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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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und drunter geht.“ Emily grinste. „Nicht nach dem Skandal, für den Stephen gestern auf dem Ball gesorgt hat.“
    „Stets gern zu Diensten.“
    Die Fahrt in der öffentlichen Kutsche hatte nicht viel mit der Reise in Jaspers luxuriöser Chaise gemeinsam, aber Hester war überhaupt nicht nervös. Sie fror nur erbärmlich und wunderte sich, dass weder die dicke noch die dünne Frau, zwischen denen sie eingekeilt war, die geringste Wärme spendeten.
    Jedes Mal, wenn die Kutsche durch ein Schlagloch holperte und der Ellbogen der dünnen Frau sich in ihre Seite bohrte, musste sie an einen Aspekt des schönen Lebens denken, auf das sie nun verzichten musste: Wie sie es genossen hätte, Jasper bei seiner Arbeit in den Rennställen zuzusehen. Wie sehr es ihr gefallen hätte, sich um all seine Häuser zu kümmern und all die mildtätigen Projekte zu fördern, für die man ihr ein Mäzenatentum angetragen hatte. Zum ersten Mal im Leben hatte sie an der Schwelle wahrhaften Glücks gestanden, und prompt hatte man ihr die Tür vor der Nase zugeschlagen.
    Am meisten grämte sie, dass sie nun doch nicht Mutter werden würde. Sie hatte Kinder immer geliebt, selbst die abgerissenen Bengel, die sich im Zigeunerlager um sie geschart hatten. Sie hatte sich vor der Prozedur gefürchtet, die nötig war, um schwanger zu werden, aber mit Jasper wäre es vielleicht gar nicht so schlimm geworden. Vielleicht hätte sie ihn überreden können, sie währenddessen fest im Arm zu halten und ihr in die Augen zu sehen … Unmerklich schüttelte sie den Kopf: fruchtlose Spekulationen; niemand würde ihr je wieder einen Antrag machen.
    Aber so, wie die Männer nun einmal waren, gab es dort draußen genug unerwünschte und vernachlässigte Kinder, um die sie sich kümmern konnte.
    Ein Schuss erklang, und die Kutsche hielt so abrupt, dass die dünne Frau auf dem Schoß des amerikanischen Herrn gegenüber landete.
    „Aussteigen und Hände hoch!“, rief eine heisere Stimme.
    Die dünne Frau schrie.
    „Keine Angst.“ Der Amerikaner schob sie auf ihren Platz zurück und zog zwei große Pistolen aus der Kiste unter seiner Bank. „Ich reise nie ohne die hier.“
    „Sind die geladen?“, fragte Hester.
    „Geladen und schussfertig“, erwiderte er stolz.
    „Dann unterstehen Sie sich, damit herumzuwedeln“, fuhr sie ihn an. „Schon gar in meine Richtung.“ So unschön ihre Lage auch war, sie hatte nicht vor, sich von diesem Narren erschießen zu lassen – oder von den Straßenräubern. Viele waren ehemalige Soldaten und damit gute Schützen. Sie beugte sich über die dicke Frau und schob das Fenster hinunter.
    „Gut, ihr habt euren Spaß gehabt“, rief der Kutscher gerade.
    „Aber jetzt aus dem Weg; ich kann mir keine Verspätung leisten.“
    „Zum letzten Mal: Wir meinen es ernst. Raus mit den Passagieren.“
    Hester stutzte: Diese Stimme kam ihr bekannt vor.
    „Jeder Trottel sieht doch, dass ihr keine Räuber seid“, rief der Kutscher. „Allein diese edlen, gepflegten Rösser – und dann die silberbeschlagenen Waffen!“
    „Genug! Die Waffen sind vielleicht nicht stilecht, aber geladen. In eurer Kutsche sitzt eine Frau, die mit uns nach London zurückkehren wird.“
    Hester sank auf ihren Sitz zurück: Jasper.
    Als der Amerikaner sah, wie Hester in sich zusammensackte, erklärte er: „Keine Sorge. Ich erschieße diesen Bastard, bevor er Sie in seine dreckigen Finger bekommt.“ Er schob seine Pistolen zum Fenster hinaus.
    „Halt!“ Hester kam auf die Füße. „Das ist mein Verlobter. Nicht schießen!“ Sie schlug ihm die Waffen aus den Händen und stieg aus.
    „Ist schon gut, Kutscher“, rief sie. „Ich gehe mit ihm.“
    Kaum dass sie mit beiden Beinen auf dem Boden stand, hatte Jasper, dessen Augen durch die Schlitze seiner Maske glitzerten, sie schon auf sein Pferd gehoben und vor sich auf den Sattel gesetzt.
    Die dünne Frau warf Hesters Beutel auf die Straße, und der Amerikaner schloss wiehernd die Tür.
    Auch Stephen lachte, als er der Kutsche den Weg freigab. Die Passagiere steckten die Köpfe zu den Fenstern hinaus und sahen den Möchtegern-Straßenräubern nach, die mit ihrer Beute in ein Wäldchen flohen.
    „Ich lasse euch Turteltauben jetzt allein, damit ihr eure Differenzen ausräumen könnt.“ Stephen salutierte und verschwand in Richtung London.
    Jasper lenkte Nero weiter von der Straße fort, bis sie eine kleine Lichtung erreichten.
    „Ich bin ausgestiegen, damit niemand erschossen wird“, fauchte Hester.

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