Stürmische Eroberung (German Edition)
Vermögen.
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Eine Gänsehaut machte sich auf Leonora`s Rücken breit und rieselte angesichts ihrer aussichtslosen Situation an ihrem Körper herunter.
Ihre Gedanken schweiften ab und wanderten wie von selbst in die Vergangenheit und dem verhängnisvollen Tag vor acht Wochen. Auf dem weitläufigen Anwesen ihrer Familie führte Benedikt ihr Vormund das Gestüt ihres Vaters weiter.
Hinter dem großen Haupthaus das sich anmutig in die schöne Landschaft einfügte befanden sich die Stallungen des Gestüts und die Trainings Koppeln.
Ihre gesa mte Kindheit hatte Leonora mit ihrem besten Freund James Morgan verbracht. Er war der Sohn des Stallmeisters Adam, dessen Frau Anna im Kindbett gestorben war.
Jamie wie Leonora i hn immer nannte, hatte schon früh lernen müssen mit anzupacken und so zum Unterhalt seiner kleinen Familie beizutragen. Doch das hatte ihn nie gestört, er liebte die Pferde und den familiären Umgang den die Angestellten unter einander pflegten.
Durch die harte körperliche Arbeit war in den Jahren aus dem flachsigen Knaben ein großer stattlicher junger Mann herangewachsen.
S ein dunkelblondes Harr hatte von der Arbeit unter freiem Himmel helle Strähnen bekommen, aus seinen dunklen grauen Augen blitzt die pure Lebensfreude. Leonora und Jamie waren trotz des unterschiedlichen gesellschaftlichen Standes im laufe ihrer Kindheit Freunde geworden. Gemeinsam verbrachten sie ihre Zeit damit über die Wiesen zu laufen und die Pferde zu beobachten. Sie beobachteten die Stuten bei den Geburten der Fohlen, genossen ihre unbeschwerte Kindheit.
Im Alter von sieben Jahren begann für Leonora der Unterricht und Jamie musste im alter von zwölf Jahren immer mehr seinem Vater bei der Arbeit zur Hand gehen. Mit jedem Jahr das sie älter wurde, wurden ihre Pflichten größer und ihre Ausbildung nahm immer mehr ihrer unbeschwerten Zeit in Anspruch.
Doch sie wusste da ss es ihre Pflicht war sich ihrer Zukunft und ihrer Bestimmung zu widmen. Ihre Mutter Lady Helena hatte sehr großen Wert auf eine standesgemäße Erziehung gelegt, dank ihrer Hauslehrer und ihrer schnellen Auffassungsgabe lernte sie jedoch alles Mühelos. Ein Jahr vor ihrem Debüt wurde sie in die Führung des Haushaltes und die Pflichten einer Gastgeberin unterwiesen. Ihr zukünftiger Platz war an der Seite eines reichen und Einfluss starken Mannes. Schon immer stand außer Frage das nur ein Ehemann von hohem Rang und am besten eine Hochzeit, die verbunden wäre mit einem Gesellschaftlichen aufstieg in Frage käme. Doch nach ihrem Unterricht zog es sie immer raus, raus zu den unbeschwerten Stunden an der frischen Luft mit Jamie.
A uch als Leonora das Reiten lernte, war er stets an ihrer Seite um ihr zu helfen oder um sie aufzufangen falls sie vom Pferd viel. Leonora verzog das Gesicht bei dem Gedanken daran, dass sie wohl für immer ihren besten Freund verloren hatte. Der Schmerz der sich bei dieser Erkenntnis in ihr Herz grub, würde wohl so schnell nicht wieder vergehen.
Die Jahre vergingen wie i m Flug und im nu wurde ihr siebzehnter Geburtstag gefeiert, diesen Tag hatte sie mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge herbei gesehnt. Ihr war mehr als nur bewusst, dass sich ab diesem Tag alles verändern würde. Denn die Einführung in die Gesellschaft, ihr Debüt stand nun bevor. Natürlich freute sie sich auf den Trubel und die Heiterkeit des Stadtlebens, doch ahnte sie auch, dass ab jetzt ihr Blick stur auf die Zukunft, ihre Zukunft gerichtete sein musste, zumindest wenn es nach der Vorstellung ihrer Eltern ging. Jeder wusste das dass wichtigste bei einem Debüt war, zu sehen, noch wichtiger gesehen zu werden.
Im besten Fall würde es ihr gelingen schon im ersten Jahr angemessene Bewerber für ihre Hand zu erlangen.
N ach ihrer ersten Saison in London, war irgendetwas anders geworden, ihre Freundschaft zu Jamie hatte sich verändert. Jamie der damals mit seinen zweiundzwanzig Jahren den kindlichen Träumen bereits entwachsen war. Bereitete sich darauf vor die Stellung des Stallmeisters von seinem Vater zu übernehmen, auf seinen breiten starken Schultern lastete Verantwortung.
Die Unbefangenheit die einst zwischen ihnen beiden herrschte war nicht mehr kindlich und kopflos, sondern auf eine bestimmte weiße anziehend. Wenn Leonora ihn bei der Stallarbeit erwischte, glitt ihr Blick über seinen braun gebrannten, von der harten Arbeit muskulösen Oberkörper und ein merkwürdiges Kribbeln verbreitete sich in ihrem
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