Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
doch dieser Abend gehörte ihnen. Und sie würden jeden Augenblick genießen.
    Als sie das Speisezimmer betraten, überblickte er das Porzellan und das Kristall und Silber, die aufstrahlend weißem Tischleinen ausgelegt waren. »Exzellent. Ich habe Simon gebeten, für uns ein souper intime zu arrangieren. Er hat mir versprochen, seinen französischen Koch aus London zu schicken, damit er für uns kocht.«
    »Ein intimes Nachtmahl? Hat dieser Begriff eine besondere Bedeutung?« Gwynne durchquerte den Raum, um die mit silbernen Hauben bedeckten Teller zu inspizieren, die neben dem Tisch auf einer Anrichte standen. Einige dampften leicht und standen über Behältern mit heißem Wasser, um sie warm zu halten.
    »Die Franzosen haben es erfunden, glaube ich. Es ist eine Mahlzeit, die ganz auf Verführung ausgerichtet ist«, erklärte er. »Mit heißen Tellern und Eiskübeln, in denen Essen und Getränke auf der richtigen Temperatur gehalten werden, braucht man keinen Diener, der immer wieder stört. Wir können uns zwanglos kleiden. Die Speisen sind leicht und von ausgesuchter Qualität, sie reizen den Gaumen und machen den Bauch nicht schwer und schläfrig.«
    Sie warf ihm einen spitzbübischen Blick zu. »Ist es denn Verführung, wenn Mann und Frau ein Nachtmahl teilen?«
    Das Strahlen und der Humor, der in ihren Augen aufblitzte, berührten seine Seele. Er atmete tief ein, um die Fassung zu wahren. »Es wird gewissermaßen eine Verführung sein, denn wir werden diesen Abend nutzen, um uns aufeinander einzulassen und zu entdecken, was uns gefällt.«
    »Das freut mich«, sagte sie leise.
    An einem Ende der Anrichte standen Flaschen mit Rotwein und zwei weitere Flaschen, die in einem silbernen Eiskübel standen. Eine der Flaschen enthielt Champagner, und Duncan goss ihnen zwei Gläser von dem prickelnden Getränk ein. »Auf unsere Ehe, Mylady. Mögen wir nie weniger glücklich sein als in genau diesem Moment.«
    Sie nahm das Glas, doch zwischen ihren Augen erschien eine winzige Falte. »Es könnte Unglück bringen, wenn wir uns ein so schwerlich erreichbares Ziel setzen. Auf unsere Ehe, Mylord, und dass wir immer zusammenpassen, auch wenn wir mal nicht einer Meinung sind.«
    Als er an dem Champagner nippte, spürte er das leise Schaudern einer Vorausahnung. Es würde Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen geben, und manche würden erschütternd sein. Doch er konnte sich nicht vorstellen, je eine andere Frau an ihrer Stelle zu wollen. »Es ist nicht erforderlich, in allem übereinstimmender Meinung zu sein. Respekt und Ehrlichkeit sind wichtiger.«
    »Ich kann mir nicht denken, dich einmal nicht zu respektieren.« Ihr Blick wich seinem aus. »Darf ich dir von der klaren Brühe servieren? Wenn ich das richtig sehe, schwimmen Trüffelscheiben darin.«
    »Ja, gern.« Er setzte sich an den festlich gedeckten, runden Tisch. »Man sagt Trüffeln nach, sie seien ein Aphrodisiakum.«
    »Nach dem, was ich gelesen habe, wird alles, das einer Person die Stärke gibt, ihrem Verlangen nachzukommen, als Aphrodisiakum bezeichnet.« Sie füllte die köstlich duftende Brühe in kleine Porzellanschalen und stellte sie auf das strahlend weiße Leinen. Dann nahm sie auf ihrem Stuhl Platz. Die Seide umspielte verführerisch ihren Körper.
    Duncan probierte die Suppe. Ja, diese Köstlichkeit konnte nur ein französischer Koch zubereitet haben.
    Ohne Eile genossen sie ihr Mahl. Jede Speise war ausgewählt, um die anderen zu ergänzen, und das erstklassige Essen lieferte ein gutes Gesprächsthema. Sie tranken genug Wein, um zu entspannen, ohne beschwipst zu werden und fütterten einander mit winzigen Leckerbissen. Sie kosteten nicht nur die Finger, sondern auch die Lippen des anderen.
    Er war erfreut zu sehen, dass sie einen gesunden Appetit besaß, denn die Liebe zu gutem Essen ging oft mit der Freude an anderen fleischlichen Genüssen einher. Zu dem Zeitpunkt, als sie das Dessert genossen, schwebte Duncan in einem sinnlichen Traum, der alles andere übertraf, was er je erlebt hatte.
    Er tauchte eine saftige, perfekt gereifte Erdbeere aus Falconers Gewächshaus in eine silberne Sauciere mit Orangenlikör-Sauce. Gwynne leckte einen Tropfen des Likörs von ihrer Unterlippe. Sein Mund wurde trocken, und Hitze wallte in ihm auf.
    Duncan zwang seine Augen, sich von dem köstlichen Tal zwischen ihren Brüsten abzuwenden, die der tiefe Ausschnitt ihres Negligés offenbarte. Er nahm einen Schluck Wein und schnitt ein Thema an, das unbedingt besprochen

Weitere Kostenlose Bücher