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Stützpunkt Roter Stern

Stützpunkt Roter Stern

Titel: Stützpunkt Roter Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Zweifel.
    Zumindest nicht nach außen hin.
    Aber mittlerweile könnte man denken, dass er selbst das erste Opfer seiner eigenen Selbstsuggestion ist …
    »Ich bin kein Wissenschaftler im Dienst des Star Corps, des Geheimdienstes oder der Solaren Welten, Admiral!«
    »Aber Sie sind nun mal damit hervorgetreten, dass Sie diesen mathematischen Code erkannt haben und daran arbeiten, ihn zu entschlüsseln, Dr. Schmetzer.«
    »Zwischen dem Far Horizon Konzern und dem Star Corps scheint es ein paar undichte Stellen zu geben!«
    Ein hintergründiges Lächeln huscht über Schmetzers ansonsten etwas angestrengt wirkendes Gesicht. In seinen Augen blitzt es.
    »Gehen Sie davon aus, das alles, was Sie an Verschwörungstheorien über den militärisch-industriellen Komplex jemals im Datennetz gelesen haben sollten, nicht der Wahrheit entspricht, sondern eine phantasielose Untertreibung ist«, gibt der Admiral ruhig zurück.
    »Das klingt nicht gerade beruhigend, Sir.«
    »Wir leben nicht unbedingt in ruhigen Zeiten, Dr. Schmetzer. Vielleicht neigen Sie dazu, das im Elfenbeinturm Ihrer Wissenschaften etwas zu vergessen.«
    »Ich denke nicht, dass Sie sich herbemüht haben, um mit mir über die Verstrickung des Wissenschaftlers in seinen soziokulturell-politischen Kontext zu diskutieren, oder?«
    »Ich will einfach nur Ihre Hilfe, Dr. Schmetzer. Ob Sie mir helfen, weil Sie ein Herz für die Besatzungsmitglieder der SOLAR DEFENDER 11 und ihre Angehörigen haben oder weil Sie die Zugrunde liegende theoretische Frage interessiert, soll mir gleichgültig sein. Sie sind eines der größten Talente auf Ihrem Gebiet und scheinen gerade eine sehr kreative Phase Ihrer Karriere zu haben.«
    Die Blicke beider Männer begegnen sich.
    Rudenko ist jemand, der genau zu wissen scheint, was er sagen muss, um damit beim Gegenüber eine ganz bestimmte Wirkung zu erzielen.
    Der Gedanke an die beinahe schon offene Manipulation erzeugt so etwas wie einen unterschwelligen Widerstand in dem Wissenschaftler. Aber es ist längst zu spät.
    Spätestens die nächsten Worte sind ein Köder, dem man nicht widerstehen kann. Zumindest nicht, wenn man jung ist, am Anfang seiner Karriere steht, Großes vorhat, vor Ehrgeiz und Erkenntnisdrang brennt und Jack Schmetzer heißt.
    »Sie und Ihre Forschungsgruppe bekommen alles, was Sie brauchen. Jede personelle oder materielle Unterstützung, die Sie für nötig halten.«
    »Und woher kommen diese Mittel?«
    »Machen Sie sich nur über die mathematischen Muster einer Nano-Struktur Gedanken, Dr. Schmetzer – und sonst über gar nichts. Alles andere ist meine Aufgabe und die überlassen Sie dann auch bitte mir.«
    Seine Worte sind vom Tonfall der Endgültigkeit durchdrungen. Da gibt es keinen Raum für Widerspruch. Da gibt es noch nicht einmal die denkbare Möglichkeit, dieses Angebot einfach abzulehnen.
     
     
    Und wie war Schmetzer dann nach Dark Wanderer gekommen? Warum hatte das Paradies für einen angehenden Forscher so schnell seinen Reiz verloren, noch bevor man ihm überhaupt einen Apfel angeboten hatte, an dem er sich hätte versündigen können?
    Gedankenverloren räumte Schmetzer seine Sachen in den Spind seiner Kabine. Die Verhältnisse auf der Dark Wanderer Station waren extrem eng. Es gab zwar Einzelkabinen, aber die waren sehr klein und glichen besseren Wandschränken. Jeder Zentimeter hatte irgendeine genau umrissene Funktion und wurde ausgenutzt. Er grübelte weiter darüber nach, wie er hier gelandet war.
    Die Arbeit in der Forschungsgruppe, die er geleitet hatte, hatte unter jedem denkbaren Aspekt gestimmt. Es waren die richtigen Leute, es waren durch Rudenkos Unterstützung genug Mittel da und man hatte die beste technische Ausrüstung, die man sich denken konnte.
    Aber etwas hatte nicht gepasst. Die Gruppe war erfolglos gewesen.
    Irgendwann, hatte Schmetzer für sich entschieden, musste man die Sackgasse verlassen, auch wenn sie noch so komfortabel sein mochte.
    Es hatte keinen Sinn, vor einem Geheimnis wie das Kaninchen vor der Schlange zu stehen und eine Frage so lange durch den Wolf der Erkenntnistheorie zu drehen, bis man nicht mehr wusste, wonach man suchte. Also hatte Schmetzer sein Engagement beendet.
    Und jetzt war er hier.
    Auf Dark Wanderer.
    Einem Punkt, der zwar nicht am Ende der Welt, aber immerhin am Ende der Solaren Welten lag.
     
     
    »Sie bekommen die Privatcodierung meines Kommunikators, dann können Sie mich jederzeit erreichen, Schmetzer!«
    »Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen,

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