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Stuermischer Zauber

Stuermischer Zauber

Titel: Stuermischer Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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werden musste. »In deinen Studien hast du vermutlich erfahren, dass die Intimität zwischen Wächtern besonders intensiv ist. Es erfolgt eine Öffnung der Seelen, Barrieren werden eingerissen. Beim ersten Mal kann es dich durchaus verunsichern.«
    »Ist es für dich so?«
    »Ich habe nie einer anderen Wächterin beigewohnt.« Bevor sie ihrer Überraschung Ausdruck verleihen konnte, schob er die nächste in Likör getränkte Beere zwischen ihre Lippen. »Intimität ist eine zu machtvolle Sache, um sie leichtfertig zu teilen. Selbst mit jemandem, der nicht zu den Wächtern gehört, gibt es Gefahren. Ein brutaler oder bösartiger Liebhaber kann den Geist eines Wächters vergiften. Darum findet man so selten Wächter, die ein ausschweifendes Liebesleben führen.«
    »Ich habe darüber natürlich einiges gelesen, aber das Thema hat mich mehr wissenschaftlich interessiert, da ich bisher weder Liebhaber noch Macht besaß.« Sie stützte das Kinn auf die Hand und betrachtete ihn aus verträumten Augen. »Hast du Erfahrungen mit einer bösartigen Geliebten gemacht?«
    Bei der Erinnerung daran verzog er das Gesicht. »Einmal, als ich noch jung und dumm war. Ich ließ mich von einem hübschen Gesicht betören und gab mir nicht die Mühe, ihre Seele tiefer zu ergründen. Ich vermute, ich wollte die Gemeinheiten ihres Charakters nicht sehen. So teilte ich das Lager mit ihr und fühlte mich noch Monate später beschmutzt. Ich nahm zu der Zeit so oft ein Bad, dass mein Kammerdiener befürchtete, ich könnte mir die Haut vom Leib schrubben.«
    Gwynne neigte den Kopf, und ihr Haar funkelte rot und golden, als es üppig über ihre nackte Schulter fiel. »Und dabei hatte ich gedacht, du wärst ein überaus erfahrener Mann von Welt.«
    Er lächelte ironisch. »Ist es schlimmer, wenn ich mich der Dekadenz hingebe oder wenn ich gestehe, dass ich weniger den weltlichen Dingen zugeneigt bin, als du dachtest?«
    Sie fütterte ihn mit der letzten Erdbeere, und ihre Finger strichen lockend über seine Lippen. »Ich bin froh, dass du kein Lebemann bist.«
    Mit feuchter Süße zerbarst die Erdbeere in seinem Mund. »Und ich bin froh, dass du noch Jungfrau bist, obwohl ich das nicht erwartet habe. Zu wissen, dass du unberührt bist, ist ein seltenes und ganz besonderes Geschenk.« Und dieses Geschenk machte es noch wahrscheinlicher, dass er sie mit Leidenschaft an sich binden konnte. Er nahm ihre Hand und küsste die Handfläche. »Ich sollte mich anstrengen, um dieser Ehre gerecht zu werden.«
    Ihre Hand schloss sich um seine. »Ein souper intime versetzt einen sicher in eine annehmliche Stimmung. Ich werde allem, was du wünschst, willig zustimmen.«
    Ihre Worte entflammten das ruhende Feuer, das seine Adern versengte. Er stand auf, nahm ihre Hände und zog Gwynne hoch. »Dann lass uns nicht länger warten, meine geliebte Braut.«

11. Kapitel
     
     
    Die Tafelfreuden waren nichts, verglichen mit dem Vergnügen, das sie an Duncans Berührungen fand. Gwynne schmiegte sich in seine Umarmung. Sie war gleichermaßen entspannt und zu allem bereit. Der Samt seines Morgenrocks bildete einen üppigen Gegensatz zu der schlanken Eleganz ihrer Seide. Wenn sie Feuer und Wasser war, dann war er Erde und Luft – stabil und zugleich überraschend aufregend.
    Sie küssten sich, und seine Hand glitt über ihr Negligé und erweckte ihre Haut darunter zu kribbelndem Leben. Er murmelte: »Ich fühle mich, als hätte ich mein Leben lang auf dich gewartet.«
    »Und ich habe das Gefühl, als wärst du der Blitz, der mich aus heiterem Himmel trifft und mein Leben ohne Vorwarnung verändert hat«, gestand sie ehrlich.
    Er beugte sich hinab und knabberte leicht an ihrer nackten Schulter. Ihre Reaktion war so heftig, dass ihre Knie weich wurden. Seine Arme schlossen sich fester um sie und stützten sie. »Ich denke, es ist Zeit, unser Bett aufzusuchen«, sagte er.
    Sein Mund legte sich auf ihren, und ihr war kaum bewusst, dass er sie in ihr Schlafzimmer führte, bis sie mit ihren Unterschenkeln rückwärts an die Matratze stieß. Er verharrte und öffnete das Band, das ihr Kleid hielt, dann schob er den Stoff herunter. Das Gewand sank in einer luftigen Wolke um ihre Knöchel zu Boden.
    »Viel besser«, flüsterte er, als er ihre von Satin bedeckten Brüste mit den Händen umschloss und langsam seine Handflächen kreisen ließ. Die köstliche Empfindung traf sie bis ins Mark und ließ Hitze und feuchte Bereitschaft in ihr aufwallen.
    »Andererseits gibt es kein

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