Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)
dass Sie mich ein andermal wieder zum Tanz auffordern werden, Lord Argyll. Ich muss gestehen, wir geben ein gutes Paar ab. Haben Sie bemerkt, dass alle uns beobachtet haben?«
Sein Mundwinkel zuckte, als sie sich wieder zu den Feathertons und Meredith am Rand der Tanzfläche gesellten. »Das habe ich durchaus, Mylady.«
»Und ich glaube nicht, dass es etwas damit zu tun hatte, dass Sie nichts unter Ihrem Kilt tragen«, fügte Jenny gelassen hinzu.
»Ach, du meine Güte!« Lady Viola schwankte und lehnte sich gegen ihre Schwester. » Es überkommt mich …«
Lord Argyll wirkte etwas erschreckt, als er Lady Letitia half, die gebrechliche alte Frau zu einem der Stühle an der Wand zu schaffen.
Meredith eilte zu Jenny und hakte sich bei ihr unter. »Komm mit, bitte.«
»Was? Ist etwas nicht in Ordnung?«, fragte Jenny, als Meredith sie durch die breite Tür ins Vestibül schleifte.
»Jenny, du darfst in feiner Gesellschaft niemals Herrenunterwäsche … oder deren Fehlen … erwähnen.«
»Oooh, ich verstehe. Nun, da haben Sie natürlich vollkommen recht.« Jenny nickte nachdrücklich. »Aber ich glaube nicht, dass irgendjemand, einmal abgesehen von Ihren Tanten vielleicht, meinen Ausrutscher bemerkt hat, oder?«
Meredith machte große Augen und hielt einen Moment den Atem an. »Oh, sicher nicht. Sehr wahrscheinlich habe nur ich es gehört. Trotzdem fand ich, ich sollte es erwähnen.«
»Was halten Sie von meinen Tanzkünsten? Nicht vergessen, ich hatte nie richtigen Unterricht, aber ich fand, dass ich mich ganz wacker geschlagen habe.«
»Ja, dein Tanzen war sehr … ähm … enthusiastisch «, stammelte Meredith.
Jenny grinste stolz. »Vielen Dank, Miss Meredith.«
Als die beiden jungen Ladys wieder in den Ballsaal huschen wollten, stellte Jenny mit Bestürzung fest, dass ihre Nachbarin, Lady McCarthy, den einzigen Weg zurück zu den Feathertons und Lord Argyll versperrte.
Die Witwe zeigte ihre Zähne, als sie Miss Meredith erkannte, und trat ihr entgegen, um sie zu begrüßen.
Oh, verflixt und zugenäht . Jenny stockte der Atem. Sie würde gewiss erkannt werden! Es war schließlich erst vier Stunden her, seit sie in den Salon zitiert worden war, um den aufgerissenen Saum der Witwe zu flicken. Vier lächerliche Stunden! Es war nicht einmal genug Zeit, dass der Nadelstich verheilt war!
Während Meredith und Lady McCarthy Höflichkeitsfloskeln austauschten, wandte Jenny ihr Gesicht ab und starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Boden. Gütiger Himmel, sie musste hier verschwinden. Sie hob kaum merklich
ihre Augen und schaute zu der Flügeltür. Doch dann wurde die Witwe mit einem Mal auf sie aufmerksam.
»Miss Meredith, würden Sie mir die Ehre geben, mich Ihrer Bekannten vorzustellen?«, bat die Witwe. »Ich glaube nicht, dass ich schon einmal das Vergnügen hatte.«
Jenny schaute auf und warf Meredith einen entsetzten Blick zu.
Meredith schien verwirrt von dem unverkennbaren Ausdruck des Schreckens auf Jennys Gesicht, und es dauerte einen Moment, bis sie ihre Stimme wieder fand. »Ähm, Lady McCarthy, dies ist meine gute Freundin -«
»Aus Mrs. Bellburys Mädchenpensionat«, fiel Jenny ihr ins Wort.
»… ja, aus der Schule, Lady Genevieve d’en Bas.«
Jenny starrte vor Angst gelähmt in die Augen der Frau, und es brauchte einen Rippenstoß von Meredith, um sie daran zu erinnern, vor der Witwe zu knicksen. »Madam.«
»Entzückt.« Dann musterte die Frau sie länger und eingehender, als höflich war. »Lady Genevieve, sind Sie schon länger in Bath? Ich könnte schwören, unsere Wege haben sich schon einmal gekreuzt.«
Jenny war wie vom Donner gerührt.
Zum Glück hatte Lady Letitia das potenzielle Problem bemerkt und kam herbeigeeilt, um die Sache in die Hand zu nehmen. »Oh, guten Abend, Lady McCarthy. Wie ich sehe, haben Sie Lady Genevieve bereits kennen gelernt. Aber ich muss Sie um Verzeihung bitten. Meine Schwester hat eine ihrer Anwandlungen, und ich bin gekommen, um die junge Lady zu ihr zu holen. Wenn Sie uns bitte entschuldigen würden.«
Jenny grinste. Lady Letitia war einfach genial, denn bevor Jenny es sich versah, wurde sie eilig von der allzu neugierigen Witwe fortgezerrt, während Miss Meredith zur Ablenkung zurückblieb.
Das Zusammentreffen mit der Witwe hätte ein völliges Desaster werden können, hätte Jenny keine so überzeugende Vorstellung als die vornehme Lady Genevieve geliefert. Doch es war nicht wirklich eine Vorstellung, oder? Hätte ihr Vater ihrer Mutter
Weitere Kostenlose Bücher