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Stuermische Gefahr

Stuermische Gefahr

Titel: Stuermische Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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hielt weiter seine Hand. Plötzlich zog er sie mit ins Wohnzimmer. Sie beobachtete, wie er aufgeregt auf ihrem Wohnzimmertisch herumkramte. Unter den Zeitschriften holte er ein Buch hervor.
    „Ich hab für den Daily Texan geschrieben, der Studenten zeitung. Ich war am College of Fine Arts, ich wollte Schriftsteller werden. Aber ich glaube, ich schreibe nicht.“ Er hatte ihr Lieblingsbuch in der Hand. Vom Winde verweht . „Du hast mir daraus vorgelesen, nicht wahr?“
    „Ja.“ Sie senkte den Blick. „Ist nicht gerade die perfekte Literatur für einen Mann, aber ich dachte, das könnte dir in deiner Situation egal sein.“
    Er lachte. „War es wohl auch. Aber deine Stimme war mir nicht egal. Und ich kenne das Buch. Ich habe es gelesen. Ich habe es gehasst. Ich musste irgendwas analysieren.“ Er überlegte und hielt immer noch das Buch in der Hand. Er starrte sie an. „Ich bin Lektor. Ich korrigiere das Geschreibsel anderer Leute.“
    Sie konnte nicht anders , als ihn anzustarren. Der Kerl hatte einen Körper wie ein Footballspieler und war Lektor? „Erinnerst du dich an deinen Namen? Oder an den Namen deines Arbeitgebers?“
    Die Freude wich aus seinem Gesicht. „Nein.“
    Sie machte wieder einen Schritt auf ihn zu und nahm ihm das Buch aus der Hand. „Das wird noch. Wir sind verdammt nah dran.“
    „Scarlett.“
    „Ja?“
    „Das ist nicht dein Name. Du hast dich nach der Hauptfigur deines Lieblingsbuches genannt. Wie heißt du wirklich?“
    Schnell zog sie sich in ihr Schneckenhaus zurück, dass sie sich über die letzten Monate gebaut hatte.
    „Das geht dich nichts an.“ Er war ihr wieder viel zu nah und sah sie mit diesen mitternachtsblauen Augen an. Sie wollte nicht schroff zu ihm sein, aber sie hatte Angst. Angst um ihn. Er begann ihr etwas zu bedeuten. Es wäre dumm gewesen , sich etwas vorzumachen. Cameron Evans war einer der mächtigsten Männer in Louisiana, wenn er sie jemals fände, würde er jeden zerstören, der ihr etwas bedeutete. Sie durfte es ihm nicht sagen. Er hatte schon genug durchgemacht. Sie kannte Cameron nur zu gut. Sie war schließlich immer noch mit ihm verheiratet. Zumindest auf dem Papier.
    Cameron hatte sie umgarnt. Am Anfang war alles wundervoll gewesen. Sie war seine Krankenschwester. Er erholte sich gerade von einem leichten Herzanfall im Regional Medical Center. Sie war zwanzig und so naiv und unerfahren, dass er leichtes Spiel mit ihr gehabt hatte. Die teuren Geschenke, die Abende in den Luxusrestaurants. Dann die ersten Partys an seiner Seite. Nach einem Jahr hatte er ihr einen Heiratsantrag gemacht , und sie hatte geglaubt , sie sei am Gipfel des Glückes angekommen.
    Nach und nach war sie zu seinem schönen Beiwerk degradiert worden. Sie hatte zu funktionieren, zu lächeln. Und sie hatte ihn zu befriedigen. Nach seinen Regeln. Sie hatte angefangen , seinen Assistenten Turner zu hassen, der immer in ihrer Nähe war. Das wunderschöne Haus in Baton Rouge wurde zu einem goldenen Käfig, zu einem Gefängnis. Nie war sie allein. Sie verlor ihre Freunde, den Kontakt zur Familie. Sie hatte jede Möglichkeit genutzt , um heimlich herauszufinden, was er wirklich tat, denn die Ölraffinerien waren nur ein lukrativer Zeitvertreib. Er wollte in die Politik, ins Weiße Haus , um jeden Preis. Eines Abends war sie allein. Die Leibwächter und Turner waren mit Cameron unterwegs. Sie hatte es endlich geschafft, die Geheimtür in seinem Büro zu finden. Eine Tür zu einem Raum, der voller Akten und Videobänder war. Sie durchstöberte alles. Er wusste über H underte von Menschen Bescheid. Menschen in hohen Positionen, kannte ihre dunklen Geheimnisse und hatte Beweise gesammelt.
    Außerdem waren hier die Papiere seiner illegalen Waffengeschäfte versteckt. Ihr erster Impuls war diesem Trei ben ein Ende zu setzen und ihn an die Behörden auszuliefern, aber als sie feststellte, wie viele Leute aus den entsprechenden Stellen auf seiner Gehaltsliste standen, konnte sie nur noch eines tun: Verschwinden. Zumal er mit Sicherheit bemerken würde, dass sie in sein geheimes Büro eingedrungen war.
    Sie hatte noch am gleichen Abend das Anwesen verlassen. Den Wachmann am Tor h ä tte sie fast überfahren, als er sie aufhalten wollte , und den Haushälter hatte sie mit einer Vase niedergeschlagen. Bis heute grenzte es an ein Wunder, dass er sie noch nicht aufgespürt hatte. Aber sie war vorsichtig gewesen. Sie war in New Orleans gelandet. Ihre beruflichen Unterlagen hatte sie gefälscht. Im

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