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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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auf dem Gipfel des Berges und studierte die nebligen, von Nässe verhangenen Hügel, die sich vor ihm ausbreiteten. Er zog den Hut tiefer ins Gesicht, um es vor dem harschen Regen zu schützen. »Wenn sie unbedingt einen Krieg haben müssen, ist es bedauerlich, dass sie nicht eine bessere Jahreszeit gewählt haben, um in England einzumarschieren.« Er blickte Duncan an. »Du bist der Wettermagier. Kannst du etwas dagegen unternehmen?«
    Duncan fühlte sich nach den Tagen, in denen sie durch kalten Wind und eisigen Nieselregen geritten waren, ebenso unwohl, aber er zuckte nur die Schultern. »Dieses Wettersystem ist groß und reicht weit über den Nordatlantik und Nordeuropa. Wenn du möchtest, kann ich den Regen in der Gegend um uns zum Stillstand bringen, aber es wird mich viel Energie kosten und fällt vielleicht auf.«
    Sein Freund stöhnte. »Und wir wollen auf keinen Fall auffallen. Also gut, doch es wird Zeit, bald nach einem Gasthof Ausschau zu halten.«
    »Es gibt ein Gasthaus etwa eine Meile weiter die Straße entlang«, sagte Duncan. »Klein, aber behaglich und sauber. Wir können dort auch gleich für die Nacht bleiben.«
    Simon trieb sein Pferd wieder an. »Zu schade, dass der Prätendent nicht auf seine schottischen Ratgeber gehört hat und in Schottland geblieben ist! Selbst ich räume ein, dass man sich darauf einigen könnte, Schottland seine Unabhängigkeit unter einem Stuart-König zurückzugeben. Gott weiß, dieses Land hat England vieles abverlangt, ohne viel zurückzugeben. Aber nein, der Prätendent hört lieber auf die französischen und irischen Ratgeber, die sagen, er solle in England einmarschieren.«
    »Da es auch der persönliche Wunsch des Prinzen ist, in England einzufallen, hört er natürlich nur denen zu, die ihn dazu ermuntern«, meinte Duncan. »Ich wünschte, er wäre in Edinburgh geblieben und wartete auf die französische Verstärkung. Er könnte dann Schottland in eine Festung verwandeln, die es König George nicht wert wäre, sie zurückzuerobern.«
    Stattdessen marschierten die Jakobiten mit gerade mal fünftausend zum Großteil ungeübten Kämpfern in England ein. Die Hannoveraner konnten die zehnfache Truppenstärke aufbieten, und ihre Soldaten waren besser ausgerüstet und ausgebildet. Je weiter der Prinz nach Süden zog, desto mehr riskierte er die bisherigen Erfolge des Aufstands. Er war ein Dummkopf. Dennoch musste Duncan sich eingestehen, dass er auch Bewunderung für den flammenden Mut von Charles empfand. Ein einsamer Prinz mit einer kleinen Armee nahm es mit dem englischen Löwen auf. Vielleicht war er dabei dem Untergang geweiht, doch selbst wenn, wäre es ein glorreicher Untergang.
    Es war fast dunkel, als sie den Grenzlord erreichten. Sie waren die einzigen Gäste; kluge Reisende mieden die Pfade von Armeen. Das schlechte Wetter hielt selbst die Hiesigen davon ab, sich am Abend im Schankraum zu versammeln.
    Nachdem sie eine einfache Suppe mit gekochtem Schinken und Steckrüben gegessen hatten, öffnete Simon seine Uhr und warf einen Blick auf den Wahrsagekristall. Er fluchte leise. »General Wade, der doppelt so viele Männer hat wie der Prätendent, hat Newcastle verlassen und will Carlisle befreien. Statt einfach stillzusitzen, will dein idiotischer Prinz sich Wade in hügeligem Gelände zur Schlacht stellen. Er führt einen Großteil seiner Armee nach Osten zu einem Ort namens Brampton.«
    Duncan unterdrückte einen Fluch. »Bisher ist es noch zu keinen großen Kämpfen gekommen. Eine offene Feldschlacht hier und jetzt wird zu vielen Verlusten führen.« Und sicher würden auch Männer aus Glen Rath umkommen. Er hatte mithilfe seiner Wahrsagekunst die Wege seiner Schwester verfolgt und wusste, dass sie ihre Schar mit der Hauptarmee der Jakobiten vereinigt hatte. Sie blieb bei ihnen, statt wieder nach Hause zurückzukehren. Dieses sture Frauenzimmer! Doch ein Teil von ihm bewunderte auch ihren Mut … während der andere Teil ihr am liebsten den Hals umdrehen wollte.
    Mit zusammengekniffenem Mund klappte Simon sein Uhrengehäuse zu. »Ich bin bereit, schlafen zu gehen. Der Morgen kommt früh genug, um zu entscheiden, was wir unternehmen sollen. Wenn wir etwas unternehmen.«
    Sie zogen sich für die Nacht zurück. Duncan war froh, seine eigene Kammer zu haben. Er dachte an Gwynne. Mit jedem Tag, an dem sie getrennt waren, wuchs seine körperliche und emotionale Sehnsucht nach ihr und schmerzte ihn.
    Ehe er sich entkleidete, holte er seinen Wahrsagespiegel hervor

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