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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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einzusammeln. Hester hob Lena hoch und nickte; sie verstand vollkommen, warum Emily den Wagen nicht verlassen wollte. Zwar wurden von einer Pfarrerstochter geradezu erwartet, dass sie die Armen besuchte – aber nur die würdigen Armen.
    Als Hester ins Freie trat, hatten die Reiter gerade das Lager erreicht. Ihr stockte der Atem: Lord Lensborough, Lionel, Julia …
    Sie alle sahen Hester ebenso ungläubig an wie umgekehrt.
    „Hester“, rief Julia schrill. „Was machst du denn hier?“
    Hester erstarrte. Was sollte sie erwidern? Sie hatte ihrem Onkel versprochen, dass seine Töchter nie von ihrer Beziehung zu diesem Zigeunerklan erfahren würden. Und der unverhohlene Abscheu in Lord Lensboroughs Gesicht gab ihrem Onkel recht: Anständige Männer mischten sich nicht unter den Abschaum der Gesellschaft, und erst recht gestatteten sie es den Frauen in ihrer Obhut nicht. In den Augen des Marquis hatte sie eine Grenze überschritten, und es gab keinen Weg zurück.
    Es irritierte sie, dass seine Reaktion sie so niederschmetterte.
    „Ich könnte euch dasselbe fragen“, sagte sie ausweichend. Sie gab Lena einen Kuss, um sie zu beruhigen, und setzte sie ab. Das Kind klammerte sich an ihre Rockfalten und beäugte die Besucher furchtsam. Während die übrigen Männer im Lager sich nach und nach wieder ihren üblichen Beschäftigungen zuwandten, trat Jye aus seinem Wagen und baute sich neben Hester und Lena auf.
    „Freunde von Ihnen, Lady Hetty?“, fragte er mit eisiger Stimme und griff nach Lenas freier Hand.
    „Ja, Jye, aber ich habe sie nicht hergebeten. Die Damen sind meine Cousinen“, erklärte sie Jye und Lena. „Miss Julia Gregory und Miss Phoebe Gregory. Die Herren sind Lord Jasper Challinor, Marquis of Lensborough, auf dem braunen Wallach, und sein Freund, Mr. Stephen Farrar. Sie sind auf The Holme zu Gast und werden euch sicher nichts tun.“
    „Du hast Mr. Snelgrove vergessen“, rief Julia. „Dabei hat er uns hergeführt. Er hat uns eine Überraschung versprochen … Ist das Ihre Überraschung, Mr. Snelgrove? Dieses seltsame kleine Zigeunerlager?“ Sie drehte sich im Sattel nach ihm um.
    Lena zerrte an ihrer Hand, und Hester beugte sich zu ihr hinab. „Ist das der Marquis, von dem du uns erzählt hast? Der dich in den Dreck geworfen hat?“, wollte die Kleine wissen.
    „Ja, Liebes.“ Hester schämte sich, dass sie vor gerade einmal einer Woche so schlecht über ihn gesprochen hatte – aber sie war wütend gewesen und hatte erklären müssen, warum sie mit leeren Händen gekommen war. „Aber er hat es nicht mit Absicht getan. Du musst dich nicht vor ihm fürchten.“
    „Tu ich auch nicht.“ Lena funkelte den Reiter kämpferisch an. Mit Lady Hetty an einer Hand und Jye an der anderen fühlte sie sich völlig sicher.
    Eine Frau eilte zu den Cousinen hinüber und hielt ihnen die offene Hand hin. „Zukunft lesen, hübsche Damen?“, fragte sie schmeichlerisch.
    „Oh, wie aufregend“, gurrte Julia. „Eine echte Zigeunerin, die uns aus der Hand liest: genau die richtige Zerstreuung an diesem langweiligen Tag!“
    Phoebe räusperte sich. „Glaubst du wirklich, Julia? Ich weiß nicht recht, was Papa davon halten würde. Lord Lensborough, was meinen Sie?“
    Lensborough hütete sich, seine wahren Gedanken vor Julia und Phoebe zu äußern. Da stand die Frau, die er zu heiraten beabsichtigt hatte, und hielt ein Kind an der Hand, das genau dieselben wilden rötlichen Locken auf dem Kopf, dieselben Sommersprossen auf der Nase hatte wie sie und ihn mit demselben wilden Trotz musterte wie der schmutzige Zigeuner, der die andere Hand hielt. Was für eine reizende Familie.
    Hier stand die Erklärung für vieles, was ihm bisher ein Rätsel gewesen war: ihre schuldige Miene, als er ihr bei den Ställen begegnet war, ihr Widerstand gegen seinen Vorschlag, gemeinsam auszureiten, die Blumen an ihrem Hut, die er für eine mädchenhafte romantische Laune gehalten hatte und nicht für die Gabe eines mittellosen Mannes an seine Geliebte.
    Deshalb hatte ihr Onkel ihr Pferd beim Nachbarn untergestellt: damit sie sich nicht mehr davonstahl, um ihren Liebhaber und ihren Bastard zu sehen.
    „Das können Sie halten, wie es Ihnen beliebt“, rang er sich schließlich ab.
    Wie würde dieses falsche Flittchen sich nun wohl aus der Affäre ziehen? Auf seinen Beistand konnte sie jedenfalls nicht rechnen!
    „Gut; ich möchte etwas über meine Zukunft erfahren“, verkündete Julia. „Schließlich war Hester schon hier, also hat

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