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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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    Erschöpft rollte er sich auf die andere Seite. Es wäre das Risiko wert, nach Hause zu gehen und zumindest ein richtiges Bad zu nehmen. Wenn Gwynne ihn mit offenen Armen willkommen hieß, rechtfertigte das fast jede Gefahr.
    Ein weiterer düsterer Gedanke kam ihm. Obwohl er in Falkirk nicht in Gefahr geraten war, konnte es sogar für einen Magier tödlich enden, wenn er zwischen die Fronten geriet. Es war durchaus möglich, dass er die kommenden Feindseligkeiten nicht überlebte. Wenn das so war, wäre ein Besuch bei Gwynne die letzte Gelegenheit, sie zu sehen.
    Er drehte sich wieder auf den Rücken und beschloss, seine Entscheidung dann zu treffen, wenn er weniger von den Nachwirkungen eines scheinbaren Liebesspiels abgelenkt war. Wenn es das tatsächlich gewesen war …

32. Kapitel
     
     
    Gwynne traf die nötigen Vorbereitungen für ihren Plan und verbrachte die nächsten zwei Nächte damit, ihren Mann mithilfe ihrer Bezaubernden-Macht zu sich zu rufen, ehe sie es aufgab. Obwohl sie das deutliche Gefühl hatte, mit ihm verbunden zu sein, hatte sie entweder versagt, oder er widerstand ihrer Einladung. Da ihr die Zeit davonlief, vergrub sie sich in der dritten Nacht nur in ihren Kissen und befahl ihrer Traumseele, mit einer weiteren Technik nach ihm zu rufen, während sie schlief.
    Sie wurde von dem absolut sicheren Wissen aus dem Schlaf gerissen, dass sie in ihrem Schlafgemach nicht allein war. Eher verärgert dachte sie, dass dies ein Nachteil ihres Lebens als Wächterin war: Die Mitglieder der Familien schlichen überall herum und konnten jemanden zu Tode erschrecken. Mit einem Fingerschnippen entzündete sie eine Kerze. Kleine Zauber im Alltag zu benutzen wurde ihr immer vertrauter. »Duncan?«
    Die Kerze flackerte und beleuchtete die Gestalt eines großen, bärtigen Highlanders, der an der Tür stand. Gwynne hielt den Atem an, ehe sie ihren lange abwesenden Ehemann erkannte.
    »Meine geliebte Frau.« Er trat in das Licht, während sie eine weitere Kerze entzündete. In den Monaten seit Weihnachten war ihm ein dunkler, goldbraun gefärbter Bart gewachsen, der seine Gesichtszüge verbarg. Er musste seinen Kilt und das Plaid sowie die mit Messinggriffen versehenen Waffen mitgenommen haben, als er Weihnachten bei ihr geweilt hatte. Duncan sah barbarisch aus, geradezu bedrohlich -und so unwiderstehlich männlich, dass sich ihr Atem beschleunigte.
    Er blickte auf die Beule unter der Bettdecke. »Hast du deinem Seelenfreund gesagt, er soll sich benehmen?«
    Lionel kroch unter den Decken hervor und musterte Duncan mit Interesse, jedoch ohne Feindseligkeit.
    Gwynne erwiderte: »Er ist eine liebe, kleine Mieze, solange er keine Gefahr wittert.« Sie streichelte das weiche Fell und sagte in Gedanken: Geh. Der Kater verschwand lautlos in der Dunkelheit.
    Sie glitt vom Bett herunter und war sich durchaus dessen bewusst, wie verführerisch das sorgfältig ausgewählte Nachthemd sich an sie schmiegte. Ihre Brustwarzen wurden unter Duncans glühendem Blick hart und waren unter dem dünnen Stoff geradezu unanständig sichtbar. Die Atmosphäre war von sexueller Spannung und gegenseitiger Vorsicht getränkt.
    Er hielt Abstand von ihr. »Darf ich hoffen, dass du mich zu dir gerufen hast, weil du dich inzwischen meiner Meinung angeschlossen hast?«, fragte er.
    Gwynne zog es einen Moment in Betracht zu lügen, aber entschied sich dann dagegen. Sie war allenfalls eine schlechte Lügnerin und könnte einen Magier wie Duncan niemals täuschen. Was bedeutete, dass alles, was sie bei dieser kritischen Begegnung sagte, die Wahrheit sein musste. Wenn auch nicht die ganze Wahrheit.
    »Ich glaube noch immer, dass Prinz Charles Edward dorthin gehen soll, wo er hergekommen ist, aber ich kann das nicht länger zwischen uns stehen lassen.« Ihre Stimme bebte. »Ich habe Angst um dich, Duncan, wie ich auch um England und Schottland fürchte. Wenn … wenn das Schlimmste passiert, will ich nicht damit leben, dass unsere letzte Begegnung von Zorn geprägt war. Ich würde es bevorzugen, mich voller Verlangen an sie zu erinnern.«
    Er hob seine dunklen Brauen. »Nach der Art, wie du mich verdammt hast, denkst du, ich kann so leicht wieder verführt werden, in dein Bett zu kriechen?«
    Einen Moment lang war sie bestürzt. Dann sah sie das humorvolle Blitzen in seinen Augen. »Ja«, sagte sie mit einem zaghaften Lächeln. »Das denke ich.«
    »Du hast recht.« Sie bemerkte ein Pochen an seinem Hals, doch er kam noch immer nicht näher. »Aber

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