Stuermischer Zauber
Leidenschaft schweißnass aneinanderschmiegten. Die Explosion der Ekstase, wenn er in sie eindrang. Als die Erinnerungen intensiver wurden, begann ihr Schoß zu pulsieren. Mein Ehemann, ich werde versuchen, die Frau zu sein, die du dir wünschst, wenn du nur nach Hause kommst.
Ihre Finger kreisten über ihre Brüste und liebkosten sie, bevor die Hände hinabglitten und dort ihr Verlangen stillten. Sie berührte und rieb ihr Fleisch in dem fieberhaften Versuch, das zu simulieren, was sie von Duncan wollte. Als sie sich ihre Vereinigung vorstellte, rann ein Zittern durch ihren Körper. Sie konnte beinahe spüren, dass er hier war, sein Mund hungrig, sein heftiges Verlangen ganz auf sie konzentriert. Ich brauche dich wie die Erde den Regen braucht, wie ein Körper Sauerstoff braucht. Komm heim, Geliebter!
Oh Gott, was konnte größer sein als die Leidenschaft, die in Liebe geteilt wird? Die Wonne rann in Wellen durch sie, und für einen Moment war sie sicher, dass sie miteinander verbunden waren. Wenigstens seelisch, wenn auch nicht körperlich. Ich liebe dich, mo càran, ich liebe dich …
Ihr Zittern ebbte ab und ließ sie erschöpft, befriedigt und verlegen ob ihrer Schamlosigkeit zurück. Auf einer unfassbaren Ebene hatten ihr Mann und sie sich soeben geliebt, und sie war sicher, dass er ihre Gegenwart so deutlich spürte wie sie seine. Diesmal waren sie miteinander verbunden gewesen, anders als bei ihrem Versuch, seinen Geist zu berühren.
Wenn ihr Flehen dieser Nacht ihn nicht zu ihr nach Hause brachte – nun, dann würde sie es erneut versuchen.
Mit ihrem Körper und ihrer Seele.
Duncan wurde aus dem Schlaf gerissen. Es fühlte sich an, als stünde sein Fleisch in Flammen. Einen Moment wusste er nicht, wo er war; das Einzige, dessen er sich absolut sicher war, war, dass er gerade den außergewöhnlichsten lustvollen Traum seines Lebens erlebt hatte.
Oder war es kein Traum gewesen?
Er atmete heftig und stützte sich auf einem Ellbogen ab. Prüfend schaute er sich in der unwirtlichen Höhle um, die von den aufgehäuften Kohlen seines Lagerfeuers schwach beleuchtet wurde. Gwynne war eine Wächterin und lernte gerade Dinge, die für Irdische unerreichbar waren. Sie hatte im Traum so echt gewirkt, dass er nicht überrascht gewesen wäre, sie neben sich auf der Decke zu finden. Lieber Gott, erwünschte, sie wäre bei ihm!
So verschwitzt und atemlos, als hätten sie sich tatsächlich gerade geliebt, legte er sich wieder auf die Decken und versuchte zu ergründen, was passiert war. Er hatte bereits andere lustvolle Träume von seiner Frau gehabt – tatsächlich passierte das fast jede Nacht. Dieser hier war jedoch anders gewesen. Äußerst sinnlich, aber zugleich hatte dieser Traum eine Botschaft verkörpert.
In Gedanken hielt er nach der Essenz seiner Traumerfahrung Ausschau. Es war, als hätte jemand seinen Geist berührt, doch auf eine tief greifend körperliche Art. Ein Aufgebot des Körpers. Mein Ehemann, ich werde versuchen, die Frau zu sein, die du dir wünschst, wenn du nur nach Hause kommst. Hatte Gwynne ihre Meinung über die Rebellion geändert? Oder war ihr Ruf ein Produkt ihrer Einsamkeit?
Bestimmt war es Letzteres, denn er fühlte dasselbe. Er wollte sie mit einem Fieber, das nie abkühlte. Er hatte Dunrath Hals über Kopf verlassen, weil sie ihm nicht als seine Frau beiwohnen wollte, solange er den Aufstand unterstützte. Aber ihr Ruf, wenn es ein solcher gewesen war, war nicht der Ruf einer Frau, die ihrem Mann ihr Bett verwehrte.
Konnte er es wagen, ihren Ruf zu erwidern und nach Dunrath zurückzukehren? Duncan versuchte, alle Einwände in seine Überlegung einzubeziehen. Eine große Schlacht stand unmittelbar bevor, doch erst in einigen Tagen. Zeit genug, um nach Hause zu gehen. Er war nicht mehr als einen Tagesritt von Dunrath entfernt.
Versuchte sie vielleicht, ihn nach Hause zu locken, damit er von den hannoverschen Behörden festgenommen werden konnte? Nein, auf diese Weise würde sie ihn nicht verraten.
Versuchte sie, ihn an das Konzil zu übergeben? Mehrere Ratsmitglieder konnten ihn gemeinschaftlich überwältigen, falls sie in Dunrath auf ihn warteten. Aber das wäre eine explosive und gefährliche Situation, die allzu leicht zusätzliche Todesopfer fordern konnte. Duncan konnte sich nicht vorstellen, dass Gwynne so etwas duldete, egal, wie sehr sie die politische Meinung ihres Mannes missbilligte.
Missbilligung war nicht das, was sie im Traum für ihn ausgedrückt hatte
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