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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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Wenn nicht, sehe ich dich alsbald daheim wieder.«
    »Ich werde nirgendwo hinlaufen«, jammerte Grace. »Meine neuen Stiefeletten drücken. Ich werde mit unseren Tanten in der Kutsche zurückfahren. Lord Somerton wird dich nach Hause begleiten.«
    Magnus schien diese Aussicht zu gefallen, was Eliza sehr nervös machte. »Eine vernünftige Lösung.« Seine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen.
    »Na schön.« Eliza warf einen kurzen Blick zu ihren Tanten, dann raffte sie forsch ihre Röcke und machte sich zum Aufbruch bereit. »Sollen wir?«
    In diesem Moment stürzte Tante Letitia aus dem Schutz der
Bäume hervor. Sie fuchtelte mit ihrem Gehstock und zeigte mit ihrem dicken Finger auf Eliza, Magnus und Grace. Edgar wirbelte augenblicklich herum und pfiff die bezahlten Musikanten herbei, die beflissen ihre Instrumente ergriffen und auf sie zueilten.
    »Ja, lassen Sie uns gehen.« Mit diesen Worten fasste Magnus Eliza am Arm und zerrte sie auf einen schmalen Pfad, wie ein Wikinger seine Beute.
     
    Kies knirschte unter ihren Schuhen, während sie die hellen Lichter des geschäftigen Mittelpunkts der Vauxhall Gardens weit hinter sich ließen. Sie bogen in einen schmalen, von Bäumen gesäumten Pfad und liefen ihn entlang.
    Eliza hatte inzwischen jegliche Orientierung verloren. Lieber Himmel, wie sollten sie je den Weg zurück finden? Eliza schaute sich nach auffälligen Landmarken um, fand aber in der zunehmenden Dunkelheit keine. Dann entdeckte sie beinahe zu spät ein grob gezimmertes, handgemaltes Schild. Sie warf einen Blick zurück über die Schulter und las die Aufschrift. Augenblicklich wünschte sie, sie hätte es nicht getan. Gütiger Herr im Himmel! Sie hielten geradewegs auf den berüchtigten »Dark Walk« zu.
    Magnus schlang unvermittelt seinen Arm um ihre Taille und zog sie in das Gebüsch entlang des Wegs. Er legte seine Hand über ihren Mund, damit man ihren vom Laufen keuchenden Atem nicht hörte.
    Sie sollte das nicht zulassen. Das wusste sie, doch ihr Blut brodelte von der Erregung der Verfolgungsjagd und seiner festen Umarmung.
    Er nahm seine Hand von ihrem Mund, und sie hob ihre Augen, um ihn anzuschauen. Im fahlblauen Licht des Mondes sah sie, wie ein Lächeln über Magnus’ Lippen huschte, während er durch das dichte Laub hinaus auf den Weg spähte.
Auf der anderen Seite des Gebüschs hielten derweil die Musikanten auf dem Weg verwirrt inne, schauten sich um und eilten dann in eine andere Richtung weiter.
    Eliza lachte leise, verblüfft darüber, dass es ihnen so schnell gelungen war, ihre Verfolger abzuschütteln. »Sobald sie das Ende des Pfads erreichen, werden sie erkennen, wohin wir verschwunden sind.«
    »Nun, das können wir natürlich nicht zulassen. Kommen Sie mit, meine Teuerste. Hier entlang.«
    Ohne mit der Wimper zu zucken, hakte Eliza sich bei Magnus ein und ließ sich von ihm weiter den Pfad entlangführen.
     
    Der Dark Walk, der als Stätte lasterhaften Treibens berüchtigte »Dunkle Weg«, wurde seinem sündhaften Ruf an diesem Abend eindeutig gerecht, ging es Magnus durch den Sinn. Er hatte gedacht, dass der Weg für die Öffentlichkeit gesperrt sei, doch sie kamen an einem leidenschaftlichen Pärchen nach dem anderen vorbei, alle in verschiedenen Stadien der Entkleidung. Er verstand sehr gut, warum der Weg eigentlich gesperrt sein sollte. Eliza ihrerseits schien sowohl entsetzt als auch fasziniert zu sein und konnte ihren Blick nicht von den Pärchen losreißen. Ebenso wenig ließ sie seinen Arm los.
    Endlich entdeckten sie eine freie Marmorbank und setzten sich. »Ich bezweifle sehr, dass sie uns hier finden werden«, sagte Eliza.
    »Das denke ich auch nicht.« Magnus’ Grinsen erlosch, als er sich mit Unbehagen der Frau bewusst wurde, die so dicht neben ihm saß und deren Busen sich immer noch heftig hob und senkte von ihrem atemlosen Lauf. Verflucht auch, sie war wunderschön. Er spürte, wie ihm seine Selbstbeherrschung entglitt, doch es scherte ihn nicht mehr.
    Ohne einen weiteren Gedanken daran, was zwischen ihnen
sein durfte oder nicht, umfasste er sacht Elizas Kinn mit seiner Hand und hob ihr Gesicht empor, bis es von einem einzelnen Strahl des Mondlichts beschienen wurde, der durch die Laubdecke brach.
    Sie sah ihn nervös blinzelnd an. Seine Berührung hatte sie überrumpelt, doch sie wich nicht zurück.
    »Wir scheinen ganz allein zu sein.« Er strich mit seinem Zeigefinger über ihre Wange.
    »Ja.« Eliza schloss ihre Augen und atmete stockend. Ihre Lippen

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