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Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Titel: Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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mit deiner Creme zu helfen. Wie der Rest von uns, muss sie ihre Arbeit machen - und du auch, mein schlaues Kind.«
    »Oh, mir würde nicht im Traum einfallen, heute Creme anzurühren, denn schließlich ist es Miss Merediths Geburtstag. Ich wollte nur kurz mit Erma sprechen, das ist alles.«
    Jenny zog ihre Nachttischschublade auf, nahm verstohlen zwei glänzende Guineen heraus, eine für jede der beiden mürrischen Küchenmägde, dann hauchte sie ihrer Mutter einen flüchtigen Kuss auf die Wange und eilte in die Küche.
     
    An jenem Abend strahlte das Haus der Feathertons wie eine Laterne, denn über hundertfünfzig Bienenwachskerzen, einige in Wandhaltern, andere hoch oben an der Decke in funkelnden Kristallkronleuchtern, waren entzündet worden, um Merediths Geburtstag so hell und strahlend zu machen wie möglich.
    »Ich kann es nicht ertragen«, jammerte Jenny, während sie Meredith in eine abscheuliche schwarze Abendrobe schnürte.
    Jenny konnte den schwarzen Bombasin nicht leiden. Es
scherte sie nicht, dass er im Moment groß in Mode war. Er sah schrecklich aus. Sie klappte Merediths kleine Schmuckschatulle auf und holte ein Paar tiefschwarzer Jettohrringe heraus. Und während ihre junge Herrin sich diese an den Ohrläppchen befestigte, flocht Jenny ein Haarband in Merediths rote Locken, wobei sie einzelne sich ringelnde Strähnen anmutig in Merediths Gesicht baumeln ließ.
    »Es ist Ihnen doch bewusst«, begann Jenny, während sie Meredith schwarze Seidenhandschuhe zuwarf, »dass das Auge von Farbe angezogen wird. Natürlich weiß ich, dass Sie, wie ganz England, um den Tod unserer Prinzessin trauern, aber müssen Sie sich deshalb pechschwarz kleiden? Schließlich ist heute Ihr Geburtstag. An einem solchen Tag muss gefeiert werden, nicht getrauert. Andere Ladys werden heute Abend gewiss lebhaftere Farben tragen, und ich denke doch nicht, dass Sie das unbeachtete Mauerblümchen spielen wollen.«
    »Da irrst du dich. Ich möchte unbeachtet bleiben, damit ich ungestört die Schufte und Lebemänner beobachten kann.«
    Jenny klappte die Kinnlade herunter. »Aber es ist Ihr Fest. Bitte verbringen Sie es nicht damit, andere auszuspionieren … ich meine natürlich zu beobachten .«
    Meredith kicherte. »Obgleich ich zugegebenermaßen von Zeit zu Zeit gern spioniere, betreibe ich heute Abend jedoch Studien für mein Handbuch für Ladys. Vielleicht unternehme ich sogar einige gesellschaftliche … Experimente .« Merediths Lippen kräuselten sich schelmisch.
    Jenny verdrehte die Augen. Merediths Ränke gingen sie nichts an, das war ein Problem der Featherton-Ladys. Sie musste sich schließlich selbst noch für das Fest zurechtmachen. »Das hätten wir. Sie sehen wunderschön aus - trotz Ihrer Farbwahl.«
    Und das stimmte. Mit ihrer elfenbeinweißen Haut, den
strahlend blauen Augen und den leuchtenden kupferroten Haaren war Meredith mit genügend natürlicher Farbe gesegnet, um die bleierne Last des vermaledeiten schwarzen Kleids auszugleichen.
    »Oh Jenny. Es ist ja nur eine Feier im engsten Kreise. Ich verspreche hoch und heilig, bei meinem Geburtstagsball nächste Woche das smaragdgrüne Kleid zu tragen.« Meredith zupfte einige zusätzliche Locken unter dem Haarband hervor. »Der heutige Abend wird entsetzlich öde werden, aber der Ball wird ganz gewiss sehr aufregend sein.«
    Jenny war bereits an der Tür, doch sie wandte sich noch einmal um. »Wieso sollte dieser Ball anders sein als die anderen?«
    »Oh, dann hast du es noch nicht gehört!« Meredith stürzte zu Jenny und ergriff ihre Hände. »Meine Tanten wollen die feine Welt an meinem Jubelfest teilhaben lassen … und wohl auch ein wenig Aufmerksamkeit für sich selbst einheimsen. Meine Schwestern sind nämlich beide hochschwanger und können in ihrem Zustand die Reise nach Bath nicht mehr auf sich nehmen, um an meinem Ball teilzunehmen. Also haben meine Tanten, weil sie dachten, dass mich die Abwesenheit meiner Schwestern sehr traurig machen würde, eine allgemeine Einladung ausgesprochen an alles , was in Bath Rang und Namen hat. Es werden nicht nur gesetzte alte Matronen und pferdegesichtige Töchter meinen Ball besuchen. Da werden auch Leute sein, denen wir noch nie zuvor begegnet sind. Lebemänner, Viscounts …« Meredith zwinkerte Jenny zu. »Vielleicht sogar die geheimnisvollen Diebe ! Wäre das nicht aufregend? Ach, ich kann es gar nicht abwarten!«
    Jenny wollte ihren Ohren kaum trauen. Wenn die Feathertons tatsächlich eine allgemeine Einladung

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