Stürmische Eroberung (German Edition)
Bauch. Sie liebte ihn, jedoch nur als Freund, als Freund aus ihren Kindertagen.
Dennoch bemerkte sie das der Anblick eines männlichen Körpers Empfindungen in ihr auslösen konnte, die sie nicht zu benennen vermochte. Sie wusste das Jamie Tändeleien mit Mädchen aus dem Dorf hatte und auch der einen oder anderen Liebschaft nicht aus dem Weg ging. Und doch hatte sie immer das Gefühl, das er mehr von ihr wollte. Natürlich konnte sie sich auch irren, schließlich hatte er nie Annäherungsversuche unternommen. Er wusste wie sie fühlte, sie sah in ihm nur einen Freund. Selbst wenn es anders gewesen wäre der gesellschaftliche Unterschied hätte nie eine Verbindung zugelassen, geschweige denn toleriert. Sie wickelte sich gedankenverloren eine lockige Strähne ihres dunkel braunen Haares um den Finger.
An jenem unglücksbringenden Tag vor zwei Monaten ging sie noch vor dem Frühstück in den Stall, dieser Ort hatte schon immer eine beruhigende Wirkung auf sie gehabt. Sie sog den Geruch der Pferde und des frischen Heus ein und versuchte aus dem Gespräch vom Vorabend mit Benedikt schlau zu werden.
J a, sie war schon zweiundzwanzig Jahre alt und somit über dem wünschenswerten Durchschnittsalter in dem eine Dame zu heiraten hatte. Und ja, sie hatte schon sechs ziemlich erfolgreiche Saisons in London hinter sich seit sie mit siebzehn in die Gesellschaft eingeführt worden war.
W ie nicht anders zu erwarten war hatte es in den vergangenen Jahren mehrere Heiratsanträge gegeben. Eine Tatsache die nicht sonderlich verwunderbar war.
I mmerhin war sie eine schöne junge Frau aus gutem Hause, die eine ansehnliche Mitgift in die Ehe brachte. Es war ihr jedoch nicht schwer gefallen die bereit stehenden Gentleman abzuweisen. Ihre Ansprüche waren hoch und ihre Lust auf eine baldige Heirat eher gering.
Wenn sie sich erklären sollte , konnte sie nicht genauer sagen was den werten Verehrern gefehlt hatte, doch es war etwas grundsätzliches, etwas auf das sie nicht verzichten konnte. Dabei ging es ihr nicht nur um Materielle Werte, wobei die Versorgung ihrer eigenen Familie mehr als gesichert sein sollte. Viel mehr war es eine Eigenschaft, ein undefinierbares fehlendes etwas.
Ihr Zukünftiger Ehemann musste diese Charaktereigenschaft besitzen, wie sie es genauer formulieren sollte blieb ihr schleierhaft. Doch wenn ein Mann es besaß, würde sie es sofort erkennen. Sie wollte dass ihr zukünftiger Ehemann mehr in ihr sah als eine brünette Schönheit mit großen tief grünen Augen und einer wohlgerundeten Figur.
Doch das schlimmste an der Sache war ihr Temperament, das die Männer anzog nur leider nicht um es zu genießen sondern um sich der Herausforderung zu stellen es zu zähmen. Da jedoch hatten die ehren werten Herren die Rechnung ohne Leonora gemacht. Ihr Vater hatte sie sehr geliebt, er wollte seine geliebte Tochter selbstverständlich glücklich sehen. So hatte sie ihm vor ihrem ersten Aufbruch nach London das Versprechen abgenommen, sie nie zu einer Ehe mit einem ihrer zahllosen Verehrer zu zwingen, sie sollte sich ihren zukünftigen Gemahl selber erwählen. Ihre Eltern hatten einstmals selbst aus Liebe geheiratet, und sie wussten dass sie damit sehr viel Glück gehabt hatten.
Liebeshochzeiten waren nicht üblich in ihren Kreisen, da ging es um Macht, Politik und den gesellschaftlichen Stand. Die Liebe kam da meistens zu kurz, entstand mit der Zeit oder wurde außerhalb des ehelichen Schlafgemaches gesucht.
Doch Leonora wollte einfach mehr… mehr…mehr… mehr von allem . Das umfasste die Liebe, Leidenschaft, Respekt und Akzeptanz. Sie brauchte einen Mann der Stark genug war um mit ihrem Temperament umgehen zu können, der ihr ihre Freiheit ließ und gleichzeitig für ihre Sicherheit sorgte. Gab es so jemanden?
Langsam begann sie daran zu zweifeln, d ie Männer die sie bis jetzt kennen gelernt hatte, waren entweder zu jung und noch grün hinter den Ohren oder zu langweilig, ja fast schon zu durchschnittlich um sie zu reizen und ihr Interesse zu wecken. Manche traten ihr beim Tanzen auf die Füße oder sie sahen nur ihr äußeres, wollten sie als schmückendes Beiwerk an ihrer Seite.
A ls ob das noch nicht schlimm genug wäre, ging es den werten Herren in erster Linie darum, in ihre angesehene Familie einzuheiraten um dann schnellst möglich Erben zu zeugen. Aber sie war kein „Schmuckstück“ und auch keine „Gebärmaschine“ kurz um sie war zu stolz um sich auf ihre schwungvollen Hüften und
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