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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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lassen, um sie mit Geduld und Sorgfalt in die Liebe einzuführen, und sich zurückzuhalten. All seine Aufmerksamkeit wollte er auf ihre Lust richten. Doch ihre eifrige Reaktion war das süßeste aller Aphrodisiaka. Ihr heftiger Atem und der andächtige Gesichtsausdruck ließen ihn jede Kontrolle vergessen. Er war nicht länger ihr Lehrer, sondern ihr Liebhaber.
    Obwohl er genug Einfluss hatte, um ihren Schmerz zu lindern, verlor er in dem Moment seinen Verstand, als sie sich gegen ihn drückte. Sie waren füreinander geschaffen, waren miteinander verbunden wie Wind und Regen, die um das Haus tobten, wie Donner und Blitz, die den Himmel entzweirissen. Nur ein Sturm war mächtig genug, um die Leidenschaft auszudrücken, die ihn erfasste.
    Versengende Blitze, Donnern, das die Luft zerriss, Leidenschaft, die durch Mark und Bein ging, als er den Höhepunkt erreichte. »Ich liebe dich«, keuchte er, und seine Worte verloren sich im Heulen des Sturms. »Ich liebe dich …«
    Dann verlor er sich völlig in seiner Braut.
    Der Herr der Stürme hatte seine Lady herausgefordert – oder hatte sie ihn herausgefordert? Noch benommen von ihrem Liebesspiel, zog Duncan sie näher an sich und spürte das Blut, das in seinen Adern rauschte. Jetzt, da seine Sinne wieder zurückkehrten, wurde ihm bewusst, dass der innere Sturm, der ihn hinweggefegt hatte, das Wetterereignis vor den Fenstern hervorgerufen hatte. Die Gewalt des Gewitters, das um Buckland Abbey tobte, stand für die unermessliche Weite ihrer Leidenschaft.
    Trotz seiner Erschöpfung zwang Duncan sich, das Herz des Sturms aufzuspüren. Es bedurfte seines gesamten Willens, die Macht des Sturms zu brechen, bevor die tobenden Windböen und der prasselnde Regen bei den Cottages und Feldfrüchten zu viel Schaden anrichteten.
    Nachdem das Gewitter zu sanft plätscherndem Regen abgeklungen war, entspannte er sich. Er fühlte sich so ausgelaugt, dass er nicht sicher war, ob er sich überhaupt umdrehen konnte. Er musste einen Weg finden, den Zusammenhang zwischen seinem Verlangen nach Gwynne und seiner Wettermagie aufzulösen, sonst würden sie in Schottland möglicherweise tatsächlich verheerenden Schaden anrichten. Er blickte auf ihr rotgoldenes Haar hinab. Das Gesicht hatte sie an ihn gekuschelt. Sanft streichelte er ihren Nacken. Sein Verlangen nach ihr war ungebrochen, obwohl er im Augenblick nicht dazu in der Lage wäre, sich ihr hinzugeben.
    In Gedanken ging er die Zaubersprüche durch, die er einst gelernt hatte. Er erinnerte sich an einen düsteren Spruch, den Adam Macrae erfunden hatte. Dieser diente dazu, vorübergehend die Zauberkraft einzudämmen. Für seine Zwecke würde es genügen. Hatte sein Vorfahre mit einem ähnlichen Problem zu kämpfen gehabt, weil er so viel Verlangen nach der bezaubernden Isabel verspürt hatte?
    Gwynne wandte sich ihm zu und blickte zu ihm auf. Das Braunschwarz ihrer Augen war wie dunkle, verträumte Weiher der Verwunderung. Sie war wahrhaft großartig, eine Sinfonie aus weiblichen Formen und weicher, glatter Haut. »Jetzt weiß ich, warum ich dich so beunruhigend fand«, flüsterte sie mit heiserer Stimme.
    Er runzelte die Stirn, denn das war nicht gerade das, was ein Mann von seiner Braut hören wollte. »Was meinst du damit?«
    »Auf einer Ebene habe ich diese schrecklich intensive Leidenschaft zwischen uns gespürt und dass sie mich für immer verändern würde.« Mit zärtlichen Fingern glättete sie die Falten auf seiner Stirn. »Das Mädchen, das ich damals war, fürchtete sich. Aber fürchten wir nicht alle den Abgrund? Lady Bethany hatte recht, als sie sagte, ich solle dem Teil von mir nachgeben, der sich nach dir sehnte.«
    Erleichterung überflutete ihn. Er hätte ahnen können, warum sie sich ihm gegenüber so zwiespältig verhalten hatte. Eine Veränderung dieses Ausmaßes war wirklich Furcht erregend anzuschauen, besonders für eine Jungfrau, die bisher ein behütetes Leben geführt hatte. Doch heute Nacht hatten sie erlebt, wie wunderbar es war, diese Erfahrung zu teilen. »Wir werden uns beide verändern, rno cridhe. Mein Herz. Und es wird eine Veränderung zum Guten sein.«
    »Es tut mir leid, mein geliebter Ehemann, dass ich dir so eine schwere Zeit beschert habe.« Gwynne erschauderte ein wenig. »Mir wird kalt. Hast du diesen Sturm heraufbeschworen?«
    »Ich fürchte, ja. Ich habe mich an einen Zauberspruch erinnert, der vielleicht hilft, die Wettermagie in Zukunft zu kontrollieren. Für den Augenblick müssen wir uns auf

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