Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)
berührte.
»Sie sind wunderschön«, sagte er ihr im Tonfall des Hochlands, der so dunkel und süß war wie Wildhonig.
»Sie sind ein Lebemann.«
»Ja, das bin ich. Aber ich lüge nicht.« Seine Augen glühten wie Kohlen. » Niemals .«
Ihre Wangen brannten feuerrot, entzündet von der Hitze seines Blicks.
»Dies ist unser letzter Tanz. Ein weiterer würde mehr bekunden, als ich möchte - für den Moment.«
Jenny starrte ihn durchdringend an. Für den Moment ? Wie meinte er das? Doch da er auf eine Antwort von ihr zu warten schien, nickte sie. Sie musste ihm wie eine Idiotin vorkommen. Ständig nickte sie nur stumm. Wenn sie doch nur wüsste, was sie sonst tun sollte … was sie sagen sollte! Sie war hier eindeutig nicht in ihrem Element.
»Wann also darf ich Ihnen meine Aufwartung machen?«
»Ihre Aufwartung?«, stammelte sie.
»Ja. Vorausgesetzt, dass Sie noch etwas länger in Bath weilen.«
»Oh.« Jenny schaute sich hektisch suchend nach den Feathertons um. Das Ganze war nur für einen Abend gedacht gewesen. Einen einzigen . Sie könnte diese Täuschung niemals länger als ein paar Stunden aufrecht erhalten - oder doch?
Aber gütiger Himmel, er sah wirklich unendlich gut aus. Sein bloßer Anblick ließ Schmetterlinge in ihrem Bauch aufflattern und ihre Knie weich werden. Andererseits war er ein Lebemann. Ein Lebemann, der aus unerklärlichem Grund ein Auge auf sie geworfen hatte.
Aber mit welcher Absicht? Sie musste gestehen, dass es durchaus möglich war, dass er ihren kleinen Schwindel durchschaute - dass er sie als das Dienstmädchen erkannte, das sie war. Schlagartig übermannte sie Furcht, lag ihr so schwer im Magen wie ein Stück des abscheulichen Lichtmessbrots, das die Köchin der Feathertons buk. Er hielt sie wahrscheinlich für ein leichtes Mädchen, eine, mit der er sich vergnügen konnte, nur um sie dann anschließend sang- und klanglos zu verlassen, ohne einen weiteren Gedanken an sie zu verschwenden.
Wie ihr Vater es mit ihrer Mutter getan hatte .
Herrje! Wie konnte sie so etwas denken! Es war einfach lächerlich.
Außerdem hatten die Ladys heute Abend ihren Spaß gehabt, überlegte sie sich, und der Reiz, sie wie eine Prinzessin auszustaffieren und sie auf den Ball zu schicken, damit sie dort den schönen Prinzen - ähm … Viscount - treffen konnte, würde sicher bald verflogen sein.
Oh, verflixt und zugenäht . Sie wollte nicht, dass dieser Traum endete! Sie war geboren für dies alles. Sie war dazu bestimmt, eine vornehme Lady zu sein.
Dann veränderte sich Lord Argylls Miene schlagartig. Sein freches spitzbübisches Lächeln erlosch. »Verzeihen Sie mir, Mylady. Ich habe mich vergessen.«
Was? Was redet er denn da? Er hat sich nichts vorzuwerfen. Oder bin ich zu gewöhnlich, um es zu erkennen? Ich schütze am besten Missfallen vor. Ja, das ist eine gute Idee . Jenny verzog das Gesicht, bis sie einen angemessen empörten Eindruck machte, wie sie dachte.
Doch die Mundwinkel des Viscounts zuckten, so dass Jenny sich fragen musste, ob er sie durchschaut hatte.
»Ich hätte Ihre Anstandsdamen um Erlaubnis bitten sollen, ob ich Ihnen meine Aufwartung machen darf.«
Ja. Ja ! Wenn er die Feathertons fragte - wenn er sein Interesse an ihr zu erkennen gab -, dann würden sie das Spiel vielleicht fortsetzen … für eine Weile wenigstens.
Sie lächelte ihn strahlend an. »Ich würde mich sehr über Ihren Besuch freuen. Doch die Entscheidung liegt natürlich ganz und gar bei den Feathertons. Meine Zukunft liegt in ihren fähigen Händen.«
Ojemine, wenn er eine Ahnung hätte, wie wahr diese Feststellung war.
Als die Musik verstummte und Lord Argyll, der wunderbare Lord Argyll, sie zu den Feathertons und Meredith zurück geleitete, schlug Jennys Herz lauter als die Kesselpauke des Orchesters.
Oh bitte, bitte , erfüllt ihm seinen Wunsch, bettelte sie wieder und wieder im Stillen, so als wäre es eine Beschwörungsformel, um den beiden verrückten alten Damen ihren Willen aufzuzwingen.
Doch als sie die kleine Gruppe erreichten, nahm Meredith Jenny unverzüglich bei der Hand und schleifte sie ein Stück beiseite. Jenny musste hilflos zuschauen, wie Argyll begann, mit Lady Letitia und Lady Viola zu sprechen.
Nein, nein ! Von hier, wo sie stand, konnte sie nichts hören. Sie schaute sehnsüchtig zu den Feathertons und Argyll.
»Jenny«, begann Meredith. »Ich habe mit meinen Tanten gesprochen, und nun, du wirst es nicht glauben, aber -« Sie holte so tief Luft, dass Jenny selbst
Weitere Kostenlose Bücher