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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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zusammen. »Ich hatte gedacht, wir würden diese Diskussion später führen, aber anscheinend ist jetzt der rechte Zeitpunkt. Wie sehen deine Pläne und Wünsche für die Zukunft aus?«
    Sie hob ihr Kinn leicht an. »Noch ist nichts entschieden. Aber macht Euch keine Sorge, ich will nicht bleiben und eine Last für Euch werden.«
    »Als könntest du das sein! Harlowe ist dein Zuhause, Gwynne. Und du bist immer willkommen. Wenn du es allerdings bevorzugst, zu gehen …?«
    »Ein Vetter meines Vaters hat geschrieben und mir ein Zuhause angeboten.« Sie zögerte, doch dann entschied sie, dass es angebracht war, ehrlich zu sein. Denn in diesem Augenblick entschied sich ihre Zukunft. »Es macht mir nichts aus, für meine Unterkunft zu arbeiten, aber ich würde lieber Eurem neuen Bibliothekar zur Hand gehen, statt eine unbezahlte Kinderfrau für die Kinder meines Verwandten zu sein.«
    »Du verdienst mehr, als eine Dienerin zu sein oder dich zwischen den Büchern zu vergraben.« Seine blassblauen Augen studierten sie mit unangenehmer Intensität. »Du bist jedoch noch nicht bereit für eine Heirat. Es ist zu früh.«
    Da sie seinen Worten eine tiefere Bedeutung entnahm, fragte sie eifrig: »Ihr habt meine Zukunft gesehen?«
    »Nur in groben Zügen. Dein Pfad liegt in Wolken und bietet viele Möglichkeiten. Aber meine Schwester Bethany und ich spüren beide, dass ein großes Schicksal dich erwartet. Groß und schwierig.«
    Ein großes Schicksal. »Wie kann das wahr sein? Ich verfüge über keine Macht.«
    »Die Vorsehung ist strikt von der Macht getrennt. Irdische, die nicht einen Funken Magie in sich tragen, haben einen Großteil der Weltgeschichte bestimmt. Nicht, dass du keine Magie in dir trägst, Gwynne. Du bist wie eine Schneerose, die sich nur langsam entfaltet.«
    »Ich hoffe, Ihr habt recht, Mylord.« Für einen Moment schloss sie die Augen, um die Tränen zurückzudrängen, die an diesem Tag dicht unter der Oberfläche lauerten. Als Kind hatte sie davon geträumt, eine große Magierin zu werden, geübt darin, ihre Macht anzuwenden. Als sie zur Frau herangereift war, war sie jeden Tag erwartungsvoll aufgewacht, ob die Macht endlich in ihr erwacht war. Doch vergebens. Sie besaß nur die Intuition, die auch jeder Irdische spürte.
    »Mit oder ohne Magie bist du ein wertvolles und seltenes Geschöpf. Vergiss das nie.«
    Da er ein Mann von über siebzig Jahren war, idealisierte er die Jugend, vermutete sie. Aber seine Worte wärmten sie. »Ihr habt mir beigebracht, dass jedes Leben wertvoll und selten ist, egal, ob es das Leben eines Irdischen oder eines Wächters ist. Das will ich nie vergessen.«
    Er faltete die Hände über dem goldenen Knauf seines Gehstocks. Sein Blick verfinsterte sich, und sie hatte ihn nie so unsicher gesehen. »Es gibt eine Möglichkeit, die mich nicht loslässt, auch wenn ich mir Mühe gebe. Auf den ersten Blick scheint es absurd, aber es fühlt sich richtig an.«
    »Ja?«, sagte sie ermunternd. Die Idee, dass der Lord von Harlowe über sie und ihre Zukunft nachgedacht hatte, war erfreulich.
    »Ich habe mir überlegt, dich zu fragen, ob du meine Frau werden willst.«
    Sie schnappte nach Luft. Sprachlos starrte sie ihn an.
    »Der Gedanke schockiert dich.« Er lächelte schief. »Und das sollte er wohl. Über fünfzig Jahre liegen zwischen uns. Unsere Ehe wäre ein Skandal. Frauen werden mich verachten, weil ich von deiner Unschuld profitiere. Viele Männer werden zu Recht eifersüchtig sein. Wenn der Gedanke dich so empört …« Auf den Gehstock gestützt, stand er auf. Sie erkannte, dass er verlegen war. Schüchtern.
    »Nein!« Gwynne hielt ihn mit einer knappen Handbewegung auf. »Der Gedanke ist überraschend, aber … nicht widerwärtig.« Sie beobachtete sein vertrautes Gesicht mit den verwundert dreinblickenden Augen. »Ihr wart immer die Sonne, die Sterne und der Himmel über Harlowe, und ich bin nicht mehr als ein Sperling. Ich habe Schwierigkeiten zu glauben, dass Ihr nicht scherzt.«
    »Das ist kein Scherz. Du musst mehr über die Welt lernen, bevor deine Bestimmung über dich hinwegrauscht.« Er fuchtelte mit seinem Gehstock herum. »Es wäre keine gewöhnliche Ehe. Ich werde nicht mehr viele Jahre zu leben haben. Du wärst also schon bald eine unabhängige und vermögende junge Witwe.«
    »Sicher werden Eure Kinder etwas gegen eine erneute Heirat einzuwenden haben. Sie werden es als Affront gegen ihre Mutter begreifen, und sie werden es mir verübeln, wenn ich Euch beerbe.« Sie

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