Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)

Titel: Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
Vom Netzwerk:
von Lady Violas Rücken und ließ sie und Lady Letitia los, während er sie heranwinkte. »Bitte, Jenny.«
    Zögernd trat sie zu ihm, und als sie vor ihm stand, wichen die beiden alten Damen einige Schritte zurück und nahmen Jennys Platz im Hintergrund ein.
    Callum ergriff Jennys Hand. »Ich bin heute Abend mit einer festen Absicht hierher gekommen.«
    Die Featherton-Schwestern guckten einander sichtlich verwundert an.
    Callum setzte Jenny in denselben Sessel wie zuvor und ging vor ihr auf die Knie, wie er es schon getan hatte, als die Witwe sie so rüde unterbrochen hatte.
    »Jenny, ich habe es noch nicht mit Lady Viola und Lady Letitia besprochen, aber ich muss es Ihnen jetzt sagen. Ich habe bereits zu lange damit gewartet.« Er verstummte kurz und hob dann ihre Hand an seine Lippen, um zärtlich ihre behandschuhten Fingerspitzen zu küssen. »Jenny, würden Sie mir die große Ehre erweisen, meine Frau zu werden?«
    Heiße Tränen sprangen in Jennys Augen. Sie konnte nicht einwilligen, konnte nicht ja schreien, obgleich sie sich nichts auf der Welt mehr wünschte. »Callum, ich …«
    Lady Letitia stürzte vor, und als Jenny aufschaute, sah sie, wie die alte Dame heftig ihren Kopf schüttelte und ihren Zeigefinger auf ihre Lippen legte.
    Lady Viola presste ihre Hände auf ihr Herz und strahlte. »Oh Jenny, sag ja ! Du liebst ihn, und er liebt dich. Es ist an der Zeit, allein auf dein Herz zu hören, mein Täubchen. Im Moment spielt nichts anderes eine Rolle. Nichts .« Ihr eindringlicher Blick sandte eine unmissverständliche Botschaft.

    Jenny sah Callum an, dann die Featherton-Ladys, während sie alle freudig gespannt auf ihre Antwort warteten.
    Sie sollte auf ihr Herz hören? Himmel auch, konnte es wirklich so einfach sein?
    Ja sagen, sich diesem wunderbaren Moment hingeben und alle glücklich machen. Oder sollte sie tun, was ihr Gewissen ihr befahl … und beichten?
    »Unser junger Callum hat eine so schwere Stunde hinter sich, Liebes. Mach dies zu einem glücklichen Moment, an den er sich bis ans Ende seiner Tage erinnern kann.« Lady Letitia starrte Jenny durchdringend an, flehte sie mit ihrem Blick an, seinen Antrag anzunehmen.
    Doch wie konnte sie, wenn ihre ganze Verbindung auf einer riesigen Lüge gründete?
    Jenny überlegte einen Moment lang schweigend, bis Callum einen leuchtenden Rubinring aus seinem Sporran holte. Als er ihren Handschuh abstreifte und ihr den Ring auf den Finger steckte, stockte Jenny der Atem, so schön war der Ring.
    Die Facetten des blutroten Steins fingen das Kerzenlicht ein, und sein Feuer wurde noch verstärkt von einem Kreis funkelnder Brillanten.
    Und ganz plötzlich verlor sich die tadelnde Stimme in ihrem Hinterkopf.
    Es ergab keinen Sinn, doch wenn sie den Ring anschaute, jenen wunderschönen Ring mit seinem atemberaubenden Rubin und den glitzernden Brillanten, dann konnte sie aus unerklärlichem Grund jene quälende kleine Stimme gar nicht mehr hören.
    Jenny hielt den Ring vor ihren Augen hoch und betrachtete ihn wie gebannt. Und dann passierte es.
    Fünf Worte schlüpften über ihre Lippen, bevor sie sie zurückhalten konnte.
    » Ja , ich werde Sie heiraten!«

    Spät an jenem Abend, während Erma in der Küche schuftete, um zwei Dutzend Cremetiegel zu füllen, saß Jenny auf ihrem schmalen Bett und ließ verzweifelt ihren Kopf hängen.
    »Lieber Himmel, Kind, wie konntest du Lord Argylls Heiratsantrag und seinen Verlobungsring annehmen, wenn du ihm noch immer nicht gesagt hast, wer du bist?«
    »Weil ich ihn liebe, Mama.«
    Ihre Mutter packte Jennys Hand und zwang sie, den Ring anzusehen. »Schau ihn dir an, Jenny. Hier ist der Beweis, dass er dich liebt. Wenn du ihn ebenfalls wirklich liebst, dann schuldest du es ihm, ihm die Wahrheit zu sagen!«
    Jenny zog ihre Hand weg und ließ sich rücklings auf die Matratze plumpsen. Ihr Fuß trommelte nervös auf dem Steinfußboden. »Ich weiß, dass es falsch war. Daran brauchst du mich nicht zu erinnern. Und ich wollte ihm ja auch gerade alles gestehen, ganz ehrlich, aber dann haben die Ladys ihre närrischen Köpfe geschüttelt und mir Zeichen gegeben, den Mund zu halten. ›Hör auf dein Herz‹, haben sie mir befohlen. Und das habe ich getan.«
    Ihre Mutter verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich kann nur wiederholen, Mädchen, du bist es Lord Argyll schuldig, ihm die Wahrheit zu sagen.«
    »Ich weiß. Ich weiß . Aber ich liebe ihn doch so, und sobald ich es ihm gestehe …« Jenny setzte sich auf und vergrub traurig

Weitere Kostenlose Bücher