte Lionel.
    „Nein, nein.“ Julia warf der Zigeunerin einen bedauernden Blick zu. „Ich ahnte schon, dass Papa es nicht billigen würde, und ich sehe ein, dass Emily es ihm sagen müsste. Danke, Hester; du hast mich zur Besinnung gebracht.“
    Julia kehrte zu ihrem Pferd zurück, und die Zigeunerin funkelte Hester verächtlich an.
    „Hier.“ Stephen Farrar trieb sein Pferd nach vorn und warf der Frau eine Handvoll Münzen zu. „Eine Entschädigung für den entgangenen Lohn.“
    „Gott segne Sie, Herr.“ Die Frau strahlte ihn an. „Ich wünsche Ihnen Glück, aber das haben Sie ja schon.“ Als sie seine verwirrte Miene sah, ergänzte sie: „Alles, wonach Ihr Herz verlangt, ist hier.“
    Hester sah, wie er am ganzen Leib erzitterte. Dann wendete er sein Ross. „Es ist schrecklich kalt hier draußen, Lensborough. Sollten wir die Damen nicht zurückbringen?“
    „O ja“, bat Julia. „Ich würde wirklich gern nach Hause.“
    Schweigend stieg Lord Lensborough ab und half Julia aufs Pferd.
    Emily berührte Hester sanft an der Schulter. „Du solltest auch zurückgehen. Du bist schon ganz blass vor Kälte.“
    „Wenn Sie Miss Dean nach Hause begleiten möchten, Snelgrove“, sagte Lord Lensborough, „dann bringe ich ihr Pferd zum Stall zurück. Sie sollte nicht alleine zum Pfarrhaus laufen müssen.“
    Selbst wenn Lionel der Tonfall des Marquis missfiel, blieb ihm nichts anderes übrig als abzusteigen und die Zügel an den Eigentümer des Rappen zu übergeben. Er nahm Emily am Arm, verbeugte sich mit einem letzten triumphierenden Blick auf Hester vor der Gesellschaft und ging.
    Hester wischte sich mit dem Handrücken eine Träne von der Wange, kniete sich ins Gras und umarmte Lena innig. Abrupt wandte Lord Lensborough sich ab.
    „Kommst du bald wieder, Lady Hetty?“ Das Kind befreite sich aus der Umarmung. „Ich mag das Gebäck.“
    „Ja, wenn es geht.“
    „Ich passe gut auf sie auf, Lady Hetty“, versprach Jye schroff.
    „Ich weiß.“ Sie erhob sich und strich sich trockene Farnblätter und Asche vom Rock. „Wie immer. Und lasst es mich wissen, wenn ihr in Schwierigkeiten geratet.“
    Jye nickte und hob Lena auf seine breiten Schultern. Hester wandte sich ab, damit Lena die Tränen nicht sah, die sie

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