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Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Titel: Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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Wahrheit.
    Sie hielt mit aller Kraft ihre Mundwinkel davon ab, sich zu heben, denn sie wollte nicht, dass ihr zufriedenes damenhaftes Lächeln zu dem breiten Grinsen wurde, das dem Überschwang ihrer Gefühle angemessen gewesen wäre.
    Sie sah Callum an und wünschte sich, auch sie könnte offen sagen, was sie dachte, ohne Angst vor den Konsequenzen.
    Als Allererstes würde sie ihm sagen, dass er lernen sollte, seine Beine zusammenzuhalten, wenn er schon darauf bestand, einen Kilt zu tragen. Nicht, dass sie irgendetwas Anstößiges sehen konnte, denn sie erlaubte ihrem Blick nicht, in jene dunklen Bereiche vorzudringen. Tatsache war jedoch, dass sie möglicherweise sehen könnte , was unter seinem Sporran lag, wenn sie ihre Augen nicht abwendete. Sie war schließlich eine Lady.
    Oder wenigstens gab sie vor, eine zu sein.
    Sie blickte in seine warmen braunen Augen und sein viel zu gut aussehendes Gesicht. Obgleich es noch immer Vormittag war, zeigte sich auf seinen Wangen, seinem Kinn und über seiner Oberlippe bereits ein dunkler Bartschatten. Doch das machte ihn nur noch anziehender, denn es passte ausgezeichnet zu seinem rauen schottischen Naturell.
    Und wenn sie in dem Moment aussprechen würde, was sie dachte, dann würde sie ihm sagen, dass sie ihn unwiderstehlicher fand als den saphirblauen Hut mit der silbernen Feder, den sie bei Bartleby’s gesehen hatte.
    Und dass sie, nach dem zu urteilen, was sie mit lustvollem Vergnügen bereits hatte anfassen dürfen, davon überzeugt war, dass unter seinen Kleidern ein muskulöser Körper steckte, der perfekter war als der Diamant eines Brillantringes … des Brillantringes
in der zweiten Ausstellungsvitrine bei Smith and Company.
    Callum zog amüsiert eine Augenbraue hoch, und Jenny erkannte, dass er sich ihrer eingehenden Musterung durchaus bewusst war.
    Ihre Ohrläppchen glühten, und sie sehnte sich plötzlich nach ihrer Strohschute mit den breiten Seidenbändern, die ihre roten Ohren verborgen hätten.
    Er schien ihre Verlegenheit zu bemerken und grinste. »Aber, aber, ich glaube, ich gefalle Ihnen, Jenny.«
    Sie schluckte den Kloß herunter, der in ihrer Kehle steckte. »So etwas Anzügliches sagt man nicht zu einer Lady, Mylord.«
    Er musterte sie einen Moment lang, bevor er sprach. »Ach, regen Sie sich nicht auf. Es ist schon ganz in Ordnung, denn Sie gefallen mir auch. Aber das wissen Sie ja längst.«
    Jenny gefiel es überhaupt nicht, so unvermittelt aus der Bahn geworfen zu werden. »Ich vermute, Ihnen als Schwerenöter haben über die Jahre recht viele Frauen gefallen .«
    Er lachte. »Ich finde Sie sehr anziehend, das stimmt. Und Sie faszinieren mich. Sie sind so ganz anders als die anderen vornehmen Damen, die ich das Vergnügen hatte, zu kennen, Lady Genevieve.«
    Eine kalte Hand schnürte Jennys Eingeweide zusammen. Er fand, sie wäre … anders? Nun, selbstverständlich tat er das - denn sie war anders. »W-wie meinen Sie das, Mylord?«, brachte sie mit Mühe heraus.
    »Ich bin nicht sicher, wie ich es genau meine.« Er schwieg einen Moment und schien sich seine Antwort zu überlegen, während er sie betrachtete. »Sie sind … wie dieser Tag. Eine warme Frühlingsbrise, ersehnt und willkommen, doch fehl am Platze in der Mitte des Winters.«
    Donnerwetter. Das war sehr hübsch ausgedrückt . Sie musste
gestehen, dass ihr besonders der Teil mit dem »ersehnt« gefiel. Der gefiel ihr wirklich sehr.
    Oh, sie wünschte, Meredith wäre wach gewesen und hätte sein durch die Blume gemachtes Geständnis mit angehört. Nur damit sie auch ganz sicher sein konnte, dass sie sich das alles nicht nur zusammengeträumt hatte.
    Jenny setzte ein artiges Lächeln auf. »Wie freundlich von Ihnen, mich mit einer Frühlingsbrise zu vergleichen.«
    »Ich sagte es nicht aus Freundlichkeit oder um Ihnen zu schmeicheln … ich wollte Ihnen nur erklären, was ich meinte.« Er errötete leicht und schaute aus dem Wagenfenster, was Jenny doch sehr merkwürdig fand bei einem so starken, stattlichen Mann.
    »Ich verstehe … Callum .«
    Als er Jenny seinen Namen sagen hörte, drehte er sich wieder zu ihr um, und in seinen Augen brannte ein Feuer, das ihr Herz entfachte.
    Aber, aber … wenn sie sich nicht irrte, hatte der Viscount gerade die Maske des Lebemanns abgesetzt und sein wahres Gesicht gezeigt.
    Sie konnte es kaum glauben.
    »Wir sind gleich da.« Behutsam streckte er seine Finger nach ihr aus und hob Jennys Hand aus ihrem Schoß. Er sah ihr tief in die Augen. »Würden

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