Stürmisches Paradies
Alicia und versuchte geduldig zu bleiben, »aber ich musste etwas über meine Vergangenheit wissen, und jetzt weiß ich es. Mein Gedächtnis ist zurückgekehrt.«
»Aha!«, erwiderte ihre Tante, setzte sich geziert hin und strich sich mit den Händen ihren Rock glatt.
»Tante Margaret, ich habe eine Schwester und einen Schwager, einen alten Freund meiner Familie und einen neuen Bruder. Sie leben in St. Kitts und sind derzeit sogar hier. Nun ja, sie übernachten auf ihrem Schiff, aber du kannst sie später kennenlernen, wenn du möchtest.«
Ihre Tante rückte sich ihren Hut ein wenig zurecht. »Was ist dein Schwager von Beruf?«
»Er baut Schiffe. Zusammen mit meiner Schwester.«
Die ältere Frau sah aus, als ob sie sich im nächsten Augenblick übergeben würde. Offensichtlich hatte sie die Hoffnung gehegt, Alicias Schwester könnte dieser beibringen, wie sich eine anständige Dame benimmt. Wenn ihre Tante auch noch erfuhr, dass Sam ein Pirat gewesen war, dass sie Hosen zur Arbeit trug und fluchte, wenn sie verärgert war … Alicia kicherte, doch sie versteckte ihre Belustigung schnell hinter einem Husten, als ihre Tante verärgert die Augenbrauen zusammenzog.
»Wie sind denn dann eure Pläne? Wirst du in St. Kitts bleiben?«
Alicia war sich nicht sicher, ob es Hoffnung oder Furcht war, die in der Stimme ihrer Tante mitschwang.
»Ich bleibe. Nichts hat sich verändert, Tante Margaret. Charles und ich werden die Werkstatt betreiben, und ich werde weiter hier leben.«
»Und deine Schwester?«, fragte sie.
»Wird eine Weile hier blieben und dann zurück nach Hause fahren. Sie wird wiederkommen wenn -«
Verdammt, dachte Alicia. Sie hatte noch nicht einmal Charles etwas von dem Baby erzählt und doch nahm sie an, da ihre Tante da war, konnte sie es ebenso gut gleich hinter sich bringen. Alicia richtete sich auf und stürzte sich einfach hinein.
»Tante Margaret, da gibt es etwas, was ich dir sagen muss.«
Die ältere Frau seufzte. »Ich habe beinahe Angst, danach zu fragen.«
»Ich habe auch Blake gefunden, nun ja, Daniel.«
»Erwähne diesen Namen nicht in diesem Haus!«, spie ihre Tante aus und sprang auf. »Als er ging, hat er Anna das Herz gebrochen. Ich lasse nicht zu, dass sein Name in ihrem Haus ausgesprochen wird!«
Alicia sprang ebenfalls auf. Obwohl ihre Beziehung vorbei war, liebte sie Blake immer noch, und dies war jetzt ihr Haus. Sie würde seinen Namen aussprechen, wann immer sie es wollte.
»Anna liebte Blake, Tante Margaret, und was mit Eric passiert ist, war nicht Blakes Schuld. Es war ein Unfall, und es tut ihm leid.«
»Es ist zu spät für armselige Entschuldigungen! Sie wurde vor Kummer krank und starb, weil sie ihre Söhne verloren hat, und ich werde ihm das nie verzeihen!«
»Er ist dein Neffe.«
Die Tante wurde wütend und erwiderte: »Nein, ist er nicht, jedenfalls nicht mehr.«
»Nun, das ist bedauerlich, denn er ist der Vater des Kindes, das ich erwarte.«
Tante Margaret schwanden die Sinne. Alicia packte sie am Arm, führte sie zu einem Stuhl und half ihr, sich zu setzen. Da ihre Tante dazu außerstande zu sein schien, übernahm Alicia das Reden.
»Ich erwarte Blakes Kind und habe vor, das Kind großzuziehen und gleichzeitig in der Schmiede zu arbeiten, und das sowohl vor als auch nach der Geburt.«
Der Mund ihrer Tante bewegte sich, aber sie brauchte mehr als einen Anlauf, bevor Worte herauskamen.
»Wo ist er?«
»Blake? Ich weiß es nicht. Das ist auch nicht wichtig, denn er wird nicht zurückkommen.«
»Nun denn«, antwortete die Tante und fasste sich mit unglaublicher Geschwindigkeit, »wir werden schnell handeln. Du wirst bei mir leben, und sobald man dir die Schwangerschaft ansieht, wirst du so lange drinnen und außer Sichtweite bleiben, bis das Kind geboren ist. Ich werde allen sagen, du wärst eine Weile zu deiner Schwester gereist. Dann, sobald das Baby kommt, werden wir jemanden finden, der es nimmt, und niemand wird es merken.«
Alicia schnappte nach Luft. »Ich werde mich nicht verstecken, und ich werde dieses Kind auch nicht fortgeben.«
»Es hat keinen Vater, und du hast keinen Ehemann.«
»Da irrst du dich. Mein Baby hat einen Vater, einen ganz wundervollen. Und ich werde dafür sorgen, dass das Kind dies auch erfährt, wenn es älter wird.«
»Dieser Mann, den du für so anständig hältst, hat mit dir geschlafen und dich dann im Stich gelassen, und du wirst diesen Umstand jeden Tag öffentlich zu Schau stellen?« Ihre Tante sah gequält aus.
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