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Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Titel: Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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würde ich sagen.«
    Jenny musste mit Mühe ein verächtliches Schnauben unterdrücken. Ganz ansehnlich? Pfui ! Wenn es tatsächlich Lord Argyll war, den sie erwartete, dann wurde »ganz ansehnlich« diesem umwerfend gut aussehenden Mann kaum gerecht.
    »Nun, ich bedanke mich, dass ich mich Ihrer Zofe bedienen durfte. Ich muss gehen. Guten Abend, Lady McCarthy.« Jenny knickste artig, dann verließ sie mit einem letzten Blick zu der völlig verwirrten Molly die Kammer.
    Wie gehetzt huschte sie zur Hintertür hinaus und zurück zum Haus der Feathertons.

    Nachdem sie ihre Pelisse in den Kleiderschrank gehängt hatte, schlich Jenny nach oben und schlüpfte in den Salon. Zu ihrem Glück war das Zimmer verlassen, obgleich die Kerzen in den beiden Wandhaltern über dem Kamin angezündet waren und im Kamin selbst noch immer ein heruntergebranntes Feuer glomm.
    Jenny war erleichtert, denn so konnte sie sich ungestört hinter die dicken Vorhänge stellen und von dem großen Fenster, das Ausblick auf die Straße bot, beobachten, ob es wirklich Callum war, den die Witwe erwartete. Fast eine Stunde lang stand sie da, Stirn und Hände gegen die kalte Scheibe gepresst.
    Obwohl Molly und die Witwe seinen Besuch praktisch bestätigt hatten, konnte Jenny es immer noch nicht glauben. Und so stand sie hier und wartete, bis, just als die Standuhr acht schlug, eine vertraute Equipage vor dem Haus der Witwe hielt.
    Jenny hielt die Luft an, bis ihre Lunge brannte, während sie zuschaute, wie der Lakai das Treppchen ausklappte, und Callum, so urwüchsig gut aussehend in seinem edlen Kilt mit der kurzen Abendjacke, aus der Kutsche stieg. In seiner Hand hielt er einen Strauß Gewächshausrosen.
    Rosen . Wie sehr sie Rosen liebte. Es waren ihre absoluten Lieblingsblumen.
    Jenny runzelte unwillkürlich die Stirn, und ihre Brust fühlte sich an, als würde sie zusammengeschnürt. Ihr hatte er noch nie Rosen mitgebracht. Unbändige Eifersucht wallte in ihr hoch. Warum brachte er der Witwe Rosen? Hatte er sie, ähm … Lady Genevieve bereits vergessen?
    Callum blieb auf dem Bürgersteig stehen und starrte zum Haus der Feathertons, geradewegs zu dem Fenster hinauf, hinter dem Jenny stand. Einen Moment lang rührte er sich nicht, sondern schaute nur wartend herüber.

    Jenny wurde von einem mächtigen Schauder geschüttelt, obgleich sie sicher war, dass er sie nicht sehen konnte.
    »Wer ist da?«, erscholl Lady Violas Stimme aus der Richtung des Ohrensessels.
    Jenny erstarrte. Sie hatte Lady Viola nicht bemerkt, als sie den Salon betreten hatte. Sie konnte also erst vor kurzem hereingekommen sein. Jenny überlegte einen Moment lang, nicht zu antworten, in der Hoffnung, dass die alte Dame vielleicht denken würde, sie hätte sich die Bewegung hinter den Vorhängen nur eingebildet.
    »Hallo. Bist du das, Meredith, die sich da hinter den Vorhängen versteckt?«
    Jenny schob den schweren Vorhang mit ihrer linken Hand zur Seite und kam aus ihrem Versteck. »Nein, ich bin’s, Jenny«, antwortete sie kleinlaut.
    »Was machst du denn da? Es muss schrecklich kalt sein, so dicht am Fenster. Komm da weg, Kind, bevor du dir noch den Tod holst.« Lady Viola winkte Jenny mit erhobenem Zeigefinger näher heran.
    Jenny stellte sich vor ihre Lady, den Blick starr auf den Boden gesenkt. »I-ich habe gerade Lord Argyll gesehen.«
    Lady Viola setzte sich abrupt auf. »Argyll, hier ?«
    »Nein, Mylady. Ich glaube, er hat eine Verabredung mit der Witwe.«
    Lady Viola hob ihre Finger an ihre Lippen, und ihre Augen bewegten sich hektisch hin und her. »Das ist nicht gut, Kind. Da ist etwas im Gange.«
    Etwas am Tonfall der gebrechlichen alten Dame beunruhigte Jenny. »Wie meinen Sie das, Mylady?«
    »Letitia vermutete bereits etwas, nach all den seltsamen Fragen der Witwe gestern, aber ich habe ihr versichert, dass es nur Hirngespinste wären. Doch sie hat recht behalten.« Ein Gehstock schnellte neben dem Sessel hervor und
bohrte sich in den Teppich. »Etwas Hilfe bitte, Jenny. Hilf mir hoch.«
    Jenny schob ihre Unterarme unter die Achselhöhlen der alten Dame und hievte sie aus dem Ohrensessel. »Ist etwas nicht in Ordnung, Mylady? Bitte, Sie würden es mich doch wissen lassen, wenn es so wäre.«
    Lady Viola tat Jennys Frage mit einer unwirschen Geste ihrer blassen, faltigen Hand ab.
    »Letitia!«, rief sie laut und erschreckte Jenny damit so, dass sie beinahe rücklings ins Kaminfeuer gefallen wäre.
    »Mylady, bitte . Was ist denn?«
    Doch Lady Viola war bereits

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