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Stützpunkt Roter Stern

Stützpunkt Roter Stern

Titel: Stützpunkt Roter Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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eine Forschungsstation. Stattdessen gab es nur ein paar Beobachtungssatelliten im Orbit und eine Raumwerft auf einem der Monde, die diesen Planeten umkreisten. Ab und zu flogen starr'sche Prospektoren Nummer II an, um ein paar seltene Phosphor-Isotope zu fördern.
    Die Hauptwelt des Systems war Nummer III.
    Hier herrschten Bedingungen, die man durchaus als erdähnlich bezeichnen konnte. Commander Leslie ließ sich die Daten auf dem Display seiner Konsole noch einmal anzeigen, darunter auch eine schematische Übersicht über den inneren Bereich des Systems, worunter man den Bereich bis zu Planet III verstand. Zwischen Nummer III und IV war nämlich eine unverhältnismäßig große Lücke, die von einem Asteroidengürtel gefüllt wurde.
    Lieutenant Sara Majevsky zoomte den Planeten Nummer III näher heran.
    Er sah aus wie eine Orange mit ein paar grünlich-blauen Schimmelstellen.
    »Die Masse entspricht in etwa jener der Erde«, berichtete Björn Soldo. »Es herrscht eine Schwerkraft von 0,989g.«
    »Na, dann sind wir ja alle ein paar Gramm leichter, wenn wir den Fuß auf die Oberfläche setzen«, lautete Commander Leslies Kommentar. »Irre ich mich oder sehen diese Strukturen da den Kanälen des Mars ziemlich ähnlich?«
    »Mit dem Unterschied, dass es sich tatsächlich um Kanäle handelt«, erklärte Soldo. »Die elefantoiden Intelligenzen, die auf Nummer III beheimatet sind, haben damit das Wasser aus den wenigen noch verbliebenen Binnenmeeren in weitere Gebiete verteilt, die sonst zur Wüste geworden wären.«
    »Dann hat Nummer III wohl auch schon unter der zunehmenden Ausdehnung des Roten Riesen zu leiden«, stellte Leslie fest.
    Lieutenant Commander Soldo nickte. »Irgendwann wird sich der rote Stern so aufgeblasen haben, dass seine Außenhülle weit über Nummer III hinausgeht und wahrscheinlich sogar noch einen großen Teil des Asteroidengürtels verschluckt. Bis dahin wird es auf den inneren Welten beständig heißer und trockener.«
    Leslie erhob sich von seinem Kommandantensessel. »Lieutenant Majevsky?«
    »Ja, Sir?«
    »Ich möchte, dass Bruder Patrick auf die Brücke kommt.«
    »In Ordnung, Sir.«
    »Außerdem sagen Sie bitte Lieutenant Bergdorff Bescheid. Sie hat im Moment zwar keine offizielle Funktion hier auf der Brücke, aber ich möchte mir ungern nachsagen lassen, dass ich Sie übergangen habe.«
    »Aye, aye, Captain.«
    »Und noch etwas: Beginnen Sie schon mal mit der Oberflächenabtastung von Nummer III. Lieutenant Bergdorff wird das ohnehin anmahnen. Suchen Sie nach allem, was auch nur entfernte Ähnlichkeit mit dem Riesen-Arachnoiden hat.«
    »Ja, Sir!«
     
     
    Wenig später trafen Lieutenant Bergdorff und Bruder Patrick auf der Brücke ein.
    Den Christophorer-Mönch, der an Bord der STERNENFAUST die Funktion eines wissenschaftlichen Beraters erfüllte, wollte Commander Leslie gerne dabei haben, wenn es zur Kontaktaufnahme mit den Starr kam.
    Sie hatten auf Nummer III eine Station, die jedoch ziemlich abseits der Siedlungsgebiete der Elefantoiden lag, wie man schon bei der Sicht aus dem Weltraum erkennen konnte. Darüber hinaus hatten sie einen der drei Monde des Planeten besetzt und nutzten ihn als Flottenstützpunkt.
    Das außergewöhnliche diplomatische Geschick der Christophorer war bekannt – und dieses hatte der Orden in der Vergangenheit ja auch schon dazu genutzt, um in entfernte und unerforschte Gebiete der Galaxis vorzudringen, die irdischen Kriegsschiffen wie der STERNENFAUST wohl noch lange verschlossen bleiben würden. Ohne Waffen und nur mit ihrem Glauben und der Wissenschaft als Rüstzeug machte sich dieser Wissenschaftler-Orden daran, die Grenzen des bekannten Universums etwas nach außen zu verschieben. Und obwohl die Umgebung, in die Angehörige des Forscher-Ordens häufig gestellt wurden, absolut feindselig war, gelang es ihnen immer wieder zu vermitteln.
    Vor allem glaubte man ihnen ihren absoluten und unbedingten Pazifismus, so dass sie für niemanden eine Bedrohung darstellten. Im Gegensatz zu fast allen Handelsschiffen waren die Schiffe der Christophorer nämlich unbewaffnet.
    Etwas anderes war es natürlich, wenn sich ein Christophorer an Bord eines Kriegsschiffs im Dienst des Star Corps befand. Eigentlich war das schon ein Widerspruch in sich. Der Dienst im Star Corps widersprach all den Grundsätzen, denen der Wissenschaftlerorden zu folgen versuchte. Aber Bruder Patrick schien mit dieser widersprüchlichen Position, in der er sich zweifellos befand, seinen ganz

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