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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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schloss Jasper sie in die Arme, obwohl sie offen vor dem Haus standen und der Kutscher und mehrere Lakaien neugierig zu ihnen herübersahen.
    Sie inhalierte seinen Duft und versuchte sich jeden Zentimeter seines muskulösen Körpers einzuprägen, denn dies war wohl das letzte Mal, dass sie sich in seiner Umarmung geborgen fühlen konnte. Nein, sie würde ihn nicht heiraten. Sich mit seinem Geld Lionels Schweigen zu erkaufen war ihr ebenso unmöglich wie die Verachtung dieses geliebten Mannes zu ertragen, wenn die Wahrheit ans Licht kam.
    Ob sie ihm wohl einen letzten Kuss entlocken sollte – etwas, woran sie sich in ihrer freudlosen Zukunft zurückerinnern könnte? Während sie noch darüber nachdachte, stöhnte er: „Ich halte das nicht mehr aus.“
    Und schon beugte er sich über sie und küsste sie so leidenschaftlich, wie sie es sich ersehnt hatte. Hester öffnete den Mund, hieß seine Zunge mit der ihren willkommen und grub ihre Finger in seine seidene Weste, in dem verzweifelten Versuch, ganz mit ihm eins zu werden. Es war Jasper, der sich schließlich von ihr löste.
    „Geh jetzt hinein“, sagte er brüsk und atemlos. Er griff nach ihren Handgelenken und schob sie von sich weg. Sie zitterte; ihre Beine drohten den Dienst zu versagen; ihre Brust drängte an seinen Leib zurück; wo eben noch seine Arme gelegen hatten, spürte sie eisige Kälte.
    Für den Rest ihres Lebens jeder Wärme und Stütze beraubt, unterdrückte sie ein Schluchzen und eilte die Stufen zur Haustür hinauf, bevor ihre Kraft sie vollends verließ.
    Ohne sich umzusehen, stürmte sie in Emilys Zimmer, wo sie ihrer Freundin versicherte, dass Stephen sie Jasper zufolge wirklich zu heiraten wünschte. Emily brach gleich wieder in Tränen aus – diesmal nicht aus Kummer, sondern vor Freude.
    So hatte dieser Besuch in London wenigstens ein Gutes bewirkt: Emily und Stephen hatten zueinandergefunden. Hester versuchte, ihre Eifersucht auf dieses Glück niederzukämpfen.
    Als Clothilde sie einige Zeit später für die Nacht fertig gemacht hatte, schloss Hester die Kinderzimmertür hinter ihr, holte ihren Handarbeitsbeutel aus der Kommode und entleerte ihn in eine Schublade.
    Da sie sich weder erpressen lassen noch einen Mann heiraten wollte, der sie verachten würde, blieb ihr nur eine Wahl: Sie musste zu Onkel Thomas zurückkehren und sich ihm offenbaren. Er würde schon eine Lösung für sie finden.
    Sie packte das Nötigste für eine Übernachtung in den Beutel. Dann setzte sie sich auf die Bettkante, legte sich ein Tablett als Schreibunterlage auf die Knie und verfasste zwei Briefe.
    Jener an Jasper fiel sehr kurz aus: Ich kann dich einfach nicht heiraten. Bitte verzeih. Sie zog sich den Verlobungsring vom Finger und schlug ihn in dem Briefbogen ein. Er würde es früh genug verstehen – sobald Lionel begriff, dass er leer ausgehen würde, und daraufhin seine Geschichte zum Besten gab. Aber dann wäre sie schon über alle Berge und müsste Jaspers Abscheu nicht von Angesicht zu Angesicht ertragen.
    Der andere Brief fiel ihr leichter, obwohl er länger war. Emily würde es ohne ihre Freundin gewiss nicht mehr unter Lady Lensboroughs Dach aushalten. Daher erteilte sie ihr die Vollmacht, bei ihrem Vermögensverwalter die Schlüssel für Vosbey House abzuholen und dort zu wohnen. Das Haus war bereits für den geplanten Aufenthalt der Gregorys während der Hochzeit vorbereitet worden. Außerdem würde Stephen sich sicher um all ihre Belange kümmern.
    Jetzt musste sie nur noch nach Yorkshire zurückfinden. Sie griff nach ihrem Beutel, atmete tief durch und ging zur Hintertreppe.
    Etwa zwei Stunden später klopfte Evans fest an Lord Lensboroughs Schlafzimmertür.
    „Bitte entschuldigen Sie, Mylord, aber da ist eine junge Dame, die sich nicht …“
    „Um Himmels willen, lassen Sie mich endlich hinein. Aufstehen!“
    Zum Entsetzen des Kammerdieners marschierte Emily mitten ins Zimmer und warf Lord Lensborough einen bereitliegenden Morgenmantel zu.
    „Nur, wenn Sie draußen warten. Ich möchte mir Stephen auf keinen Fall zum Feind machen.“
    „Ach, hören Sie schon auf“, fuhr sie ihn an. „Ich warte unten, aber Sie sollten das hier so schnell wie möglich lesen.“ Sie warf ihm ein Päckchen aufs Bett und stürmte hinaus.
    Ihm wurde kalt ums Herz, als der das Papier ausbreitete und sein Ring herausfiel. Im Handumdrehen war er bei Emily in der Bibliothek.
    „Und? Warum hat sie das getan?“ Emily klaubte das zerknüllte Blatt aus seinen

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