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Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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Ölgeschäft oder im Waffenhandel. Sicher hätten manche Menschen ihn als größenwahnsinnig betrachtet, er sah sich als ein Mann mit Visionen.
    Die meisten Menschen da draußen dümpelten einfach vor sich hin. Gingen zur Arbeit und beugten sich den Mächtigen. Abends hockten sie vor dem Fernseher und gingen schlafen. Jeden Tag ging das so weiter, bis an das Ende ihres armseligen Lebens. Zwischendurch zeugten sie das eine oder andere Kind, das genauso dumm war und ebenso endete. Gut, dass es Menschen wie ihn gab, die in der Lage waren, die Dummen zu leiten.
    Er hatte Hitler immer bewundert. Der Mann hatte ein paar Fehler gemacht. Wie den Einmarsch in Russland. Mit denen hätte er sich besser verbünden sollen, ansonsten hatte er alles recht geschickt angestellt. Auch Hitler war ein Mann mit Ehrgeiz und Visionen gewesen. Und er hatte es verstanden, die dummen Massen zu leiten und zu seinen Zwecken auszu nutzen. Genau das würde er auch tun. Bis er da war, wo er hingehörte. Im Weißen Haus. Cameron Evans, der mächtigste Mann der Welt. Das war Musik in seinen Ohren.
    Aber hinter jedem großen Mann steht eine Frau. Selbst Hitler hatte das so gesehen. Deshalb musste Cameron seine Hannah wiederfinden. Sie würde es schon verstehen. Außerdem war Hannah die einzige Niederlage seines Lebens. Der einzige Mensch, der gewagt hatte, ihm zu widersprechen und ihn zu verlassen. Natürlich würde sie dafür erst einmal bezahlen, auch das würde sie verstehen. Danach stand ihrem gemeinsamen Aufstieg nichts im Weg. Er brauchte nur an sie zu denken, schon pochte sein Schwanz.
    Er griff zum Telefon und wählte die Kurzwahl zu seinem Haus in Texas. Don war nach dem zweiten Klingeln am Apparat.
    „Sir? Was kann ich für Sie tun?“
    „Schicken Sie mir Rosa nach Baton Rouge. Heute noch. Sonst kannst du dir eine neue Stelle suchen.“
    „Jawohl, Sir.“ Er legte auf. Der Unterton von Don gefiel ihm nicht. Er missbilligte diesen Auftrag. Vielleicht sollte Cameron sich tatsächlich von ihm trennen. Aber gutes, zuverlässiges Personal war heutzutage nicht einfach zu bekommen. Vielleicht sollte man die Sklaverei wieder einführen.
    Es war Zeit, seinem neuesten Mitarbeiter einen Besuch abzustatten. Vielleicht hatte der Typ Neuigkeiten zu Hannah.
    Als Cameron aufstand , wurde ihm kurz schwindelig. Sein Herz klopfte wie wild. Er versuchte die Panik niederzukämpfen. Nicht noch ein Herzanfall. Der vor acht Jahren hatte ihm gereicht. Er atmete tief durch , und langsam ging es ihm wieder gut. Er musste aufpassen, dass niemand ihn so sah. Zum Glück ereilten ihn diese kleinen Schwindelanfälle immer dann, wenn er allein war.
    Als er sich fit genug fühlte, verließ er das Büro und betrat den Überwachungsraum. Turner und der extra für Barrett Manor abgestellte Bodyguard saßen an einem Tisch und beobachteten, wie der Mann auf die Tastatur einhämmerte.
    Turner grinste. „Der ist echt gut.“
    Sie hatten eine weitere Kamera so angebracht, dass sie beobachten konnten, was Barrett tat. Natürlich verstanden weder Turner noch der Bodyguard etwas davon. Z umindest konnten sie so überprüfen, ob er nicht heimlich E-Mails schrieb, sich sonst irgendwie via Netz bemerkbar machte.
    Cameron ging nicht weiter auf die Bemerkung von Turner ein. Stiefellecker. Aber genau solche Leute brauchte er. Nur ging der Typ ihm in letzter Zeit gehörig auf die Nerven. Seine Gedanken drifteten ein wenig ab , und er überlegte, ob er Turner mit ins Weiße Haus nehmen würde.
    „Was meinen Sie?“ Er hatte nicht zugehört. Ganz untypisch für ihn. Was hatte Turner nur gefragt? Er hatte leichtes Ohrensausen in letzter Zeit. Ob das was mit den Schwindel gefühlen und dem Herzrasen zu tun hatte? Er durfte sich nichts anmerken lassen. „Ich gehe jetzt da rein.“ Er überging Turners Frage. Er war schließlich der Boss hier und musste nicht auf alles antworten. Er sah, dass Turner ihn ein wenig verwundert ansah. „Arrangieren Sie eine Videokonferenz mit dem libyschen Staatschef.“ Er musste ihm nur etwas zu tun geben.
    „Natürlich, Sir.“
    Cameron betrat Barrett Manors Zimmer. Der Mann war so vertieft in seine Arbeit, dass er ihn zunächst nicht zu bemerken schien. Und richtig, er erschrak förmlich, als Cameron zu sprechen begann. „Ich hoffe für Sie, dass sie Fortschritte gemacht haben.“
     
    *
     
    Barrett hatte so getan, als bemerke er Evans nicht. Sollten die ruhig denken, dass er der kleine gefügige Hacker war, der vollkommen in der Arbeit am Rechner

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